Nach Geisel-Übergabe: Israel lässt 90 Häftlinge frei

    Nach Geisel-Übergabe:Israel lässt 90 Häftlinge frei

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    Nach der Freilassung dreier israelischer Geiseln durch die Hamas hat Israel 90 Palästinenser aus der Haft entlassen. Bei den meisten handele es sich um Frauen und Minderjährige.

    Eine palästinensische Gefangene wird begrüßt, nachdem sie nach ihrer Entlassung aus einem israelischen Gefängnis aus einem Bus aussteigt.
    Israel hat nach eigenen Angaben 90 palästinensische Gefangene freigelassen.
    Quelle: AP

    Israel hat in der Nacht auf Montag im Rahmen des Waffenruheabkommens 90 palästinensische Gefangene freigelassen. Laut einer von der Kommission für Gefangenenangelegenheiten der Palästinensischen Autonomiebehörde vorgelegten Liste handelt es sich bei allen Entlassenen um Frauen oder Minderjährige.
    Die Freilassung erfolgte mehr als sieben Stunden nachdem die radikal-islamistische Terrororganisation Hamas drei israelische Geiseln übergeben hatte.
    Unterstützer und Angehörige von Geiseln, die seit den Angriffen militanter Palästinenser am 7. Oktober 2023 im Gazastreifen gefangen gehalten werden, reagieren am 19. Januar 2025 auf dem Geiselplatz in Tel Aviv, während sie eine Live-Übertragung der Freilassung israelischer Geiseln im Fernsehen verfolgen.
    Die Terrorgruppe Hamas übergab im Rahmen einer Waffenruhe dem Roten Kreuz drei weibliche Geiseln. Im Gegenzug lässt Israel 90 palästinensische Straftäter frei.19.01.2025 | 2:06 min

    Sprechchöre und Jubel

    Große weiße Busse mit den Gefangenen verließen die Tore des israelischen Ofer-Gefängnisses vor den Toren der Stadt Ramallah im Westjordanland, während über ihnen ein Feuerwerk gezündet wurde. Palästinenser drängten sich mit Sprechchören und Jubel an den Bussen vorbei.
    Das israelische Militär, das das Westjordanland besetzt hält, hat die Palästinenser wiederholt vor jeder Form von öffentlichen Feiern gewarnt. Die Freilassung fand mitten in der Nacht statt, was von den Palästinensern als Versuch kritisiert wurde, die Stimmung zu dämpfen und Menschenmengen davon abzuhalten, die Gefangenen zu Hause zu begrüßen.
    Unterstützer und Angehörige von israelischen Geiseln, die seit den Angriffen militanter Palästinenser am 7. Oktober 2023 im Gazastreifen gefangen gehalten werden, demonstrieren am 19. Januar 2025 in Tel Aviv
    Mehr als 90 israelische Geiseln sollen noch in Gaza festgehalten werden. Wer sind die Verbliebenen, die seit über 15 Monaten in den Händen der Hamas sind? 19.01.2025 | 1:37 min

    Prominente Inhaftierte wieder frei

    Die Gefangenen sind israelischen Angaben zufolge wegen sicherheitsrelevanter Vergehen inhaftiert worden. Dazu zählen etwa Vorwürfe wie das Werfen von Steinen bis hin zu schwerwiegenderen Anschuldigungen wie versuchtem Mord.
    Die prominenteste Inhaftierte, die freigelassen wurde, war Chalida Dscharrar, 62, Mitglied einer säkularen linken Gruppierung, die in den 1970er Jahren an Anschlägen gegen Israel beteiligt war. Seit ihrer Verhaftung Ende 2023 wurde sie unter unbefristet verlängerbaren Verwaltungshaftanordnungen festgehalten, die von Menschenrechtsgruppen kritisiert wurden.
    SGS Slomka Reichart Gaza Israel
    Bei der Geiselfrage hätten die Angehörigen kein Vertrauen mehr in die Regierung, sagt Thomas Reichart in Tel Aviv. Unterdessen sei die Hamas in Gaza "bei weitem nicht geschlagen".19.01.2025 | 2:14 min

    Nächste Freilassung von Geiseln am Samstag

    Die nächste Freilassung von Geiseln und Gefangenen soll am Samstag erfolgen. Die Waffenruhe war am Sonntagvormittag mit knapp drei Stunden Verspätung in Kraft getreten und soll sechs Wochen gelten. Während dieser Zeit sollen insgesamt 33 israelische Geiseln gegen Hunderte Palästinenser in israelischer Haft ausgetauscht werden.
    Darüber hinaus ist geplant, im Verlauf der Waffenruhe über die zweite Phase des Abkommens zu verhandeln - einen dauerhaften Waffenstillstand. Die radikal-islamistische Terrororganisation Hamas hat erklärt, sie werde die nach der ersten Phase der Waffenruhe verbleibenden Geiseln erst freilassen, wenn es einen dauerhaften Waffenstillstand gibt und Israel sich vollständig aus dem Gazastreifen zurückgezogen hat.
    Quelle: AP, dpa

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