US-Präsident Trump hat sich zur Lösung der Krise in Nahost dafür ausgesprochen, den Gazastreifen zu räumen. Er will Palästinenser in anderen arabischen Staaten unterbringen. 26.01.2025 | 0:24 min
US-Präsident
Donald Trump hat vorgeschlagen, den Gazastreifen "zu räumen" und die palästinensischen Einwohner nach
Ägypten und Jordanien umzusiedeln, um
Frieden im Nahen Osten zu schaffen. "Sie sprechen da von anderthalb Millionen Menschen, und wir räumen einfach alles weg", erklärte Trump am Samstag (Ortszeit) vor Journalisten an Bord der Air Force One.
Trump bezeichnete das kriegsverwüstete Palästinensergebiet als "Abrissgebiet" und erklärte, die Aktion könne "vorübergehend oder langfristig" sein.
Grenzzaun zwischen dem Gazastreifen und Ägypten: Trump will, dass das Land mehr Palästinenser aufnimmt (Archivfoto).
Quelle: epa
Jordanien und Ägypten sollen Gaza-Bewohner aufnehmen
Der US-Präsident erklärte, er habe mit dem jordanischen König Abdullah II. über den Vorschlag gesprochen und werde voraussichtlich am Sonntag mit dem ägyptischen Staatschef sprechen. "Ich möchte, dass Ägypten Menschen aufnimmt. Und ich möchte, dass Jordanien Menschen aufnimmt", sagte Trump.
Er werde am Sonntag auch mit dem ägyptischen Präsidenten Abdel Fattah al-Sisi über dieses Thema sprechen, so Trump weiter. Im Laufe der Jahrhunderte habe es bereits "viele, viele Konflikte an diesem Ort" gegeben, erklärte der neue Präsident und betonte, "irgendetwas" müsse geschehen.
Im Waffenruhe-Abkommen hat die radikalislamische Hamas vier weitere Geiseln freigelassen. Israel entließ im Gegenzug 200 Palästinenser aus der Haft.25.01.2025 | 1:34 min
Trump will mit arabischen Ländern zusammenarbeiten
Die Mehrheit der 2,4 Millionen Einwohner des Gazastreifens ist seit dem Beginn des Krieges, der durch den Großangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 ausgelöst worden war, vertrieben worden, viele von ihnen bereits mehrfach.
"Fast alles ist zerstört und die Menschen sterben dort", sagte Trump zur Lage im Gazastreifen. "Deshalb würde ich lieber mit einigen arabischen Ländern zusammenarbeiten und an einem anderen Ort Wohnungen bauen, wo sie vielleicht zur Abwechslung einmal in Frieden leben können", ergänzte er.
Hamas kritisiert Vorschlag
Trump stößt mit seinem Vorstoß auf ein geteiltes Echo. Der rechtsextreme israelische Finanzminister Bezalel Smotrich sprach am Sonntag von einer "großartigen Idee", die im Gazastreifen herrschende Hamas kündigte umgehend Widerstand an. Man werde entsprechende Angebote oder Lösungen unter dem Deckmantel des Wiederaufbaus nicht akzeptieren, auch wenn wie hier "offenbar gute Absichten" dahinter stünden, sagt ein Mitglied des Hamas-Politbüros, Bassem Naim, der Nachrichtenagentur Reuters.
Die mit der Hamas verbündete Miliz Islamischer Dschihad nannte Trumps Vorstoß "erbärmlich". Er fördere "Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit", "indem unser Volk gezwungen wird, sein Land zu verlassen". Eine Stellungnahme von Jordanien oder Ägypten lag zunächst nicht vor.
Durch den Hamas-Überfall auf Israel ist der Nahost-Konflikt eskaliert - das israelische Militär reagiert mit Militäroperationen. Aktuelle News und Hintergründe im Liveblog.
Quelle: AFP, reuters