China: VW zieht sich aus Xinjiang zurück

    Nach Vorwürfen zu Uiguren:Volkswagen zieht sich aus Xinjiang zurück

    von Peter Kunz
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    Immer wieder gab es Vorwürfe von Menschenrechtsverletzungen in der VW-Fabrik im chinesischen Ürümqi, die Produktion ruhte zuletzt. Nun verkauft VW seine Beteiligungen.

    Archiv: VW-Werk in Xinjiang
    Im VW-Werk in der chinesischen Provinz Xinjiang soll es zu Menschenrechtsverletzungen gekommen sein. Jetzt stößt VW das Werk ab.
    Quelle: dpa

    Umerziehungslager, Zwangsarbeit, Knast und Knüppel gegen den Widerstand - über Jahre sorgte China in der Provinz Xinjiang mit aller Härte für Ruhe. Die muslimische Minderheit der Uiguren wird auf Linie gebracht und brutal unterdrückt. Überwachungssysteme in Fabriken sind weiterhin Teil der Strategie.
    Lange hat sich Volkswagen gegen die Vorwürfe gewehrt, dass es in seinem Joint Venture mit dem chinesischen Staatskonzern SAIC zu Menschenrechtsverletzungen gekommen sein könnte. Zuletzt sollte ein vom Konzern in Auftrag gegebener Prüfbericht VW freisprechen.
    Recherchen von ZDF, "Spiegel" und "Financial Times" belegten allerdings jüngst, dass die Bestandsaufnahme eher zweifelhaft ausfiel und nicht internationalen Standards entsprach. Das Werk in Ürümqi war für den Wolfsburger Konzern zuletzt ein Klotz am Bein, aber aus politischen Gründen konnte man sich lange nicht trennen.

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    Der Deal findet im Schatten einer Neuauflage des Joint Venture-Vertrages mit dem Staatskonzern SAIC statt, den das Wolfsburger Unternehmen heute bekanntgab. Demnach stärkt der Autobauer nach seinen eigenen Worten die Strategie "In China, für China" und verlängert die Kooperation unter neuen Vorzeichen bis zum Jahr 2040.
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    In kommenden Jahren will SAIC Volkswagen 18 neue Modelle auf den Markt bringen. Zuletzt hatte VW in China erheblich an Marktanteil verloren, und auch SAIC leidet derzeit unter Absatzproblemen. Im Rahmen der Vertragsverlängerung sollen nach ZDF-Informationen weitere chinesische Standorte des Joint Ventures geschlossen oder im Rahmen der Elektrifizierung umgebaut werden.

    China lange wichtigster Absatzmarkt für VW

    Lange Zeit war China für den Wolfsburger Autobauer der wichtigste Absatzmarkt, auf den die Konzernstrategie ausgerichtet wurde. VW hatte auf Betreiben der Führung in Peking in Ürümqi investiert, während sich andere Autokonzerne eher zurückhielten.
    Die Chemiefirma BASF, die ebenfalls in der Unruheprovinz präsent war, zog sich - nicht zuletzt als Reaktion auf ZDF-Recherchen - schon vor einiger Zeit aus Xinjiang zurück, um sich nicht weiteren Vorwürfen zu Menschenrechtsverletzungen auszusetzen.
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    Bei Volkswagen in Ürümqi arbeiten derzeit nur noch 170 Mitarbeiter, darunter 40 Uiguren, um angelieferte fertige Autos in Betrieb zu nehmen. Die eigene Produktion mit Lackiererei etc. ruhte schon länger. Nun werde das Kapitel Xinjiang endgültig beendet, heißt es aus den Reihen des Konzerns.
    Peter Kunz ist Leiter des ZDF-Landesstudios Niedersachsen.

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    Quelle: ZDF

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