Nahost: Israels Regierung stimmt Waffenruhe-Abkommen zu

    Entscheidende Hürde für Gaza-Deal:Israels Regierung stimmt Waffenruhe zu

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    Die gesamte israelische Regierung hat die Vereinbarung über eine Waffenruhe und die Freilassung weiterer Geiseln gebilligt. Zuvor hatte bereits das Sicherheitskabinett zugestimmt.

    Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu
    Das Abkommen trete am Sonntag in Kraft, so das Büro von Ministerpräsident Netanjahu.
    Quelle: dpa

    Eine Waffenruhe im Gazastreifen und die Freilassung weiterer Geiseln aus der Gewalt der radikal-islamistischen Hamas rücken näher. Nach dem Sicherheitskabinett hat nun auch die gesamte israelische Regierung dem Waffenruhe-Abkommen mit der Hamas zugestimmt.
    "Die Regierung hat den Plan zur Freilassung der Geiseln gebilligt", erklärte das Büro des israelischen Regierungschefs Benjamin Netanjahu in der Nacht auf Samstag. Das Abkommen trete am Sonntag in Kraft.
    Wenige Stunden zuvor hatte bereits das israelische Sicherheitskabinett grünes Licht für das Abkommen gegeben, wo es laut ZDF-Korrespondent Thomas Reichert bereits "heftige Diskussionen" gegeben haben soll.
    SGS Busse Barnick Israel Gaza
    Nahostexperte Jan Busse sieht Hoffnung, dass Israel und Hamas zwar Geiseln und Gefangene austauschen werden.18.01.2025 | 3:42 min

    Einigung nach 15 Monaten verkündet - Was vorgesehen ist

    Die Einigung auf das Abkommen zwischen Israel und der Hamas nach 15 Monaten Krieg war am Mittwochabend verkündet worden.
    • Die Vereinbarung sieht vor, dass am Sonntag eine sechswöchige Waffenruhe im Gazastreifen beginnt.
    • In dieser ersten Phase des Abkommens sollen insgesamt 33 Geiseln freikommen.
    Orte im Gazastreifen

    ZDFheute Infografik

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    • Im Gegenzug sollen hunderte palästinensische Gefangene freigelassen werden.
    • Zudem soll der wichtige Grenzübergang Rafah zwischen Ägypten und Gaza wieder öffnen und die humanitäre Hilfe für die Palästinenser deutlich aufgestockt werden.
    • Vorgesehen ist außerdem, dass Israels Militär aus dicht besiedelten Gebieten des Gazastreifens abzieht. Die in den Süden des Küstenstreifens geflohenen Einwohner sollen sich wieder frei in Gaza bewegen dürfen.
    Die Details der zweiten und dritten Phase des Abkommens wollen die Konfliktparteien während der ersten Phase klären. Uneinigkeit herrscht unter anderem über die Frage, wer den Gazastreifen künftig regieren soll.
    Diese verschiedenen Phasen sieht das Abkommen laut US-Präsident Joe Biden vor:




    Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hält eine Sitzung des Sicherheitskabinetts im Büro des Ministerpräsidenten ab.
    Das israelische Sicherheitskabinett hatte am Freitag dem Gaza-Abkommen zugestimmt. Übermorgen sollen die ersten Geiseln freikommen.17.01.2025 | 1:34 min

    Erste Geiseln sollen Sonntagabend freigelassen werden

    Aus dem Hamas-Umfeld hieß es, als Erstes sollten drei israelische Frauen freigelassen werden. Das Rote Kreuz werde die ersten Geiseln voraussichtlich am Sonntagabend gemeinsam mit ägyptischen und katarischen Teams in Empfang nehmen.
    Sie würden dann nach Ägypten gebracht und dort der israelischen Seite übergeben, die dann auch ihre medizinische Untersuchung übernehmen. Ein israelischer Militärbeamter erklärte, dass in Kerem Schalom, Eres und Reim Aufnahmestellen eingerichtet worden seien.
    Schaltgespräch zwischen Guido Steinberg und Marietta Slomka.
    Nahost-Experte Steinberg sieht in der Waffenruhe einen Vorteil für die Hamas. Wieso, erklärt er im Video.16.01.2025 | 4:50 min
    Dort sollen die freigekommenen Geiseln von Ärzten und Psychiatern betreut werden, bevor sie per Hubschrauber oder per Fahrzeug in israelische Krankenhäuser gebracht würden, hieß es.

    Kein Urteil gegen Entscheidung von Oberstem Gericht erwartet

    Trotz des Widerstands einiger rechtsextremer Politiker gegen den Deal war erwartet worden, dass sich eine Mehrheit für das Abkommen ausspricht. Die Sitzung der Regierung hatte später begonnen als geplant.
    Angriff auf Israel (Karte Israel, Gazastreifen etc.)

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    Gleichzeitig fand sie während des jüdischen Ruhetags Schabbat statt, der am späten Freitagnachmittag begonnen hatte. Mehrere ultraorthodoxe Minister verließen die Sitzungen laut israelischen Medien deswegen vorzeitig. Sie hätten jedoch Sekretäre angewiesen, sie zu den Unterstützern des Abkommens zu zählen.
    Nach dem Regierungsbeschluss können Gegner des Abkommens noch binnen kurzer Zeit beim Obersten Gericht dagegen Einspruch einlegen. Es wird aber damit gerechnet, dass die Richter keinen Grund für ein Eingreifen des Gerichts gegen die Vereinbarung vorbringen werden.

    Nahost-Konflikt
    :Aktuelle Nachrichten zur Eskalation in Nahost

    Durch den Hamas-Überfall auf Israel ist der Nahost-Konflikt eskaliert - das israelische Militär reagiert mit Militäroperationen. Aktuelle News und Hintergründe im Liveblog.
    Menschen und Retter tragen den bedeckten Körper eines Gefangenen, der aus den Trümmern eines Hauses gezogen wurde, aufgenommen am 18.11.2024
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    Quelle: dpa, AFP, Reuters

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