Aktuelle News zur Lage in Israel und Gaza

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    Eskalation in Nahost:Aktuelle News zur Lage in Israel und Gaza

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    Mit dem Angriff der radikalislamischen Hamas auf Israel ist der Nahost-Konflikt eskaliert. Israel greift infolge der Terrorattacke Ziele im Gazastreifen an. Aktuelle News im Blog.

    Viele Angaben zu Konflikthandlungen, Schäden und Totenzahlen in Gaza lassen sich nicht unabhängig überprüfen. So berichtet das ZDF über die Lage vor Ort - hier finden Sie Fragen und Antworten.

    Bericht: Israel rechnet mit Ablehnung von Geisel-Deal durch Hamas

    Die indirekten Verhandlungen über einen Geisel-Deal im Gaza-Krieg sind einem Bericht der "Times of Israel" zufolge an einem kritischen Punkt angelangt. Die Führung in Israel gehe davon aus, dass die Hamas das jüngste Angebot für ein Abkommen über die Freilassung israelischer Geiseln und eine Waffenruhe offiziell ablehnen wird, zitiert die Zeitung einen Regierungsbeamten.

    Zuvor war dem Bericht zufolge das Kriegskabinett zusammengetreten, um über einen möglichen Beginn der umstrittenen Bodenoffensive in Rafah im Süden des Gazastreifens zu beraten. Der Anführer der Hamas in dem umkämpften Küstengebiet, Jihia al-Sinwar, glaube, dass er auch einen Angriff auf Rafah überleben könne, zitierte die US-Zeitung "Wall Street Journal" arabische Unterhändler, die mit ihm verhandelten. Al-Sinwar wird in Tunneln unterhalb Gazas vermutet.


    Türkei setzt Ein- und Ausfuhr für alle Produkte mit Israel-Bezug aus

    Die Türkei setzt wegen der israelischen Angriffe im Gazastreifen die Aus- und die Einfuhr aller Produkte mit Bezug zu Israel aus. Das teilte das türkische Handelsministerium am Donnerstagabend auf der Plattform X, vormals Twitter, mit. Die neuen Maßnahmen würden strikt umgesetzt, bis die israelische Regierung den ununterbrochenen Fluss humanitärer Hilfe nach Gaza erlaube, hieß es weiter. Zuvor hatte der Finanzdienst Bloomberg über den Handels-Stopp berichtet, durch den sich die ohnehin starken Spannungen zwischen den beiden Ländern weiter verschärfen dürften. Anfang April hatte die Türkei bereits Exportbeschränkungen für bestimmte Güter im Handel mit Israel erlassen.


    UN-Entwicklungsagentur: Zerstörung in Gaza die schlimmste seit 1945

    Israels Angriffe im Gazastreifen haben nach Einschätzung der UN-Entwicklungsagentur UNDP die schwersten Zerstörungen einer Region seit dem Zweiten Weltkrieg hervorgerufen. "So etwas haben wir seit 1945 nicht mehr gesehen - seit dem Zweiten Weltkrieg. Diese Intensität in so kurzer Zeit und das enorme Ausmaß der Zerstörung", sagt der örtliche UNDP-Direktor Abdallah al-Dardari. 

    Im Gaza-Krieg seien bis Mitte April 370.000 Wohneinheiten beschädigt worden - 79.000 von diesen wurden demnach vollständig zerstört. UNDP greift bei ihrer Einschätzung auf ein Rechenmodell zurück, das die bisherige Geschwindigkeit beim Wiederaufbau von zerstörten Gebäuden in dem Küstenstreifen berücksichtigt. Selbst wenn diese Rate um das Fünffache gesteigert würde, bräuchte es demnach allein 16 Jahre, um alle komplett zerstörten Wohneinheiten wieder herzustellen.    

     


    Nach Bericht über Handelsstopp: Israel wirft Türkei Vertragsbruch vor

    Nach einem Medienbericht, wonach die Türkei den Handel mit Israel ausgesetzt haben soll, wirft Israel dem Land Vertragsbruch vor. Israels Außenminister Israel Katz schreibt auf der Plattform X, der türkische Präsident Tayyip Erdogan verstoße mit der Blockade von Häfen für israelische Importe und Exporte gegen Vereinbarungen. "So verhält sich ein Diktator, der die Interessen des türkischen Volkes und der Geschäftsleute missachtet und internationale Handelsabkommen ignoriert." Er habe sein Ministerium angewiesen, sich um Alternativen für den Handel mit der Türkei zu bemühen und sich dabei auf die lokale Produktion und Importe aus anderen Ländern zu konzentrieren. 

    Zuvor hatte die Agentur Bloomberg unter Berufung auf zwei türkische Regierungsvertreter berichtet, dass alle Ein- und Ausfuhren unterbrochen worden seien. Offizielle Stellungnahmen der Türkei lagen jedoch zunächst nicht vor.


    Protestler an US-Unis festgenommen

    Protestler an US-Unis festgenommen

    Die Protestaktionen an einigen US-Universitäten gegen den Gaza-Krieg eskalieren zunehmend. Die Polizei hat nun weitere Protestcamps geräumt und Demonstranten festgenommen.

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    Israels Oppositionsführer trifft Außenminister der Emirate

    Der israelische Oppositionsführer Jair Lapid hat in Abu Dhabi den Außenminister der Vereinigten Arabischen Emirate, Scheich Abdullah bin Sajed al Nahjan, getroffen. Die staatliche Nachrichtenagentur WAM berichtet, Scheich Abdullah habe Lapid gegenüber die Wichtigkeit betont, auf eine Waffenruhe im Gaza-Krieg hinzuarbeiten und eine Ausweitung des Konflikts in der Region zu verhindern. Ein dauerhafter Frieden müsse auf einer Zweistaatenlösung zwischen Israelis und Palästinensern beruhen. 

    Lapid schreibt nach dem Treffen auf der Plattform X: "Ich habe ihm gesagt, dass das Dringlichste ist, die Geiseln nach Hause zu bringen."


    Biden zu pro-palästinensischen Uni-Demos: Recht zum Protest, aber kein Recht auf Chaos

    US-Präsident Joe Biden hat Gewalt bei propalästinensischen Protesten an etlichen Universitäten im Land aufs Schärfste verurteilt. "Es gibt das Recht zu protestieren, aber nicht das Recht, Chaos zu verursachen", sagt Biden in einer kurzfristig anberaumten Rede im Weißen Haus. Auch für Antisemitismus oder Gewaltandrohungen gegen jüdische Studenten dürfe es keinen Raum auf dem Campus geben. Das gelte auch für Islamophobie oder die Diskriminierung arabischstämmiger Amerikaner.  

    Biden betonte, dass Gewalt, Vandalismus, Hausfriedensbruch oder das Einschlagen von Fenstern kein friedlicher Protest seien. "Menschen zu bedrohen, einzuschüchtern, Menschen Angst einzujagen ist kein friedlicher Protest. Es ist gegen das Gesetz."


    Vor ESC: Israel verschärft Reisewarnung für Malmö

    Vor dem Eurovision Song Contests (ESC) in Malmö hat Israels Nationaler Sicherheitsrat (NSC) eine Reisewarnung für die schwedische Stadt verschärft. Das Risiko werde von 2 (potenzielle Bedrohung) auf 3 (mittlere Bedrohung) heraufgestuft, teilt der Rat auf seiner Webseite mit. Israelis, die einen Besuch in Malmö planen, werde nahegelegt, dies noch einmal zu überdenken. Die Warnung gelte für die Zeit des ESC-Wettbewerbs vom 7. bis 11. Mai.  

    In der Mitteilung hieß es zur Begründung, Malmö habe eine "hohe Konzentration syrischer, libanesischer, irakischer und iranischer Migranten" und sei als Brennpunkt antiisraelischer Proteste bekannt. Diese passierten wöchentlich und involvierten häufig Aufrufe zur Gewalt gegen Juden und Israelis sowie das Verbrennen israelischer Flaggen, heißt es weiter. 


    Türkei: Eine Schiffsladung für die Hamas

    Die Bevölkerung in Gaza leidet, viel zu wenig Hilfe erreicht die Menschen dort - das ist Konsens. Doch die Notlage im Gazastreifen lockt auch NGOs an, die die Terrororganisation Hamas unterstützen.

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    Radikal-islamistische Hamas schickt nochmal Delegation nach Ägypten

    Die radikal-islamistische Hamas schickt nach eigenen Angaben noch einmal eine Delegation nach Ägypten, um die laufenden, indirekten Verhandlungen mit Israel über ein Abkommen zur Freilassung von Geiseln und eine Waffenpause abzuschließen. Dies habe Auslandschef der Hamas, Ismail Hanija, dem ägyptischen Geheimdienstchef Abbas Kamel in einem Telefonat gesagt, teilt die Extremistenorganisation mit.

    Hanija betonte demnach den "positiven Geist" der Hamas bei der Prüfung des jüngsten Vorschlags für ein Abkommen. Die Hamas wolle einen Deal, der den Forderungen des palästinensischen Volkes entspreche.


    Uni-Protestcamp in LA: Berichte über Festnahmen bei Polizeieinsatz

    Nach der Räumung von propalästinensischen Protesten an der Columbia-Universität in New York ist die Polizei auch in Los Angeles gegen ein Zeltlager auf dem Campus der University of California in Los Angeles (UCLA) vorgerückt. Übereinstimmenden US-Medienberichten zufolge rissen Beamte am frühen Morgen (Ortszeit) aufgestellte Barrikaden nieder. Laut dem TV-Sender CNN wurden Dutzende Demonstranten festgenommen und abgeführt. Die Behörden hatten das Camp auf dem Gelände der UCLA am Vorabend (Ortszeit) als "rechtswidrige Versammlung" deklariert. 

    Proteste gegen das Vorgehen Israels im Gaza-Krieg und für eine Solidarität mit den Palästinensern sind in den vergangenen Wochen an diversen US-Hochschulstandorten hochgekocht. Kritiker werfen insbesondere dem radikalen Teil der Protestbewegung Antisemitismus und die Verharmlosung der radikal-islamistischen Hamas vor.

    AP
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    Quelle: AP


    Israels Staatspräsident Herzog sichert jüdischen Gemeinden Solidarität zu

    Angesichts einer Welle des Antisemitismus hat der israelische Staatspräsident Izchak Herzog eine Botschaft der Unterstützung an jüdische Gemeinden auf der ganzen Welt veröffentlicht. Herzog sprach nach Angaben seines Büros von einem "dramatischen Wiederaufleben von Antisemitismus" im Allgemeinen und "Feindseligkeiten und Einschüchterung gegen jüdische Studenten an Universitäten in den gesamten USA" im Besonderen.  

    An Studierende und Mitglieder jüdischer Gemeinden weltweit gerichtet sagt Herzog: "Das Volk Israel steht euch bei. Wir hören euch. Wir sehen die schamlose Feindseligkeit und die Drohungen. Wir fühlen die Beleidigung, den Vertrauens- und den Freundschaftsbruch. Wir teilen das Unbehagen und die Besorgnis." 


    UN zu Gaza: Wiederaufbau wird Jahrzehnte dauern

    Der Wiederaufbau der im Gaza-Krieg zerstörten Häuser könnte sich nach UN-Experteneinschätzung bis ins nächste Jahrhundert hinziehen. Es werde etwa 80 Jahre dauern, um alle vollständig zerstörten Wohneinheiten wieder aufzubauen, wenn es in dem vergleichbaren Tempo früherer Konflikte gehe, heißt es in einem Bericht des UN-Entwicklungsprogramms. Im besten Fall, wenn Baumaterialien fünfmal so schnell geliefert würden wie im Krisenjahr 2021, könnte der Wiederaufbau bis 2040 klappen. Die UN-Behörde warnt zudem vor weiteren schweren Folgen des Krieges für die Bevölkerung in dem Palästinenser-Gebiet. "Ein noch nie dagewesenes Ausmaß an menschlichen Verlusten, Zerstörung und der steile Anstieg der Armut in einem so kurzen Zeitraum wird eine ernste Entwicklungskrise auslösen, die die Zukunft der kommenden Generationen gefährdet", sagt UNDP-Chef Achim Steiner.


    Überlebende widersprechen Holocaust-Leugnung in Social Media

    In einer Kampagne in den sozialen Netzwerken wenden sich Holocaust-Überlebende gegen die Leugnung der systematischen Verfolgung und Ermordung von Juden durch die Nationalsozialisten. Am Donnerstag startete die Claims Conference die Aktion auf bekannten Plattformen wie Facebook und X (vormals Twitter). Wie die Organisation mitteilte, werden 30 Tage lang Videos veröffentlicht, in denen Überlebende der Verbrechen der Nazis leugnende Kommentare aus den sozialen Netzen vorlesen und zugleich widersprechen, indem sie ihre Geschichte erzählen.


    Weitere Festnahmen bei Protesten an US-Unis

    An mehreren US-Hochschulen sind bei propalästinensischen Protesten erneut Dutzende Menschen festgenommen worden. Am Dartmouth College im Bundesstaat New Hampshire kam es nach Angaben der Polizei der Stadt Hanover zu 90 Festnahmen. Ihnen wurde unerlaubtes Betreten und Widerstand gegen die Staatsgewalt vorgeworfen. Bei den Festgenommenen handelte es sich laut Polizei nur zum Teil um Dartmouth-Studierende oder Lehrende.  

    In Dallas nahm die Polizei bei der Räumung eines Protestcamps auf dem Gelände der Universität von Texas mindestens 20 Menschen in Gewahrsam, die die Nacht im Gefängnis verbringen sollten, wie der Sender Fox4 berichtete.  Eine zunächst friedlich begonnene Demonstration auf ihrem Gelände sei ausgeartet, teilte auch die Stony Brook Universität in New York mit. Zelte seien errichtet, andere Studierende eingeschüchtert und belästigt worden. 29 Protestler seien daraufhin festgenommen worden - auch Nicht-Angehörige der Hochschule. 


    Waffenruhe: "Die Hoffnung sinkt"

    Die Hoffnung auf eine baldige Waffenruhe im Gaza-Krieg sinkt, berichtet ZDF-Korrespondentin Alicia Jung aus Israel. 

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    Gaza-Kämpfe gehen während Verhandlungen um Waffenruhe weiter

    Während der Bemühungen um einen neuen Deal zwischen Israel und der islamistischen Hamas gehen die Angriffe und Kämpfe im Gaza-Krieg weiter. Die israelische Armee teilte am Donnerstag mit, Kampfjets und Artillerie hätten am Vortag im zentralen Abschnitt des Gazastreifens "bewaffnete Terroristen, Terror-Infrastruktur und Tunneleingänge angegriffen". Zuvor sei es zu mehreren Angriffen auf israelische Soldaten gekommen. Ein Abschussgerät für Mörsergranaten sei zerstört worden. Mehrere bewaffnete Kämpfer seien getötet worden. 


    Sicherheitskräfte töten Mann im Westjordanland

    Palästinensische Sicherheitskräfte haben nach Angaben eines Sprechers im Westjordanland einen bewaffneten Mann getötet. Der Vorfall ereignete sich demnach in dem Ort Tulkarm. Eine Patrouille sei dort unter Beschuss geraten und habe daraufhin das Feuer erwidert. Dabei sei der Bewaffnete getroffen worden. Eine lokale Miliz mit Verbindungen zu der radikalislamischen Gruppe Islamischer Dschihad erklärte, bei dem Getöteten handle es sich um eines ihrer Mitglieder. Er sei auf verräterische Weise in seinem Auto ins Visier genommen worden. 


    Propalästinensische Protestaktionen auch an britischen Universitäten

    An einigen Universitäten in Großbritannien finden ähnlich wie in den USA ebenfalls propalästinensische Protestaktionen statt. Studenten in den Städten Leeds, Newcastle und Bristol hätten am Mittwoch aus Protest gegen den Krieg im Gazastreifen Zelte vor Universitätsgebäuden aufgebaut, meldete die britische Nachrichtenagentur PA in der Nacht zum Donnerstag. Fotos aus Manchester zeigten ebenfalls einige Zelte mit palästinensischen Flaggen.


    Demonstranten an US-Uni widersetzen sich Polizei

    Hunderte propalästinensische Demonstranten haben sich einer Polizeiaufforderung widersetzt, den Campus der University of California in Los Angeles zu verlassen. Sie harrten auch am Donnerstag in ihrem mit Barrikaden gesicherten Protestlager aus. Bereits am Mittwochnachmittag (Ortszeiten) waren viele Polizisten vor Ort eingetroffen. 

    In der Nacht zum Mittwoch war es zu Ausschreitungen gekommen, als Gegendemonstranten das Protestlager angriffen. Sie schmissen Verkehrskegel, setzten Pfefferspray ein und rissen Absperrungen nieder. Die Auseinandersetzungen dauerten mehrere Stunden, bevor die Polizei einschritt. Festnahmen gab es nicht. Mindestens 15 Demonstranten wurden verletzt. Der Polizei wurde eine schwache Reaktion auf die Aktion der Gegendemonstranten vorgeworfen.


    Quelle: ZDF, AFP, AP, dpa, epd, KNA, Reuters

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