Rabatte im Einzelhandel:Lohnt sich der Black Friday?
von Thilo Hopert
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Der Black Friday verspricht Jahr für Jahr hohe Rabatte im Einzelhandel. Bei den vielen Angeboten verliert man jedoch schnell den Überblick. Lohnt sich der Black Friday wirklich?
Den Black Friday kann kaum jemand aufgrund der massiven Werbung ignorieren. Experten empfehlen eine Einkaufsliste, um sich nicht zu Spontankäufen verleiten zu lassen.
Quelle: Reuters
War der Black Friday vor ein paar Jahren noch ein Online-Phänomen, hat das Shopping-Event, das dieses Jahr am 29. November stattfindet, inzwischen branchenübergreifend auch den stationären Handel erreicht. Mittlerweile wurde der Black Friday bei vielen Händlern zur Black Week ausgedehnt. Direkt nach dem Black Friday folgt dann der Cyber Monday, der die Preisschlacht verlängert.
Doch lohnt es sich, auf den Black Friday zu warten? "Es gibt verschiedene Untersuchungen, die zeigen, dass das eine oder andere Schnäppchen dabei sein kann", sagt Michèle Scherer, Referentin Digitale Welt der Verbraucherzentrale Brandenburg. Allerdings:
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Tipp: Einkäufe bewusst überlegen
Der Black Friday ist also nicht zwangsläufig ein Festtag für Schnäppchen-Jäger. "Ganz wichtig ist, sich bewusst zu überlegen, was man eigentlich braucht", rät Scherer. Dabei hilft die klassische Einkaufsliste.
An diese sollte man sich halten, denn die vielen Rabatte und ablaufenden Uhren auf den Verkaufsportalen führen oft zu Spontankäufen. "Davon sollte man sich nicht unter Druck setzen lassen."
Stefan Hertel, Pressesprecher beim Handelsverband Deutschland, verweist auf die hohe Preistransparenz im Einzelhandel durch das Internet und Vergleichsportale. "Das sind gute Bedingungen für Kundinnen und Kunden", sagt Hertel. Viele Menschen würden sich zunächst umschauen, vergleichen und dann wohlüberlegte Entscheidungen treffen.
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Einkaufsliste machen: Was brauche ich wirklich?
Preise vergleichen: Wo finde ich das beste Angebot?
Preisentwicklung beachten: Ist das Angebot wirklich gut?
Ablaufende Uhren ignorieren: Nicht unter Druck setzen lassen
Shop überprüfen: Gibt es ein Impressum? Wer ist mein Vertragspartner?
Websuche zum Shop durchführen: Was sagen andere über den Verkäufer?
Black Friday und die Nachhaltigkeit
Der Handelsverband rechnet zum Black Friday und dem Cyber Monday mit einem Umsatz von 5,9 Milliarden Euro und damit auf Vorjahresniveau. "Auch rund um die Aktionstage ist die allgemeine Kaufzurückhaltung zu spüren", so Stephan Tromp, stellvertretender HDE-Hauptgeschäftsführer, in einer Pressemitteilung des HDE.
Der jahrelange Aufwärtstrend der Umsätze zu Black Friday und Cyber Monday habe sich deutlich abgeschwächt und komme in diesem Jahr auf hohem Niveau zum Stillstand, heißt es vom HDE.
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Der erwartete Umsatz bedeutet: Es wird weiterhin viel gekauft, es muss viel transportiert werden. Dazu kommen etwaige Retouren. "Die Nachhaltigkeit ist ein besonderes Anliegen der Verbraucherzentrale. Jeder, der am Black Friday etwas kaufen will, sollte sich die Frage stellen: Was brauche ich wirklich?", sagt Scherer.
Soll ein altes oder defektes Gerät ersetzt werden, könne man zunächst überlegen, ob sich eine Reparatur lohnt. Auch über Zweitmärkte gebe es gute Angebote, erinnert Scherer. Sogenannte Refurbished-Geräte sind gebrauchte, generalüberholte Geräte. Diese sind das ganze Jahr über meist günstiger.
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Vorsicht vor Fake-Shops und Betrügern
Am Black Friday gehen verstärkt auch Fake-Shops auf Kundenfang. Diese Webseiten verkaufen etwa gefälschte Produkte oder bieten Produkte an, die sie gar nicht haben. "Man sollte immer darauf achten, dass es auf der Website eines Shops ein Impressum gibt", erklärt Scherer. Dort findet man die für die Website verantwortliche Person oder ein eingetragenes Unternehmen mit Kontaktdaten.
Mit dem "Fakeshop-Finder" der Verbraucherzentrale könne man Websites überprüfen, rät Scherer. "Der 'Fakeshop-Finder' überprüft Webseiten auf zahlreiche Merkmale und gibt Hinweise dazu, wie vertrauenswürdig die Seite ist", so die Juristin.
Ihre Rechte als Kunde
Innerhalb von 14 Tagen können Kundinnen und Kunden ohne Angaben von Gründen grundsätzlich den Vertrag widerrufen und so vom Kauf zurücktreten. Vorsicht: "Dieses Recht gilt nur für den Onlinehandel oder bei telefonischen Vertragsschlüssen, nicht für den stationären Handel. Dort ist man von der Kulanz der Händler abhängig", sagt Scherer.
Wenn möglich, sollten Kundinnen und Kunden die Zahlung per Rechnung oder eine Zahlung nach Erhalt der Ware wählen. "Bei anderen Zahlungsweisen ist das Geld erstmal weg und man muss im Zweifel hinterherrennen", sagt Michèle Scherer.
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von Karen Grass
mit Video
Im Zweifel zum Shop recherchieren
Vor allem auf Marktplätzen wie Amazon, Otto oder Kaufland ist es oft schwer, die Übersicht zu behalten. "Wichtig ist immer zu wissen, wer Vertragspartner ist", so Scherer. Denn auf Marktplätzen werden viele Produkte nicht von den Betreibern selbst verkauft, sondern von Drittanbietern.
Um sich vor Fake-Shops zu schützen, sollten Schnäppchen-Jäger im Zweifel auch eine Websuche zu dem jeweiligen Shop durchführen. "Dabei suche ich den Namen des Shops mit dem Zusatz 'Bewertung' oder 'Erfahrungen'", erklärt Scherer.
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Black Friday hat flächendeckende Bekanntheit
Den Black Friday kann kaum jemand ignorieren, dafür sorgt schon der enorme Einsatz von Werbung. "Mittlerweile kennen 94 Prozent der Menschen in Deutschland den Black Friday", sagt Stefan Hertel.
46 Prozent davon wollen an dem Tag auch etwas kaufen, am Cyber Monday sind es gut 30 Prozent. Das zeigt eine Umfrage des HDE. "Trotz schwacher Konsumstimmung stoßen die Sonderangebote weiterhin auf großes Interesse", so Stephan Tromp.
Die Aktionstage sind auch wichtig für das Weihnachtsgeschäft: Laut der Umfrage nutzen mehr als die Hälfte der Befragten (52 Prozent) den Black Friday bereits für Weihnachtseinkäufe. Am Cyber Monday sind es 42 Prozent der Befragten.
Wer bei der Schnäppchenjagd erfolgreich sein will, sollte sich also gut vorbereiten. Dann kann sich der Black Friday tatsächlich lohnen.
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