Nahost-Konflikt: Katar fordert Israel zu Friedenslösung auf

    Appell an gesamte Region:Katar fordert Israel zu Friedenslösung auf

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    Israels Kriegsziel, die Vernichtung der Terrororganisation Hamas, ist nach Ansicht des Regierungschefs von Katar kaum realisierbar. Er fordert die Region zu einer Lösung auf.

    katarische Ministerpräsident und Außenminister Mohammed bin Abdulrahman Al Thani
    "Man wird die Hamas nicht so einfach vernichten können", sagt der katarische Ministerpräsident und Außenminister Mohammed bin Abdulrahman Al Thani der FAZ.
    Quelle: AFP

    Katar sendet einen gemeinsamen Appell an die Staaten der Region für die Erarbeitung einer Lösung des Nahost-Konflikts. Im Interview mit der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" sagt Muhammad bin Abdulrahman Al Thani, Ministerpräsident von Katar:

    Es ist an der Zeit, dass wir als Region unsere Pflicht tun - und dass Israel seine Pflicht erfüllt, um einen Frieden zu ermöglichen.

    Muhammad bin Abdulrahman Al Thani, Ministerpräsident von Katar

    Mit der Einigung zwischen Israel und der Hamas über die Freilassung von Geiseln aus dem Gazastreifen und eine humanitäre Pause der Kämpfe sei es zumindest gelungen, eine positive Dynamik zu erzeugen, erklärt er und fügt hinzu, dass er hoffe, darauf nun aufbauen zu können.
    Gaza
    Israel hat weitere freigelassene Geiseln der Hamas in Empfang genommen. Im Austausch wurden zahlreiche verurteilte Palästinenser aus israelischen Gefängnissen freigelassen.27.11.2023 | 2:38 min

    Hamas ist "Teil der Gesellschaft in Gaza"

    Katar hält die von Israel als Kriegsziel genannte Vernichtung der Terrororganisation Hamas für kaum realisierbar:

    Man wird die Hamas nicht so einfach vernichten können.

    Muhammad bin Abdulrahman Al Thani, Ministerpräsident von Katar

    "Ob wir mit ihr übereinstimmen oder nicht, sie ist Teil der Gesellschaft in Gaza und auch im Westjordanland", so Al Thani. Katar habe die Beziehung zur Hamas aufgebaut, "um Ruhe und Stabilität in der Region zu bewahren". Wenn sein Land dann sehe, dass ein Krieg ausbricht, dann würden diese Kommunikationskanäle - wie bereits in der Vergangenheit - genutzt. Der Regierungschef Katars gilt als federführender Vermittler zwischen den Konfliktparteien.
    Orte im Gazastreifen

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    Al Thani: "Arbeitsbeziehung" mit Israel

    Mit Blick auf die israelische Regierung sagte Al Thani, man müsse sich nicht mögen. Er könne nicht mit einer Politik einverstanden sein, die sich weigere, das Recht des palästinensischen Volkes auf einen eigenen Staat auch nur in Betracht zu ziehen und im Westjordanland "kriminelle Landnahme von Siedlern" schütze.

    Aber am Ende haben wir eine Arbeitsbeziehung. Wir haben Kontakte, arbeiten mit ihnen zum Wohl der Palästinenser. Und Israel weiß, wie effektiv diese Arbeitsbeziehung ist.

    Muhammad bin Abdulrahman Al Thani, Ministerpräsident von Katar

    Al Thani fügte hinzu, Israel habe Katar "in den vergangenen Jahren immer wieder um Hilfe dabei gebeten, Ruhe in Gaza und der Region sicherzustellen". "Wir liefern. Wir retten Leben. Wir haben schwierige Verhandlungen geführt."
    Dominik Lessmeister | ZDF-Reporter in Tel Aviv
    "Morgen würde die Waffenruhe eigentlich enden, aber im Moment sind die Signale ganz positiv, dass die Feuerpause und damit auch die Freilassung der Geiseln weitergeht", so ZDF-Reporter Dominik Lessmeister.27.11.2023 | 2:39 min

    "Große Enttäuschung" über die Rolle Europas

    Auf die Frage, ob Katar Sympathien für die Hamas hege, antwortete Al Thani: "Wir sympathisieren mit der palästinensischen Bevölkerung und der palästinensischen Sache. Wir haben Sympathie für die Menschen, die seit Jahrzehnten leiden. Und wir werden alles tun, was dem palästinensischen Volk hilft. Unsere Unterstützung gilt nicht politischen Parteien oder politischen Ideologien."
    Al Thani tadelte Europäer, die Israel für seine Kriegsführung in Gaza nicht stark genug kritisierten. "Es scheinen unterschiedliche Maßstäbe für die Verpflichtungen durch das humanitäre Völkerrecht zu gelten."

    Es tut mir leid, das sagen zu müssen, aber darüber herrscht hier große Enttäuschung.

    Muhammad bin Abdulrahman Al Thani, Ministerpräsident von Katar

    Nahost-Konflikt
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    Quelle: Reuters, dpa

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