Vorwahlen der Republikaner: Warum Haley weiter Trump ärgert
Vorwahlen der Republikaner:Warum Haley weiter gegen Trump ankämpft
von Anna Kleiser, Washington, D.C.
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Die Republikanerin Nikki Haley steigt nicht aus dem Kampf um die Präsidentschaftskandidatur aus. Das ärgert Donald Trump. Chancen hat sie wohl keine - warum macht sie weiter?
Kandidatin Nikki Haley während eines Wahlkampfbesuchs in South Carolina.
Quelle: Reuters/Shannon Stapleton
Umfragen zufolge hatte Nikki Haley nie eine Chance. Beim Start ihrer Kandidatur stand sie bei zwei Prozent, neben ihr 14 andere Kandidaten. Vom aussichtslosen Underdog zur Gewinnerin: Das ist ihr bei den Wahlen ins Abgeordnetenhaus 2004 in South Carolina und zur Gouverneurin 2009 dort gelungen.
Ihr Wahlkampfteam feuert Nikki Haley an
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Nun ist sie die letzte innerparteiliche Konkurrentin von Ex-US-Präsident Donald Trump. Er und sein Team versuchen alles, um sie loszuwerden: verbale Attacken, Drohungen gegen Unterstützer und Angebote an Haleys Wahlkampfspender.
Doch Haley will (noch) nicht aufgeben. Die Frage ist: Warum?
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Immer wieder betont sie, das amerikanische Volk müsse eine Wahl haben, die Vorwahlen seien keine Krönung. Bei NBC sagte sie zuletzt:
Nur, ihr fehlt neben der Unterstützung der Parteibasis auch die der Parteiführung der Republikaner.
Eine Kandidatur des Ex-Präsidenten wird immer wahrscheinlicher: Nach dem Sieg in Iowa landete Trump auch bei der zweiten Vorwahl der Republikaner vor seiner Konkurrentin Haley. 24.01.2024 | 1:27 min
Warum Haleys Unterstützer sagen, die Parteiführung macht einen Fehler
Haley ist von der Parteivorsitzenden Ronna McDaniel aufgerufen worden, den Weg für Trump freizuräumen - obwohl sie eigentlich neutral bleiben müsste. Chris Sununu, Gouverneur von New Hampshire und Haley-Fan, kritisiert das heftig. Man könne nicht nach zwei Staaten die anderen 48 einfach ignorieren, sagt Sununu dem US-Sender CNN.
Die Republikaner gehen dieses Risiko ein, wenn sie auf Trump setzen. Haley hob daher immer wieder seine Schwächen bei der moderaten und unabhängigen Wählerschaft hervor.
Welche Gründe Haley haben könnte
Sollte Trump im November scheitern, bekäme die 52-jährige Haley recht. Und das könnte ihr Ticket in die US-Präsidentschaftswahlen 2028 sein, analysiert Elaine Kamarck vom Brookings Institut.
"Die republikanische Basis steht voll hinter Trump. Moderate Kräfte wie Nikki Haley haben keine Chance", vermutet Christoph Heusgen, Vorsitzender der Münchner Sicherheitskonferenz.24.01.2024 | 6:15 min
Für die aktuelle US-Wahl sorgen die zahlreichen Prozesse gegen Trump für Unsicherheiten, so Kamarck.
Bisher haben die Prozesse Trump Medienaufmerksamkeit und die Loyalität seiner Fans gebracht - aber das kann sich ändern. Ob sie deshalb im Rennen bleibe, wird Haley bei NBC gefragt und sie verneint.
Einer der wichtigsten Gründe für Haley noch nicht aufzugeben: Sie hat noch Geld.
Warum die Geldgeber noch nicht aussteigen
Ein Wahlkampf in den USA ist teuer und Haley hat offenbar ausreichend Ressourcen, sie wird von millionenschweren Großspendern unterstützt. Nach New Hampshire hat sie einen großen Spender verloren, aber auch über zwei Millionen US-Dollar in Kleinspenden gesammelt.
Nach dem Erfolg in Iowa gewinnt Ex-Präsident Trump auch die zweite republikanische Vorwahl in New Hampshire. Warum wirft seine Rivalin Haley nicht hin? Claudia Bates berichtet.24.01.2024 | 1:14 min
Ob ihr das Geld ausgehen wird, hängt von diversen Faktoren ab. Andy Sabin, der zunächst Ron DeSantis, dann Tim Scott und schließlich Haley unterstützt hat, sagt:
Der prominente US-Investor Tim Draper ist Großspender von Beginn, zufrieden mit seiner Wahl und sich sicher:
Wie es nun weitergeht
Haleys Ton gegen Trump hat sich verschärft, sie ärgert ihn, aber distanziert sich nicht komplett. Sie balanciert auf einem schmalen Grat zwischen Kritik und "Trump-Wähler nicht vergraulen". Sie attackiert sein Alter, stellt seine geistige Fitness infrage. Seine Wut in New Hampshire hat ihr eine Tür geöffnet.
Die Vorwahlen in South Carolina sind die nächste Sollbruchstelle. Haley weiß, dass sie besser abscheiden muss als in New Hampshire. Obwohl sie um die 30 Prozentpunkte hinter Trump liegt - und das in ihrem Heimatstaat. Sollte ihr dort keine Verbesserung gelingen, könnte es mit dem Rebellentum vorbei sein. Wie weit sie geht, um Trump zu schwächen, weiß nur sie.