Update am Abend: Moral, Geschäft und ein bisschen Frieden
Update
Update am Abend:Moral, Geschäft und ein bisschen Frieden
von Nicola Frowein
|
Guten Abend,
aufwachen, weil alles so still ist. So stelle ich mir den Start in den Tag heute im Libanon vor. In einem Land, in dem Explosionen und Anschläge längst Alltag geworden sind, wie unsere Kollegin Golineh Atai in ihrer Doku für das auslandsjournal erst in der vergangenen Woche so eindrücklich schilderte.
21.11.2024 | 29:33 min
Heute also Aufwachen im Frieden. Ein bisschen Frieden zumindest. Morgens um 4 Uhr ist die mühsam ausgehandelte Waffenruhe zwischen Israel und der Hisbollah-Miliz in Kraft getreten. Zuvor haben allerdings alle Parteien nochmal ordentlich ausgeteilt. Die Hisbollah schickte Drohnen nach Tel Aviv, Israels Armee flog Luftangriffe im Süden Beiruts. Aber dann: Ruhe. Ob die Feuerpause wirklich hält, wird sich in den nächsten Tagen zeigen.
Dass die guten Nachrichten aus dem Libanon nun auch Auswirkungen auf den Krieg im Gazastreifen haben könnten, daran glaubt Hinz allerdings nicht. Zu groß der innenpolitische Druck, die Hamas auszuschalten. Und so wird sich an der verheerenden Situation der palästinensischen Bevölkerung erst einmal nichts ändern.
Alle Entwicklungen finden Sie jederzeit auf unserer Themenseite zum Nahost-Konflikt und hier im Liveblog.
26.11.2024 | 34:55 min
Positive Nachrichten gibt es dafür aus China. Peking hat über Jahre hinweg in der Provinz Xinjiang mit aller Härte für Ruhe gesorgt. Die muslimische Minderheit der Uiguren sollte um jeden Preis auf Linie gebracht werden. Anders als die BASF zum Beispiel schienen die wiederholten Belege für massive Menschenrechtsverletzungen Volkswagen bisher nicht zu beeindrucken.
Das hat sich jetzt geändert, der Konzern wird sich nach ZDF-Informationen aus der Region zurückziehen, VW verkauft seine Beteiligungen an der Fabrik in Ürümqi. Ob es da allerdings um moralische Überlegungen geht, oder ob das Geschäft nicht eine ebenso große Rolle spielt, ist unklar. Die VW-Fabrik stand zuletzt still, sie war regelrecht zum Klotz am Bein des angeschlagenen Autoherstellers geworden. Zudem verlängert VW zeitgleich mit dem Rückzug aus Xinjiang einen Deal mit dem chinesischen Staatskonzern SAIC bis 2040.
Und weil kein Tag richtig rund wird, ohne Nachrichten von der Bahn: Da gab es heute wieder massive Verspätungen und Zugausfälle im Fernverkehr, der Nahverkehr im Norden stand erstmal still. Ursache war diesmal ein im Gewitter umgefallener Baum in der norddeutschen Gemeinde Deutsch Evern. Die Oberleitung wurde zerstört und nichts ging mehr. Das entstandene Bahn-Chaos war dann bis nach Stuttgart und München zu spüren.
Merz dämpft Erwartungen an Gesetzesbeschlüsse: Der CDU-Chef hält bis zur Neuwahl nur noch kleine Gesetzesvorhaben für realistisch umsetzbar. Viel werde "in dieser Wahlperiode nicht mehr passieren", so Oppositionsführer Merz.
Koalitionsvertrag für Brandenburg steht: Gut zwei Monate nach der Landtagswahl haben sich SPD und BSW in Brandenburg auf einen Koalitionsvertrag verständigt. Die Details wollen beide Parteien heute vorstellen.
An der Grenze zu Putins Handlanger Belarus: Die Ankündigung von Polens Regierungschef Donald Tusk, das Asylrecht zeitweise auszusetzen, löste im Ausland mehr Wirbel aus als in Polen. Das Land ist oft nur Durchgangsstation auf dem Weg nach Deutschland.
Vom Transferflop zum Hoffnungsträger: Abräumer Felix Nmecha könnte im Champions-League-Spiel bei Dinamo Zagreb heute Abend entscheidend dazu beitragen, eine schwarze BVB-Serie zu stoppen.
Gespannt, wie das Spiel ausgeht? Hier können Sie um 23 Uhr die Zusammenfassung sehen:
Das Europaparlament hat die neue EU-Kommission unter der Führung von Ursula von der Leyen im Amt bestätigt. Das Team kann am 1. Dezember seine Arbeit aufnehmen. ZDF-Korrespondentin Isabelle Schaefers beschreibt, wie die 26 Kommissare eine neue Realität schaffen könnten.
Der Fall Pelicot weckt weltweit Hoffnung: Gisèle Pelicot will die Welt verändern. Ihr Fall hat eine Debatte über sexuelle Gewalt entfacht. Über Mut und Widerstand diskutieren ZDF-Sonderkorrespondentin Katrin Eigendorf und Journalistin Jagoda Marinić in der neuen Folge des auslandsjournal Podcast "Global Deep Dive". Gemeinsam mit der ZDF-Korrespondentin Anne Arend blicken sie auf den Pelicot-Prozess und seine Auswirkungen auf die Welt.
Zahl des Tages
Rund zwei Drittel der Deutschen wollen beim Black Friday auf Schnäppchenjagd gehen. Gleichzeitig haben die Menschen so wenig Lust, Geld auszugeben, wie lange nicht.
16 Jahre führte sie die Geschicke der Republik. Nicht alles habe sie in einem "Tip-Top-Zustand" hinterlassen, räumt Angela Merkel am Dienstagabend bei der Vorstellung ihrer Memoiren zwar ein, bleibt sich aber dennoch treu.
Streaming-Tipps für den Feierabend
Sie gehören zu den letzten Zeitzeugen: Es sind Botschaften gegen Ausgrenzung, Hetze und Gewalt - und es ist ein Appell an die Jugend: In dem berührenden und eindringlichen Interview-Projekt "Zeugnisse" von ZDF und der Claims Conference teilen 15 Holocaust-Überlebende ihre Erinnerungen (Terra X History, 15 Interviews, je ca. 30 Minuten).
In der Doku-Serie "Uncivilized" wird die Auswirkung von Ereignissen wie der Stuttgarter Krawallnacht, Nine Eleven oder dem Krieg in der Ukraine auf das Leben in Deutschland gespiegelt. Erzählt werden Geschichten von Menschen mit Migrationshintergrund, die die Folgen von Krieg und Anschlägen direkt zu spüren bekommen (ZDF, Drama-Serie, fünf Folgen, 15 bis 35 Minuten).
Kennen Sie das? Sich irgendwie larifari zu fühlen? Wenn sich selbst das Larifari anders anfühlt als bei anderen? Bei Franky (Lena Urzendowsky) ist das ständig so. In ihrem Kopf logieren vier Persönlichkeiten, die ihr reales Leben durcheinanderbringen. "Franky Five Star" (2023) ist eine Liebeskomödie über die Suche nach sich selbst. (ZDF, Das kleine Fernsehspiel, 107 Minuten)
31.12.2024 | 107:33 min
Genießen Sie Ihren Abend!
Nicola Frowein und das gesamte ZDFheute-Team
Alles gut? Danke, dass Sie unser ZDFheute Update lesen! Empfehlen Sie das Briefing gerne Ihren Freunden und Bekannten - hier ist der Anmeldungs-Link. Außerdem freuen wir uns weiterhin über Ihr Feedback, was Ihnen besonders gut gefällt und was wir noch besser machen sollten an zdfheute-feedback@zdf.de. Vielen Dank für Ihre Unterstützung!