Nato-Chef Stoltenberg: Ukraine hat viele Gebiete befreit

    Interview

    Nato-Generalsekretär Stoltenberg:"Ukraine hat bereits große Erfolge erzielt"

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    Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg sichert der Ukraine weiter Unterstützung für die Verteidigung des russischen Angriffs zu. Zudem hebt er Kiews militärische Erfolge hervor.

    Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat sich in Berlin mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) getroffen. Bei den Gesprächen sei es unter anderem um Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine und den Ausstieg Moskaus aus dem Vertrag über konventionelle Streitkräfte in Europa (KSE) gegangen, erklärt Stoltenberg auf dem Kurznachrichtendienst X. Im heute journal spricht Stoltenberg über Waffenlieferungen an Kiew, ukrainische Rückeroberungen besetzter Gebiete und die Auswirkungen der Eskalation im Nahost-Konflikt.
    Sehen Sie oben das ganze Interview im Video und lesen Sie es hier in Auszügen. Das sagt Jens Stoltenberg ...

    ... zu Befürchtungen, durch den Nahost-Konflikt gerate die Ukraine aus dem Fokus

    "Nun, was wir tatsächlich sehen, ist, dass trotz der Lage im Nahen Osten, die Verbündeten in der Nato weiterhin Unterstützungsgüter schicken in die Ukraine, Waffen und Munition", sagt Stoltenberg.

    Und auch Deutschland hat noch einen draufgelegt und ist jetzt der zweitgrößte Lieferant von Hilfe für die Ukraine - direkt hinter den USA.

    Jens Stoltenberg, Nato-Generalsekretär

    "Das liegt ja auch in unserem Interesse und deswegen tun wir das. Und wir begrüßen das natürlich sehr und die (Ukraine) auch", sagt der Nato-Generalsekretär.

    ... zu ukrainischen Erfolgen im Krieg gegen Russland

    Mit Blick auf die ukrainischen Warnungen vor einem Stellungskrieg sagt Stoltenberg, dass zwar alle Unterstützer Kiews schnellere und größere Fortschritte begrüßen würden. "Gleichzeitig müssen wir auch erkennen, dass die Ukraine bereits große Erfolge erzielt hat." Als Russland seinen Angriff auf die Ukraine im vergangenen Jahr begonnen hatte, habe es geheißen, Kiew werde in wenigen Tagen fallen.

    Tatsache ist, dass es der Ukraine gelungen ist, im Norden, im Osten, im Süden Geländegebiete zu befreien, 50 Prozent dessen, was die Russen nach der Invasion besetzt haben.

    Jens Stoltenberg, Nato-Generalsekretär

    Stoltenberg versichert, man werde die Ukraine weiter mit Waffenlieferungen unterstützen:

    Klar müssen wir weiter auch moderne, hoch entwickelte Waffen liefern und die Ukraine unterstützen, diese Systeme einzubauen in ihre Streitkräfte. Und das tun wir.

    Jens Stoltenberg, Nato-Generalsekretär

    Ukraine Karte, Foto von ukrainischem Soldat und Claudia Major
    Die erhofften Gebietsgewinne der Ukrainer bleiben hinter den Erwartungen zurück. Bei ZDFheute live ordnet Sicherheits- und Militärexpertin Claudia Major die Lage ein. 02.11.2023 | 26:38 min

    ... über Forderungen aus Kiew nach mehr Waffenlieferungen

    Stoltenberg können "vollkommen verstehen", dass die Ukraine nach mehr Waffen frage. Seine Antwort darauf sei es, dass man mehr, aber auch fortschrittlichere Waffen liefere. So seien in den vergangenen Tagen F-16-Kampfjets in Rumänien angekommen, an denen ukrainische Soldaten ausgebildet würden.
    Dadurch werde die Ukraine in die Lage versetzt, eine moderne Luftstreitkraft aufzubauen. Man helfe der Ukraine auch bei der Stärkung ihrer eigenen Rüstungsindustrie.
    Aktuelle Meldungen zu Russlands Angriff auf die Ukraine finden Sie jederzeit in unserem Liveblog:

    Russland greift die Ukraine an
    :Aktuelles zum Krieg in der Ukraine

    Seit Februar 2022 führt Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kiew hat eine Gegenoffensive gestartet, die Kämpfe dauern an. News und Hintergründe im Ticker.
    Auf dem Bild sieht man ukrainische Soldaten von hinten.
    Update
    Quelle: ZDF

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