Jamie Bynoe-Gittens und der BVB führen lange gegen Bologna. Am Ende aber steht eine herbe Niederlage.
Quelle: AFP
Der Druck auf den BVB ist groß an diesem Champions-League-Abend, das weiß Trainer Nuri Sahin: "Die Jungs müssen auf dem Grün abliefern und dafür bin ich verantwortlich", sagt er am Amazon-Mikrofon vor dem Anstoß beim FC Bologna (ausführlicher Spielbericht in der
Champions-League-Sendung am Mittwoch ab 23 Uhr). Weil es derzeit in der Bundesliga für die Dortmunder überhaupt nicht läuft (alle drei Ligaspiele seit Jahresbeginn verloren), sprechen viele von einem Schicksalsspiel für den Cheftrainer.
Sportlich setzt Sahin gegen das in der Champions League bisher noch sieglose Bologna nun gleich drei neue Impulse, um endlich wieder in die Spur zu kommen: Kein Julian Brandt, kein Emre Can, kein Ramy Bensebaini in der Startelf - dafür dürfen Gio Reyna, Maximilian Beier und Julien Duranville von Beginn an ran.
Frühe BVB-Führung nach Foulelfmeter
Schon nach 13 Spielminuten fällt den Schwarz-Gelben ein Stein vom Herzen. Bei einer Ecke des BVB wird Waldemar Anton im Strafraum am Trikot gehalten und zu Fall gebracht. Der Schiedsrichter mit gutem Blick auf die Szene zeigt sofort auf den Punkt - eine strenge, aber richtige Entscheidung. Gelb für Verteidiger Emil Holm gibt es oben drauf. Zum Strafstoß tritt Dortmunds Top-Scorer Serhou Guirassy an, chippt halb links aufs Tor. Bologna-Keeper Lukasz Skorupski hat die richtige Ecke, liegt dann schon am Boden, kommt wegen der langsamen Ausführung aber trotzdem noch fast dran. Die BVB-Führung kann er letztlich nicht verhindern.
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Nur fünf Minuten später reklamieren dann die Rossoblu: Pascal Groß zupft bei einer Flanke in den Dortmunder Strafraum leicht am Trikot des wartenden Bologna-Stümers Dan Ndoye, der fällt. Eine ähnliche Szene wie zuvor auf der anderen Seite. Diesmal bleibt der Pfiff aus, das reichte nicht für einen Strafstoß. Stattdessen gibt es Gelb für Remo Freuler wegen Meckerns.
Bologna macht viel Druck auf das Dortmunder Tor
Die Druckphase der Gastgeber hält jedoch an und gipfelt in der zunächst dicksten Chance nach 28 Spielminuten: Eine Ecke von links klärt die BVB-Verteidigung nicht ordentlich. Riccardo Orsolini geht voll ins Risiko: Seinen Hammer-Schuss aus wenigen Metern kann Gregor Kobel aber entschärfen.
Auch danach macht Bologna weitgehend das Spiel. Richtig gefährlich wird es aber bis zur Pause nicht mehr vor dem Dortmunder Kasten. Mit dem 0:1 aus Sicht der Gastgeber geht es in die Kabinen.
Nach der Pause bleibt Bologna weiter feldüberlegen. Erstmals gefährlich wird es dann auch wieder am Dortmunder Tor. Eine weite Flanke legt Bolognas Linksverteidiger Charalampos Lykogiannis nochmal quer auf Ndoye, der mit dem Rücken zum Tor aus wenigen Metern einen artistischen Abschluss versucht - drüber (51. Minute). Kurz darauf ist es erneut Lykogiannis, dessen Flanke diesmal den eingewechselten Jens Odgaard findet. Auch dieser Kopfball geht drüber.
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Bologna-Doppelschlag in Dominanzphase der Dortmunder
Nach einer knappen Stunde haben die Dortmunder erstmals länger den Ball in den eigenen Reihen und können das Spiel mehr in die gegnerische Hälfte verlagern. Das hat direkt einen Aufreger zur Folge: Jhon Lucumi kommt im Zweikampf gegen Beier viel zu spät und sieht Gelb. Damit ist er gut bedient. Generell nehmen die Schwarz-Gelben jetzt mehr am Spiel teil. Nuri Sahin bringt mit Karim Adeyemi für Julien Duranville und Emre Can für Gio Reyna nochmal zwei frische Kräfte, um das zu nutzen.
Doch wie aus dem Nichts kommt der Doppel-Schock: Ein schneller Spielzug mit nur drei Stationen beschert Bologna den Ausgleich. Ein langer Ball aus der Defensive, einmal quergelegt und Thijs Dallinga überwindet Kobel (71.). Doch damit nicht genug: Nur kurz darauf hebelt ein langer Ball erneut die Dortmunder Hintermannschaft aus. Dallingas Versuch kann Kobel diesmal erst noch entschärfen, im Nachschuss aber versenkt Iling-Junior (72.). Plötzlich rennt der BVB einem Rückstand hinterher. Und Odgaard kann sogar beinahe noch auf 3:1 erhöhen, sein Flachschuss geht nur knapp links am Tor vorbei (77.).
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Danach geht nicht mehr viel bei der Dortmunder Mannschaft. Die Enttäuschung steht den Spielern ins Gesicht geschrieben. Außer drei gelben Karten für den BVB (Adeyemi, Yan Couto und Ryerson) und zwei für Bologna (Ferguson und Trainer Italiano) passiert in der hitzigen Schlussphase nichts mehr.
Die herbe Niederlage in Bologna verschlimmert die Krise bei Borussia Dortmund. Für Trainer Nuri Sahin dürfte es eng werden.
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