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Jahrestag des Hamas-Massakers:Faeser: Hart einschreiten bei Antisemitismus
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Vor dem Jahrestag des Hamas-Angriffs warnt der deutsche Verfassungsschutz vor israelfeindlichen und antisemitischen Protesten. Die Innenministerin kündigt hartes Durchgreifen an.
In zwei Tagen jährt sich der Überfall der radikal-islamistischen Hamas auf Israel zum ersten Mal. Derweil wird vielerorts gegen das Vorgehen Israels im Gazastreifen demonstriert.05.10.2024 | 0:18 min
Vor dem Jahrestag des Hamas-Massakers in Israel am Montag hat Bundesinnenministerin Nancy Faeser ein hartes Vorgehen gegen Antisemitismus, Volksverhetzung und Gewalt angekündigt. "Wenn wir erneut widerwärtigen Judenhass, Aufrufe zur Vernichtung Israels, islamistische Terrorpropaganda oder Angriffe auf Einsatzkräfte erleben müssen, dann muss die Polizei schnell und hart einschreiten", sagte die SPD-Politikerin dem "Tagesspiegel". Die Einsatzkräfte hätten dafür ihre volle Rückendeckung.
Faeser: Tag der Trauer und des Bangens
Der Jahrestag des Großangriffs der islamistischen Terrormiliz auf Israel sei "ein Tag der Trauer und des noch immer andauernden Bangens um die verschleppten Geiseln", sagte Faeser weiter. Daher solle er "ein Moment des Innehaltens sein. Viele werden auch um all die Menschen trauern, die durch die furchtbare Eskalation der Gewalt im Nahen Osten seit dem 7. Oktober ihr Leben verloren haben". Es brauche natürlich Raum für diese Trauer, sagte die SPD-Politikerin, auch gehöre friedlicher Protest zur Demokratie.
Ein Jahr nach dem Massaker der islamistischen Hamas in Israel müssen Betroffene nicht nur Trauer und Trauma verarbeiten. Sie sind auch mit zunehmendem Antisemitismus konfrontiert.04.10.2024 | 2:56 min
Kundgebungen geplant
Bereits vor dem Jahrestag wollen Menschen mit Kundgebungen und Demonstrationen an das Hamas-Massaker in Israel und den Gaza-Krieg erinnern. Knapp 500 Polizistinnen und Polizisten sind im Einsatz, wie die Polizei auf der Onlineplattform X mitteilte. Sie stellt sich am gesamten Wochenende auf einen Großeinsatz ein, da auch für Sonntag zahlreiche Versammlungen angekündigt sind.
Vor der Humboldt-Universität in Berlin-Mitte versammelten sich am frühen Nachmittag zahlreiche Menschen zu einer proisraelischen Kundgebung. Einige Teilnehmerinnen und Teilnehmer schwenkten israelische Fahnen. Auf einem großen Banner war das Motto der Kundgebung zu lesen: "Gegen die antisemitische Internationale".
- Am Samstagnachmittag sind propalästinensische Demonstranten von Tempelhof durch Kreuzberg zum Brandenburger Tor gelaufen.
- Die Gegenveranstaltung "Wir stehen an der Seite Israels und der Polizei" fand in Berlin-Mitte statt.
- Pro-palästinensische Gruppen haben zu einer Demonstration gegen die Angriffe Israels aufgerufen. Der Demonstrationszug soll von Kreuzberg nach Neukölln verlaufen.
- Parallel versammeln sich Unterstützer Israels am Brandenburger Tor und Am Bebelplatz unter dem Titel.
Zum eigentlichen Jahrestag am 7. Oktober soll eine Friedensdemonstration am Potsdamer Platz beginnen mit dem Titel "Nie wieder ist Jetzt für Alle, Frieden in Nahost".
Am Abend wollen Demonstranten an den Überfall der Hamas auf Israel erinnern und ziehen von der Gedächtniskirche zur Jüdischen Gemeinde in der Fasanenstraße.
Am Abend wollen Demonstranten an den Überfall der Hamas auf Israel erinnern und ziehen von der Gedächtniskirche zur Jüdischen Gemeinde in der Fasanenstraße.
Berlins Sprecher der Gewerkschaft der Polizei, Benjamin Jendro, erwartet eine "stadtweite, dynamische Lage", da schon in den vergangenen Tagen zu sehen gewesen sei, dass sich "die Gewaltbereitschaft der propalästinensischen Szene auf unseren Straßen wieder verstärkt in Hass, Antisemitismus und Gewaltexzessen entlädt."
Quelle: dpa
Quelle: dpa
Die Demonstranten zogen über die Straße Unter den Linden in Richtung Norden der Stadt. Auch Mitglieder der linksradikalen Antifa-Bewegung beteiligten sich. Auf einem Plakat war etwa zu lesen "reclaim antifa. emanzipation statt antisemitismus". Nach Beobachtung eines dpa-Reporters verlief die Versammlung zunächst ruhig.
Seit dem Terrorangriff der Hamas auf Israel hat sich in Deutschland die Zahl antisemitischer Vorfälle deutlich erhöht.14.08.2024 | 10:11 min
Propalästinensische Demonstration in Tempelhof
Parallel versammelten sich zahlreiche propalästinensische Demonstranten Am Platz der Luftbrücke in der Nähe des Polizeipräsidiums. Es waren mehrere Palästina-Fahnen zu sehen. Die Teilnehmer der Veranstaltung mit dem Titel "Ein Jahr Genozid - und die Welt schaut zu. Gegen Polizeigewalt" wollten von Tempelhof durch Kreuzberg zum Brandenburger Tor laufen.
Eine Gegenveranstaltung "Wir stehen an der Seite Israels und der Polizei" ist ebenfalls angemeldet. Am Potsdamer Platz gab es zudem eine Lesung von Texten palästinensischer Schriftsteller, die einige Passanten verfolgten.
Verfassungsschutz: Zunahme antisemitischer Proteste
Das Bundesamt für Verfassungsschutz warnte vor einer Zunahme israelfeindlicher und antisemitischer Proteste.
Katrin Eigendorf spricht mit Aviva Siegel in Tel Aviv über ihre Gefangenschaft. Die 62-Jährige wurde freigelassen, doch ihr Mann blieb zurück. Aviva Siegel bangt um sein Leben.04.10.2024 | 24:30 min
In Frankfurt am Main hob das Verwaltungsgericht am Freitag das Verbot einer pro-palästinensischen Kundgebung unter Verweis auf die Versammlungs- und Meinungsfreiheit auf.
In Münster dagegen scheiterten die Veranstalter einer solchen Kundgebung mit ihrem Eilantrag gegen das Verbot der Parole "From the river to the sea" (Vom Fluss bis zum Meer). Die Polizei stützt die Beschränkung darauf, dass das Verwenden der Parole unter die Vereinsverbote gegen die Vereinigungen Hamas und Samidoun falle, die die Parole verwenden.
Seit dem Überfall der Hamas auf Israel und dem Gaza-Krieg beobachtet der Verfassungsschutz in Deutschland neue Allianzen zwischen Gruppen, die sonst wenig Schnittmengen haben.15.07.2024 | 4:03 min
Am 7. Oktober 2023 hatten Terroristen der Hamas und anderer extremistischer Gruppen mehr als 1.200 Menschen in Israel getötet und etwa 250 weitere als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Es war der Auslöser für den Gaza-Krieg, in dem nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde bisher rund 42.000 Palästinenser getötet wurden, etwa ein Drittel davon Kinder und Jugendliche.
Quelle: AFP, dpa
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