Black Friday trifft auf miese Konsumlaune der Deutschen

    Shopping-Aktionstag:Black Friday trifft auf miese Konsumlaune

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    Rund zwei Drittel der Deutschen wollen beim Black Friday auf Schnäppchenjagd gehen. Gleichzeitig haben die Menschen so wenig Lust, Geld auszugeben, wie lange nicht.

    Ein Plakat zu Black Friday ist im Schaufenster eines Bekleidungsgeschäftes am Kurfürstendamm zu sehen.
    Beim Black Friday überschlagen sich die Händler jedes Jahr mit ihren Angeboten. Offen ist, ob das auch in einer Zeit zieht, in der die Menschen lieber sparen.
    Quelle: dpa

    Der Black Friday wird auch in Deutschland diese Woche eine wichtige Rolle für Schnäppchenjäger spielen. Der Aktionstag, bei dem sich Einzelhändler traditionell mit großen Rabatten überschlagen, fällt in diesem Jahr auf den 29. November, viele Händler bieten aber auch bereits Tage vorher zahlreiche Produkte zu reduzierten Preisen an. Und die Verbraucher schlagen gerne zu.
    Der Digitalverband Bitkom teilte am Mittwoch in Berlin mit, dass Shopper im Schnitt planen, rund um oder am Black Friday für 282 Euro einzukaufen. Männer greifen zum Black Friday mit durchschnittlich 324 Euro tiefer in die Tasche als Frauen mit 237 Euro. Die Zahlen basieren auf einer repräsentativen Umfrage aus dem Oktober, für die 1.180 Internetnutzer ab 16 Jahren befragt wurden.
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    Black Friday für größere Anschaffungen beliebt

    Die Umfrage zeigt auch, dass sich der Black Friday mittlerweile auch in Deutschland fest etabliert hat. 59 Prozent der Befragten wollen ihn dieses Jahr nutzen. Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder sagt:

    Insbesondere für größere Anschaffungen werden Preise länger beobachtet und die Menschen warten auf Rabattaktionen.

    Bernhard Rohleder, Bitkom-Hauptgeschäftsführer

    Konsumenten investieren beim Black Friday jedoch nicht nur Geld, sondern auch viel Zeit in die Schnäppchenjagd. Menschen, die sich für die Rabattaktion interessieren, verbringen im Schnitt sieben Stunden mit der Suche und dem Kauf von Angeboten, so Bitkom.
    Angebote, bei denen es der eine oder andere im Nachhinein bereut, darauf reingefallen zu sein: Jeder Fünfte räumt gegenüber Bitkom ein, rund um die Aktionstage schon mal Impulskäufe gemacht zu haben, die er oder sie später bereut hat.
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    Black Friday trifft auf Konsummuffel

    So beliebt der Black Friday mittlerweile bei den Deutschen ist - es bleibt fraglich, ob er sie dieses Jahr wieder in Kaufrausch versetzt. Denn: Die Kauflaune in Deutschland ist vor den für den Handel wichtigsten Wochen des Jahres im Keller. Die Konsumforscher der Nürnberger Institute GfK und NIM prognostizieren ein verhaltenes Weihnachtsgeschäft, weil sowohl die Neigung zur Anschaffung höherwertiger Konsumgüter als auch die Einkommenserwartungen gesunken seien, wie die Institute in Berlin mitteilten.
    Für Dezember wird das Konsumklima nach ihrer Analyse im Vergleich zum Vormonat um 4,9 Punkte auf -23,3 Punkte sinken - und damit in etwa auf dem Niveau des Vorjahreszeitraumes verharren.
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    Konsumenten wieder stärker verunsichert

    Zum Vergleich: In den Jahren vor der Corona-Pandemie lag das Konsumklima vergleichsweise konstant bei einem Wert um die +10 Punkte. NIM-Konsumforscher Rolf Bürkl fügt hinzu:

    Die letzten Wochen des Jahres enden mit einem deutlichen Rückschlag beim Konsumklima. Die Verunsicherung der Konsumenten hat zuletzt offenbar wieder etwas zugenommen, wie die steigende Sparneigung belegt.

    Rolf Bürkl, NIM-Konsumforscher

    Vorsichtige Hoffnungen auf eine bessere Konjunktur hätten sich wieder zerschlagen. "Die Deutschen schätzen die allgemeine Wirtschaftslage in Deutschland in den kommenden zwölf Monaten weiterhin pessimistisch ein", resümieren die Konsumforscher. Dies sei bereits der vierte Rückgang in Folge. Die Erwartungen hinsichtlich des Einkommens seien wegen anhaltend hoher Preise und der Angst vor Jobverlust auf einem Neun-Monats-Tief.

    Eine Person hält ein Smartphone in der Hand. Darauf ist der WhatsApp-Channel der ZDFheute zu sehen.
    Quelle: ZDF

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    Quelle: Reuters, dpa

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