Thema
Umgang mit Mazraoui-Post:Makkabi-Präsident kritisiert FC Bayern scharf
von Susanne Rohlfing
|
Der Pro-Palästina-Post von Fußballer Mazraoui blieb vom FC Bayern ungeahndet. Alon Meyer kritisiert das Verhalten des Vereins als "absolut inakzektabel" - und übt scharfe Kritik.
Alon Meyer ist Präsident des deutsch-jüdischen Sportverbandes Makkabi Deutschland. Der Sportfunktionär arbeitet aktuell auf Hochtouren, führt Gespräche zur Sicherheit jüdischer Sportler angesichts der jüngsten Verschärfung des israelisch-palästinensischen Konflikts und gibt Interviews, in denen er von den Makkabi-Klubs erzählt, die mit Sport "Brücken bauen und Vorurteile abbauen" wollen.
Der Privatmensch Alon Meyer ist verunsichert und in Gedanken weit weg in Israel, wohin sein Bruder vor 20 Jahren auswanderte und wo seit dem Angriff von Kämpfern der Terrororganisation Hamas am 7. Oktober Entsetzen herrscht. Die Kinder seines Bruders seien alle "in dem Alter, in dem man in der Armee dient".
Pro-Palästina-Posts von Fußballern sorgen für Wirbel
Der Konflikt im Nahen Osten spiegelt sich bis in den deutschen Sport wider. Profifußballer wie Noussair Mazraoui vom FC Bayern München oder der Mainzer Anwar El Ghazi fielen zuletzt mit Posts in den Sozialen Medien auf, in denen sie den Palästinensern etwa "den Sieg" im Konflikt wünschten.
Für die Mainzer war El Ghazis Post "nicht tolerierbar", sie stellten ihn frei. Die Bayern verzichteten vor ihrem 3:1-Sieg in Mainz auf Sanktionen gegen Mazraoui und schrieben in einer Vereins-Mitteilung unter anderem:
"Noussair Mazraoui hat uns glaubwürdig versichert, dass er als friedliebender Mensch Terror und Krieg entschieden ablehnt. Er bedauert es, wenn seine Posts zu Irritationen geführt haben. Der FC Bayern verurteilt den Angriff der Hamas auf Israel." Darüber hinaus verurteile Mazraoui "jede Art des Terrorismus und jede Terrororganisation."
"Hatten gute Gründe, so zu handeln": Bayern-Trainer Tuchel über die Klubentscheidung im Fall Mazraoui.21.10.2023 | 5:26 min
Meyer vom FC Bayern "zutiefst enttäuscht"
Er sei "zutiefst enttäuscht", kritisiert Meyer im aktuellen Sportstudio am Samstagabend den deutschen Rekordmeister: "Was der FC Bayern nach einem Gespräch als Erklärung abgegeben hat, um den Spieler ohne jegliche Konsequenzen weiter im Verein spielen zu lassen, ist für mich, ist für jeden, der unsere Gesellschaft auch nur annähernd respektiert, absolut inakzeptabel."
Mazraoui hatte ein Video geteilt, in dem es unter anderem hieß: "Gott hilf unseren unterdrückten Brüdern in Palästina, damit sie den Sieg erringen." Das sei "absoluter Antisemitismus", sagte Meyer:
Posts wie der von Mazraoui unterstützten Hass und Hetze auf deutschen Straßen. "Wenn der FC Bayern es nicht schafft, da ein Zeichen zu setzen, dann ist das sehr traurig. Da kann er auf der anderen Seite noch so viel Gutes tun, aber mit solchen Posts, die millionenfach geliket und gereliket und gepostet werden, ist der Schaden für den FC Bayern, für die Bundesliga, für unsere Gesellschaft enorm."
Mit Fußball gegen Fremdenfeindlichkeit
Makkabi Deutschland gehören rund 40 Ortsvereine mit etwa 6.500 Mitgliedern an, längst nicht alle sind jüdischen Glaubens. Man hat sich geöffnet und zu einem Integrationsprojekt erklärt.
Es gehe darum "Haltung gegen Antisemitismus, Rassismus und jegliche Art von Fremdenfeindlichkeit zu zeigen und sich auf respektvoller Ebene zu begegnen", heißt es auf der Verbands-Homepage.
Alon Meyer berichtete stolz von seinem Heimatverein Makkabi Frankfurt mit allein 27 Fußball-Mannschaften im regulären Spielbetrieb: In der letzten Saison habe es nicht einen antisemitischen Vorfall gegeben.
In Deutschland leben rund 200.000 Jüdinnen und Juden. Viele fragen sich nach dem Hamas-Angriff auf Israel, wohin der Aufruf zu Gewalt hierzulande führt.16.10.2023 | 1:29 min
Mitglieder und Eltern in Angst vor antisemitischen Anfeindungen
Doch jetzt stünden die Makkabi-Vereine im verstärkten Kontakt mit den Sicherheitsbehörden, Mitglieder und Eltern äußerten Angst, es gebe Drohungen und Anfeindungen. Täglich werde geprüft, ob Trainings- und Spielbetrieb weitergehen können. "Das ist hart an der Grenze des Erträglichen", sagte Meyer:
"Diese Situation trägt uns schwer zu, ich hoffe, dass wir sie überstehen, ich hoffe, dass wir erstarkt aus ihr hervorgehen. Die Mehrheit hier in Deutschland ist anständig, nur sie muss lauter werden. Wir alle müssen lauter werden und uns für unsere demokratische Werteordnung einsetzen."
Quelle: ZDF
mit Video
Nach Pro-Palästina-Aussagen:FC Bayern: Wie geht es weiter mit Mazraoui?
von Maik Rosner
Pro-Palästina-Aussage:Mainzer El Ghazi sorgt mit Post für Wirbel
Thema
Nachrichten & Hintergründe:Der Nahost-Konflikt
Mehr Sport-News
mit Video
Torgarant verlängert bis 2034:Was hinter Haalands Rekord-Vertrag steckt
von Florian Vonholdt
mit Video
Bayern-Doku "FC Hollywood":Die Geschichte der Mutter aller Niederlagen
von Maik Rosner
Interview
Para-Ski-Star Anna-Lena Forster:"Es wäre vieles machbar, wenn es gewollt wäre"
mit Video
30:40-Niederlage bei WM:Wie Dänemark die deutschen Handballer vorführt
von Erik Eggers
1:2 in der Champions League:Bayer mit Last-Minute-Niederlage bei Atletico
Champions League:Bolognas Blitz-Doppelpack schockt den BVB
von Torben Heine
Champions-League-Liveticker:VfB Stuttgart siegt in Bratislava 3:1
mit Video
30:40-Niederlage in Hauptrunde:Handball-WM: Dänen überrollen deutsches Team
3:36 min
Handball-WM:Frankreich besiegt auch Ungarn
von Sebastian Ungermanns
3:54 min
Außenseiter gewinnt 25:18:Italiens nächster Coup: Sieg gegen Tschechien
von Benno Krieger
Liveblog
Wintersport-Newsticker:Forster gewinnt Heim-Weltcuppremiere
mit Video
Viersatz-Sieg gegen Paul:Australian Open: Zverev nun gegen Djokovic
mit Video
Engagement bei Real Madrid?:Alonso lächelt Wechsel-Fragen entspannt weg
Liveblog
++ Transfer-Ticker ++:Bischof wechselt im Sommer zum FC Bayern
Liveticker und Ergebnisse:Riesenslalom: Robinson gewinnt am Kronplatz
mit Video
Champions League ist zurück:Pause vorbei: So steht's in der Königsklasse
von Jonas Faustmann
Aktuelle Nachrichten zum Nahost-Konflikt
FAQ
Quellen, Reporter, Faktenchecks :So berichtet das ZDF über den Gaza-Krieg
Liveblog
Nahost-Konflikt :Aktuelle Nachrichten zur Eskalation in Nahost
Wegen Angriff am 7. Oktober 2023 :Israelischer Armeechef Halevi tritt zurück
mit Video
Waffenruhe-Abkommen in Gaza :Hamas: Weitere Geiseln kommen am Samstag frei
mit Video
Waffenruhe in Gaza :Erste Geiseln und Häftlinge ausgetauscht
mit Video
Nachrichten | ZDF-Morgenmagazin :In Gaza schweigen die Waffen
2:14 min
Nach Geisel-Übergabe :Israel lässt 90 Häftlinge frei
mit Video
Waffenruhe in Nahost :Hamas veröffentlicht Video über Geisel-Freilassung
mit Video
Freude in Israel :Hamas lässt drei israelische Geiseln frei
mit Video
Nachrichten | heute 19:00 Uhr :Hamas lässt drei israelische Geiseln frei
2:06 min
Nachrichten | heute :Nahost-Konflikt: Freilassung erster Geiseln
1:21 min
Nachrichten | heute :"Freudig angespannte Stimmung"
1:14 min
Mammutaufgabe nach dem Krieg :Warum der Gaza-Wiederaufbau Milliarden kostet
mit Video
Erste Geiseln vor Freilassung? :Waffenruhe zwischen Israel und Hamas in Kraft
mit Video
Austritt aus Regierungskoalition :Minister Ben-Gvir tritt wegen Gaza-Deal zurück
Nachrichten | heute 19:00 Uhr :Der Tag vor der Waffenruhe
1:42 min
Nachrichten | heute 19:00 Uhr :"Es ist eine besondere Atmosphäre"
1:16 min
Gaza-Deal :Geisel-Familien zwischen Hoffen und Bangen
mit Video
Entscheidende Hürde für Gaza-Deal :Israels Regierung stimmt Waffenruhe zu
mit Video
Experte zu Gaza-Abkommen :Warum hat Netanjahu dem Gaza-Deal zugestimmt?
mit Video
Waffenruhe nimmt letzte Hürde :Wie geht es im Gazastreifen nun weiter?
mit Video
Israel :Sicherheitskabinett stimmt Gaza-Abkommen zu
mit Video
Nachrichten | heute :"Das Abkommen bleibt zerbrechlich"
2:12 min
Waffenruhe-Deal :Netanjahus Büro: Einigung bei Geisel-Frage erzielt
mit Video