Trump-Pläne: Was ein WHO-Ausstieg für die Welt bedeutet

    Analyse

    Trump verkündet Ausstieg aus WHO:Eine bittere Pille für die Weltgesundheit

    Nicola Albrecht, ZDF-Korrespondentin in New York
    von Nicola Albrecht, New York
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    Raus aus der WHO, America first. Wenn die USA aus einem globalen Sicherheitssystem für Gesundheit ausscheiden, ist das nicht nur bedrohlich für Amerika - sondern die ganze Welt.

    Präsident Donald Trump nimmt an der nationalen Gebetsfeier in der Washington National Cathedral in Washington teil.
    Donald Trump hat per Präsidentenerlass den Austritt der USA aus der WHO angeordnet.
    Quelle: dpa

    "Oh das ist ein dickes Ding", kommentierte Donald Trump selbstgefällig, als er das Dekret unterzeichnet, das den Austritt der USA aus der Weltgesundheitsorganisation einleiten soll. Und tatsächlich beinhaltet dieses Dekret mögliche Auswirkungen, die die gesamte Welt zu spüren bekommen wird.
    Die Austrittsankündigung selbst ist keine Überraschung. Bereits 2020 hatte er schon einmal formale Schritte eingeleitet, um aus der WHO auszutreten, doch dann verlor er die Wahl und der damals gewählte Joe Biden blockierte den Austritt.
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    USA wichtiger Geldgeber

    Es ist die Weltgesundheitsorganisation (WHO), die dafür sorgt, dass Menschen weltweit Zugang zu medizinischer Versorgung haben. Sie organisiert beispielsweise Impfprogramme - und die USA sind das größte Geberland.
    Sie finanzieren mit einem Pflichtbetrag von 110 Millionen US-Dollar jährlich und freiwilligen Zahlungen (unter anderem von Bill Gates' Stiftung) von insgesamt rund 1,1 Milliarden US-Dollar zwischen 2022 und 2023 rund ein Fünftel des Gesamtbudgets - viel zu viel, findet Trump.
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    Trump: WHO hat in der Corona-Pandemie versagt

    Denn es ist auch die WHO, die während der Corona-Pandemie zur zentralen Stelle für alle globalen Implikationen, Gesundheitsfragen und Impfungen wurde. Und darin liegt Trumps größter Vorwurf: Die WHO habe in der Pandemie versagt.
    Sie habe die Aufklärung der Ursprünge des Virus verhindert, ja die rasante Ausbreitung der Seuche gar vertuscht. China habe zudem viel zu viel politischen Einfluss innerhalb der WHO, zahle aber viel weniger. Und so kommentierte der neue US-Präsident sein Dekret gleich noch mit dem Zusatz:

    Wir werden sehen, was passiert. Es ist traurig, wenn man drüber nachdenkt. China zahlt 39 Millionen und wir zahlen 500 Millionen [Anmerkung: bezieht sich auf 2020], dabei ist China das größere Land.

    Donald Trump

    US-Präsident Joe Biden (l) schüttelt dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping vor einem bilateralen Treffen die Hand. Das Treffen fand am Rande eines Apec-Gipfels statt.
    Es sind große geopolitische Fragen: Wie entwickeln sich Chinas Weltmachtansprüche? Und: Wie gehen die USA damit um? Vor allem: In Zukunft unter Trump.17.11.2024 | 2:34 min

    Wissenschaft entsetzt: Menschen werden sterben

    Trump will aber nicht nur die Zahlungen einstellen, sondern auch Fachpersonal abziehen. Der Austritt würde also nicht nur eine große Finanzlücke hinterlassen, sondern auch die Zusammenarbeit der WHO mit US-Institutionen beenden. Wissenschaftler und Mediziner aus aller Welt sind entsetzt über diese Entscheidung.
    Wenn die fehlenden Gelder nicht ausgeglichen werden, was schwierig sein dürfte in Zeiten von globaler Spannung, würden Menschen sterben. Mit dem Rückzug werde der Einfluss der USA geschwächt und das Risiko tödlicher Pandemien erhöht, schrieb der frühere, hochrangige Gesundheitsbeamte Tom Frieden auf der Internetplattform "X" und fügte hinzu: "Dies macht uns alle weniger sicher."
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    WHO: "Hoffen, dass USA Entschluss noch einmal überdenken"

    Die WHO selbst will um die USA als Mitglied kämpfen. "Die WHO hat die Pocken ausgerottet", hieß es aus dem New Yorker Büro und: "Wir hoffen, dass die USA ihren Entschluss noch einmal überdenken, und freuen uns auf einen konstruktiven Dialog zur Aufrechterhaltung zwischen den USA und der WHO", erklärte ein Sprecher in Genf.
    Noch ist unklar, ob Trump seine Drohung wahr macht. Wenn ja, wäre die Welt vermutlich ein anfälligerer Patient.
    So könnte die WHO in Zukunft beispielsweise vielleicht keine Medikamente, Impfstoffe und medizinische Fachkräfte bereitstellen, wenn in Afrika eine neue Ebola-Epidemie die Menschen bedrohen sollte. Es gäbe keine Impfprogramme, wenn aus einer Epidemie eine Pandemie würde. Wo die WHO bislang für Gesundheitssicherheit gesorgt hat, verbreitet Trump Angst und Unsicherheit.

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