Fußball-WM 2023: Was Sie zum WM-Finale wissen müssen

    England und Spanien bei der WM:Das Erfolgsgeheimnis der Finalistinnen

    Josephine Henning am 12.04.2022
    von Josephine Henning, Sydney
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    Am Sonntag treffen Spaniens Fußballerinnen im WM-Finale auf die Europameisterinnen aus England. Doch wie ist der Erfolg der europäischen Teams bei dieser WM zu erklären?

    Jubelnde englische Spielerinnen am 16.08.2023 in Sydney.
    Jubelnde englische Spielerinnen
    Quelle: AP

    Kein anderes Event hat jemals so viele Menschen in Australien vor die Bildschirme gezogen wie das packende WM-Halbfinale zwischen den Fußballerinnen aus Australien und England. Ein historischer Reichweitenrekord von durchschnittlich 7,13 Millionen Zuschauern und Zuschauerinnen.
    "Thank you Matildas",  "Our Golden Girls", "New era beginns" - auch das Medieninteresse erreicht ein neues Niveau. Die Zeitungen sind voll von Lobeshymnen auf das Team der Co-Gastgeberinnen, die bei dieser WM für eine große Euphoriewelle sorgten. Obwohl der große Traum vom WM-Titel im eigenen Land mit der Niederlage gegen England zu einem Ende gekommen ist, sind die australischen Fußballerinnen zu neuen Vorbildern geworden.
    Während Sturm-Superstar Sam Kerr die Aufmerksamkeit nutzt und nun mehr Förderung für den Fußball der Frauen in Australien fordert und gleichzeitig versucht, die Niederlage nicht nur auf ihren eigenen Schultern zu lagern, richtet die Fußballwelt ihre Aufmerksamkeit auf das Spiel um Platz drei und das große Finale.
    Sam Kerr beim Torjubel
    Superstar Sam Kerr bei der WM
    Quelle: imago

    England folgt Spanien ins Finale

    Erstmals nahmen 32 Nationen bei einer Weltmeisterschaft der Frauen teil - acht mehr als vor vier Jahren. Nun stehen endlich die Finalistinnen für die größte WM aller Zeiten fest. Mit Spanien und England stehen zwei europäische Teams im Finale, Zufall oder erklärbar?
    Beide Teams stehen zum ersten Mal in einem WM-Finale (11 Uhr, Sonntag live im ZDF). Beide Nationen haben die letzten Jahre Begeisterung ausgelöst. Spanien mehr über seinen internationalen Vorzeigeklub aus Barcelona in den ausverkauften Champions-League-Spielen, England durch sein Auftreten bei der Heim-EM, seine moderne Ausrichtung der Vermarktung und Professionalisierung seiner physisch starken Liga.

    Effiziente Engländerinnen

    Die Engländerinnen werden immer mehr zum "neuen Standard". Trainerin Sarina Wiegmann scheint nichts dem Zufall zu überlassen, die Pläne der dreifachen Welttrainerin scheinen für unterschiedliche Teams und Situationen zu funktionieren. Ein kompromissloser Spielstil, in dem jede Spielerin sich diszipliniert an den Plan hält und Zusammenhalt großgeschrieben wird. Das klingt unschlagbar.
    Die 53-Jährige ist übrigens die letzte Trainerin in dem Turnier. 2022 gewann die Niederländerin mit England im Endspiel gegen Deutschland den EM-Titel - nun könnte der nächste Coup folgen.

    Trotz Meuterei ein Team

    Dafür müssen die abgezockten Engländerinnen allerdings an Spanien vorbei. Im Vorfeld der WM in Australien und Neuseeland bestimmte ein Streit zwischen der spanischen Mannschaft und Trainer Jorge Vilda die Schlagzeilen. Im vergangenen September hatten sich 15 Nationalspielerinnen an den spanischen Fußballverband gewandt, um offenbar ihren Unmut über den Nationaltrainer zu erläutern.
    Doch der Verband blieb standhaft und so blieb auch der Coach. Drei der 15 Spielerinnen, die erst vor kurzem die indirekte Entlassung ihres Trainers gefordert haben, sind dennoch zur WM gereist.
    Fußball: Schweden - Spanien
    Spaniens Salma Paralluelo wird zum Super-Joker.
    Quelle: Witters/Bergeld

    Dennoch hat uns das spanische Team bei dieser WM positiv überrascht. Nicht mit ihrer wunderschönen Spielidee, sondern einem 19-jährigen Sturmjuwel namens Salma Paralluelo. Die Spanierin brillierte bisher zweimal bei dieser WM als erfolgreicher Joker. In zwei K.o.-Spielen schoss sie die entscheidenden Treffer. Dabei wäre Paralluelo beinahe professionelle Leichtathletin geworden. Die ehemalige Sprinterin entschied sich erst im Sommer 2022 als Profi zum FC Barcelona zu wechseln.
    Ein Jahr später gewann sie als Startelfspielerin die Champions League und ist nun die jüngste Spielerin im WM-Kader Spaniens. Es scheint, als würde die Außenstürmerin das fehlende Puzzleteil im sonst sehr horizontalen Spielaufbau der Spanierinnen werden.
    Fest steht schon jetzt – dieses Turnier wird wegweisend sein in vielerlei Hinsicht.
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