Die DFB-Frauen arbeiten hochkonzentriert auf die Partie gegen Kolumbien hin.
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Die deutsche Nationalmannschaft arbeitet hoch konzentriert
vor ihrem zweiten WM-Spiel am Sonntag (11:30 Uhr MESZ/ARD) gegen Kolumbien in ihrem Quartier in Wyong. Doch auch die anderen WM-Teilnehmer sind nicht untätig, wenn es darum geht, die K.-o.-Runde der Titelkämpfe in Australien und Neuseeland zu erreichen.
Da ist zum Beispiel ein internationaler Topstar, der vor Anpfiff vom Platz geht. Ein Team, das sich selbst per Crowdfunding zur
WM schickt und ein Gastgeber, der mehr verletzte als gesunde Spielerinnen auf der Einwechselbank hat.
Außergewöhnlich und kurios
Beendet ist das letzte Einschwören im Kreis, als Norwegens Topstar kurzerhand den Platz verlässt. Es ist zwar üblich, dass Spielerinnen nach der Hymne und dem Teamfoto einen letzten Vorbereitungs-Sprint zur eigenen Position auf dem Feld machen.
So auch Ada Hegerberg, die dabei allerdings in Sekunden reflektiert: Ein Ziehen in der Leiste, wie es Sportler und Sportlerinnen nur zu gut kennen, verheißt nichts Gutes. Norwegen geht auf Nummer sicher und schont sie.
Jamaica startet mit einem sensationellen Remis gegen die Französinnen ins Turnier. Die "Reggae Girlz" wären nicht hier, wenn die Unterstützung nicht über den Verband hinausgehen würde. "Reggae Girlz Rise Up" - ein Spendenaufruf, organisiert von der Mutter einer Spielerin, um Reise und Verpflegungskosten zu decken.
Unkalkulierbare Risiken
Im letzten Training der "Matildas" passieren unabhängig voneinander gleich zwei Unfälle mit Gehirnerschütterungen als Folge, sodass die australischen Gastgeberinnen das Spiel gegen Nigeria mit mehr verletzten als fitten Spielerinnen auch nicht mehr in den letzten Sekunden retten können.
Wie wahrscheinlich sind diese Situationen? Wohl eher unwahrscheinlich. Trotzdem passieren sie und zeigen, wie unglaublich viele Faktoren Einfluss auf Spiele und Turnierverlauf haben können.
Die Achillesferse eines jeden Teams mag unterschiedlich sein. Doch wie versteckt sie auch sein mag, spätestens auf dem Platz zeigt sie sich.
Ablauf im DFB-Quartier
Und wie sieht ein Tag im Headquarter der deutschen Fußball-Frauen aus? Essen. Taping und Physiotherapie. Individuelle Trainingsvorbereitung mit Übungen. Training. Essen. Medienstunde. Ruhe. Behandlung. Videoanalyse. Essen. Behandlung. Schlafen. REPEAT.
Die DFB-Frauen müssen gegen Kolumbien auf Felicitas Rauch verzichten. Die Verteidigerin hat sich am Knie verletzt und "falle auf unbestimmte Zeit aus", teilte der DFB mit.
Alles andere als spektakulär also, vom Buffet des Kochs Hannes einmal abgesehen. Den Kopf frei kriegen und wieder auftanken können die Spielerinnen eher an trainingsfreien Tagen und Nachmittagen, wie z. B. mit einem Besuch am berühmten Bondi Beach in Sydney. Fotografieren, Eis essen, einen winzigen Augenblick das Land aufsaugen.
Bleibt zu hoffen, dass die deutsche Achillesferse im Camp unauffällig bleibt, um im richtigen Moment performen zu können. Mit Lena Oberdorf hat das Team zumindest vor der Abwehr eine Aufräumerin "in petto".
Josephine Henning ist Ex-Nationalspielerin und in Australien als ZDF-Expertin dabei. An ZDFheute schickt sie "Briefe von der WM".
Verstärkung für das Experten-Team: Die ehemaligen Nationalspielerinnen Tabea Kemme und Josephine Henning unterstützen das ZDF bei der Berichterstattung für die Frauen-WM.