30:40-Niederlage bei WM:Dänemark führt deutsche Handballer vor
von Erik Eggers
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Die Dänen demonstrieren sagenhaftes Tempospiel und demontieren die deutschen Handballer in der WM-Hauptrunde. Das Gislason-Team visiert dennoch das Viertelfinale an.
Bei der WM kassierte das DHB-Team zum Auftakt der Hauptrunde gegen den Top-Titelfavoriten Dänemark eine Niederlage.
Quelle: dpa
Zehn Tore Unterschied. Das ist eine Welt im Handball. Entsprechend geknickt waren die deutschen Handballer nach der 30:40 (18:24)-Niederlage gegen Dänemark. Insbesondere im ersten Durchgang zum Hauptrundenauftakt der 29. WM waren sie förmlich vorgeführt worden von den Co-Gastgebern des Turniers.
"Das fühlt sich nicht gut an", meinte Kapitän Johannes Golla (SG Flensburg-Handewitt), während die 15.000 überwiegend dänischen Fans in der Jyske Bank Boxen noch feierten.
Es wurde der erwartet harte Auftakt in die WM-Hauptrunde für das DHB-Team. Die deutsche Mannschaft unterliegt Titelverteidiger Dänemark mit 30:40.21.01.2025 | 6:13 min
Sein Team sei schwer "unter die Räder gekommen", sagte Rechtsaußen Timo Kastening (Melsungen). Auch die Kollegen wirkten konsterniert. "Dänemark ist die beste Mannschaft der Welt", anerkannte Julian Köster, der Halblinke vom VfL Gummersbach.
Den Titelverteidiger könne man nur mit überragenden Keepern und einer starken Abwehr in Nöte stürzen, und das habe sein Team nun einmal nicht vermocht. "Wir haben ihnen in der Abwehr den roten Teppich ausgerollt", brachte es Marko Grgic (Eisenach) auf den Punkt.
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Den Teppich ausgerollt
Bundestrainer Alfred Gislason unternahm den Versuch, der Schmach von Herning noch etwas Gutes abzugewinnen. Das klinge zwar blöd angesichts des klaren Ergebnisses, wusste der Isländer.
Aber mein Team hat mit viel Mut gespielt.
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Alfred Gislason, Bundestrainer
Auch aus diesem Spiel werde sein Team die richtigen Lehren ziehen, glaubte Kapitän Golla. "Und wir müssen jetzt einfach unsere Aufgaben erledigen."
Tatsächlich war diese Niederlage gegen den Topfavoriten einkalkuliert. Ungeachtet dessen reicht der deutschen Auswahl schließlich ein Sieg im zweiten Hauptrundenspiel am Donnerstag gegen Italien (18.30 Uhr, live im ZDF), um das Viertelfinalticket für Oslo fest zu buchen. Bei dann 6:2-Punkten wäre das letzte Hauptrundenspiel am Samstag gegen Tunesien nicht mehr von Bedeutung.
Italien sorgt auch in der Hauptrunde für Furore. Nach dem 25:18 gegen Tschechien hat das Team beste Chancen, sich hinter den Top-Teams einzureihen.21.01.2025 | 3:54 min
Schlüsselspiel gegen Italien
Die wichtigste Aufgabe liegt nun darin, diesen dänischen Sturm, der über die deutsche Defensive in der ersten Halbzeit hineinbrach, möglichst schnell aus dem Gedächtnis zu löschen. Nur bis zur neunten Minute, als Renars Uscins zum 8:7 verkürzte, konnte das Team mithalten. Danach zerlegten Mathias Gidsel und Co. die deutsche 6:0-Deckung nach allen Regeln der Handballkunst.
Der sagenhaften Passgeschwindigkeit des Titelverteidigers, der sich nun in einen Rausch spielte und "die rote Wand" (Grgic) auf den Rängen zu wahren Begeisterungsstürmen hinriss, hatte die Defensive, das eigentliche deutsche Prunkstück, nichts entgegenzusetzen. Golla, Köster und andere wirkten nun wie Statisten, um die Gidsel, Rasmus Lauge und Simon Pytlick herumkurvten, wie sie wollten.
Manchmal reichte ein Anstoßen und ein Pass und sie gehen durch unsere Abwehr.
Das DHB-Team hat mit drei Siegen aus drei Spielen bei der Handball-WM 2025 in Kroatien, Norwegen und Dänemark die Hauptrunde erreicht. Das ZDF überträgt zwei Spiele live.
FAQ
Defensives Waterloo
24 Gegentore in einer Halbzeit - die deutsche Defensive erlebte ein Waterloo. Dass dennoch eine Revanche der olympischen Finalniederlage aus dem August (26:39) noch möglich war, lag an der stärksten Offensivleistung des deutschen Teams bei dieser WM. Spielmacher Juri Knorr (Mannheim) steuerte trotz einer Erkältung das Spiel exzellent und brachte seine Halbspieler Köster und Renars Uscins (Hannover) immer wieder in gute Wurfpositionen.
Als der dänische Angriffstornado zu Beginn der zweiten Halbzeit etwas an Stärke verlor, hatte Knorr daher die Chance, auf drei Tore zu verkürzen (37.). Danach aber brachen die Deutschen unter der dänischen Power ein. Das allerdings hatten die Italiener, die Überraschungsmannschaft des Turniers, die nach dem Sieg gegen Tschechen (25:18) wie die Deutschen 4:2-Punkte aufweisen, ebenfalls leidvoll erfahren. Sie waren gegen Dänemark gar mit 20:39-Toren untergegangen.
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