Handball-WM: Dänen überrollen deutsches Team

    30:40-Niederlage in Hauptrunde:Handball-WM: Dänen überrollen deutsches Team

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    Das ging alles viel zu schnell für die deutschen Handballer: Bei der WM setzt es zum Auftakt der Hauptrunde eine 30:40-Niederlage gegen Titelverteidiger Dänemark.

    Niclas Kirkeløkke (Dänemark) jubelt.
    Es wurde der erwartet harte Auftakt in die WM-Hauptrunde für das DHB-Team. Die deutsche Mannschaft unterliegt Titelverteidiger Dänemark mit 30:40.21.01.2025 | 6:13 min
    Gegen Dänemarks Tempohandball scheint für die deutschen Handballer derzeit kein Kraut gewachsen. Bei der WM kassierten sie zum Auftakt der Hauptrunde gegen den Co-Gastgeber und Top-Titelfavoriten eine 30:40 (18:24)-Niederlage. Es ist die nächste Klatsche nach dem Olympia-Finale, dass die Dänen gegen die DHB-Auswahl 39:26 gewonnen hatten.

    An unseren Zielen ändert sich nichts, wir schütteln das ab.

    Timo Kastening, deutscher Nationalspieler

    Trotz der klaren Niederlage hat die deutsche Mannschaft Platz 2 und damit das Erreichen des Viertelfinales nach wie vor fest im Blick. In den ausstehenden beiden Spielen der Hauptrundengruppe 1 gegen Italien (Donnerstag, 18 Uhr / ZDF live ab 17:40 Uhr) und Tunesien (Samstag, 20:30 Uhr / ZDF) gilt sie als Favorit.
    Doch zumindest gegen Italien muss sich die DHB-Auswahl angesichts der gegen Dänemark erschreckenden Fehlerquote im Abschluss und im Kreisanspiel deutlich steigern. Die Italiener landeten am Dienstag ihren nächsten Coup und besiegten Tschechien mit 25:18. Im ersten Spiel der Hauptrundengruppe 1 hatte die Schweiz gegen Tunesien mit 37:26 (20:11) gewonnen.
    Davide Bulzamini (Iatlien) wirft auf das Tor.
    Italien sorgt auch in der Hauptrunde für Furore. Nach dem 25:18 gegen Tschechien hat das Team beste Chancen, sich hinter den Top-Teams Dänemark und Deutschland einzureihen.21.01.2025 | 3:54 min

    Vier Neue in der Startformation

    Bundestrainer Alfred Gislason startete wie schon zuletzt mit einer veränderten Sieben. Er ließ im Mittelblock zunächst mit Justus Fischer und Lukas Stutzke verteidigten, auf den Außen begannen diesmal Timo Kastening und Rune Dahmke.
    Im Tor spielte Edeljoker David Späth anstelle von Andreas Wolff. Der Youngster zeigte auch direkt nach 40 Sekunden eine tollkühne Parade, doch dem dänischen Angriffswirbel der ersten Viertelstunde konnte auch Späth nicht standhalten.

    Nach dem 6:7 geht's bergab fürs deutsche Team

    Vorne spielte das deutsche Team furchtlos und hielt die Partie zunächst offen. Doch nachdem Renars Uscins in der siebten Minute zum 6:7 verkürzt hatte, war es mit der DHB-Herrlichkeit erstmal vorbei.
    Angetrieben von ihren Fans drückten die Dänen nun merklich aufs Tempo und zogen binnen fünf Minuten davon. Gidsel erhöhte mit seinem vierten Treffer auf 12:7 (12.) - auch weil bei den Deutschen die Kreisanspiele immer wieder verloren gingen.

    Wolff kommt für Späth ins Tor

    Beim 16:10 für die Dänen reagierte Gislason mit einem Torwarttausch. Andreas Wolff kam für Späth, blieb aber weitgehend genauso glücklos wie sein Teamkollege. Immer wieder kombinierten sich Welthandballer Mathias Gidsel & Co. durch die deutsche Abwehr.
    Zwar stemmten sich Knorr & Co. mit aller Macht gegen den Tempo-Handball der Dänen. Stoppen konnten sie den großen WM-Favoriten aber nicht. Bezeichnet für die Schwächen im Angriff: Justus Fischer und Johannes Golla warfen am Kreis freistehend eben das Tor.
    Nedim Remili (r.) wirft einen Pass zu Ludovic Fabregas.
    Vierter Sieg im vierten Spiel für Frankreich. Der Rekordweltmeister bezwingt die zuvor ebenfalls unbesiegten Ungarn zum Auftakt der Hauptrunde mit 37:30.21.01.2025 | 3:36 min

    Torwart Wolff diesmal machtlos

    So dominierten die Dänen auch nach dem Wechsel. Gnadenlos nutzten sie die großen Lücken in der deutschen Abwehr. Der oftmals machtlose Wolff zuckte immer wieder fassungslos mit den Schultern.
    Zwar schöpfte das DHB-Team beim 22:26 noch einmal Hoffnung, doch die Wende gelang nicht mehr. Dafür war Dänemark einfach zu stark und überrollte den Gegner gegen Ende förmlich.

    Bundestrainer Gislason enttäuscht

    "Das Ergebnis spricht heute Bände, wir haben es nicht geschafft, reinzukommen ins Spiel", sagte Timo Kastening in der ARD, "das macht die Stärke der Dänen aus, alles sofort zu bestrafen".
    Alfred Gislason saß nach dem Abpfiff bedröppelt auf seinem Stuhl und verfolgte mit leerem Blick die Jubel-Feierlichkeiten der Dänen. "Natürlich war das Ergebnis zu hoch. Uns fehlt es ein bisschen vorne, da machen wir zu viele Fehler", sagte Gislason in der ARD.

    Mathias Gidsel mit zehn Toren für Dänemark

    Mit dem benötigten perfekten Abend wurde es nichts. "Wir brauchen, um Dänemark richtig in Probleme zu bringen, eine sehr gute Abwehr, eine sehr gute Torhüterleistung und weniger Fehlwürfe vorne." Bei der klaren Zehn-Tore-Niederlage passte dafür viel zu viel nicht.
    Beste deutsche Torschützen vor 15.000 lärmenden Zuschauern in Herning waren Julian Köster und Tim Kastening mit je sechs Treffern. Dänemarks Welthandballer Mathias Gidsel (Füchse Berlin) erzielte zehn Tore.
    Quelle: SID, dpa, ZDF
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