Wahl 2024: Diese Republikaner wollen US-Präsident werden

    US-Wahl 2024:Diese Republikaner wollen US-Präsident werden

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    Donald Trump, Ron DeSantis, Nikki Haley - sie alle haben ihre Bewerbung für die US-Präsidentschaftswahl 2024 verkündet. Mit wem sie es in ihrer Partei aufnehmen müssen.

    Ron DeSantis (l.) und Donald Trump, aufgenommen am 29.03.2019 in Canal Point (USA)
    Gilt als stramm rechts, aber weniger skandalträchtig als Ex-Präsident Trump: Ron DeSantis (links, Archiv).
    Quelle: dpa

    Floridas Gouverneur Ron DeSantis war über lange Zeit der schärfste innerparteiliche Rivale von Ex-US-Präsident Donald Trump im Rennen um die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner. Nun ist er ausgestiegen, um Donald Trump zu unterstützen.
    Doch es gibt auch weitere Kontrahenten - vor allem die ehemalige UN-Botschafterin Nikki Haley gewann an Zuspruch. Die wichtigsten Bewerber im Überblick:

    Donald Trump, Ex-Präsident

    Der ehemalige Präsident hat beste Chancen, erneut das Kandidatenrennen der Republikaner zu gewinnen. Der 76-jährige Rechtspopulist führt die Umfragen mit großem Vorsprung an - trotz seiner von Skandalen überschatteten Zeit im Weißen Haus zwischen 2017 und 2021 und trotz einer Reihe von Problemen mit der Justiz mit mehreren Anklagen.
    Donald Trump bleibt der beliebteste Politiker der rechten Basis und wird von vielen Anhängern glühend verehrt. Eine Umfrage des US-Senders CBS zu den Vorwahlen vom August sieht ihn bei 62 Prozent und damit 46 Punkte vor dem zweitplatzierten Ron DeSantis. Im Partei-Establishment sind aber viele überzeugt, dass die Republikaner mit einem anderen Kandidaten als Trump bessere Chancen hätten, 2024 das Weiße Haus zurückzuerobern.

    Nikki Haley, Ex-Botschafterin bei den UN

    Die frühere US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen sieht sich als Vertreterin einer "neue Generation" politischer Führungskräfte. Die 51-jährige Tochter indischer Einwanderer stieg im Februar als erste prominente Trump-Herausforderin ins Kandidatenrennen ein. Nikki Haley hat den Ex-Präsidenten, der sie 2017 zur UN-Botschafterin in New York gemacht hatte, in der Vergangenheit offen kritisiert, vermeidet inzwischen aber die direkte Konfrontation.
    Haley ist die einzige Frau im Bewerberfeld der Republikaner. Zwischen 2011 und 2017 stand sie als erste Frau an der Spitze ihres Heimatbundesstaates South Carolina.
    Wahlkampf der US-Republikanerin Haley
    Nikki Haley, Ex-Botschafterin bei den UN
    Quelle: dpa

    Vivek Ramaswamy, Biotech-Unternehmer

    Der erst 38-jährige Biotech-Unternehmer ist die große Überraschung des bisherigen Vorwahlkampfes. Der Multimillionär und Politik-Neuling hat es mit einer Vielzahl von Wahlkampfauftritten und provokanten Forderungen in Umfragen auf den dritten Platz geschafft. So will der Sohn indischer Einwanderer das Wahlalter grundsätzlich auf 25 Jahre anheben, das Bildungsministerium, die Bundespolizei FBI und die Steuerbehörde IRS auflösen und die Grenze zu Mexiko durch die Armee bewachen lassen.

    Ramaswamy hat versprochen, Trumps Politik des "America First" fortzusetzen - und profiliert sich wie DeSantis mit Angriffen gegen die "woke" Linke. Der zweifache Vater wurde durch die Gründung des auf die Entwicklung von Medikamenten spezialisierten Biotech-Unternehmens Roivant Sciences reich.
    Vivek Ramaswamy, Bewerber um Präsidentschaftskandidatur bei US-Republikanern
    Pharmaunternehmer Vivek Ramaswamy
    Quelle: AP

    Tim Scott, Senator aus South Carolina

    Der 57-jährige Senator wäre gerne der erste schwarze Republikaner im Amt des US-Präsidenten. Tim Scott aus dem Bundesstaat South Carolina ist derzeit der einzige schwarze Senator seiner Partei. Der evangelikale Christ kommt aus einfachen Verhältnissen und sieht sich als Beispiel dafür an, dass es in den USA jeder unabhängig seiner Herkunft weit nach oben schaffen kann. Scott sitzt seit 2013 im Senat, zuletzt wurde er im November mit großem Vorsprung auf seine demokratische Herausforderin wiedergewählt.
    Tim Scott
    Senator Tim Scott
    Quelle: AP

    Asa Hutchinson, Ex-Gouverneur von Arkansas

    Der frühere Gouverneur des US-Bundesstaats Arkansas stieg im April in das Präsidentschaftsrennen ein. Der 72-jährige Asa Hutchinson ist ein klassischer Konservativer mit langer politischer Karriere - und hat so gut wie keine Erfolgschancen bei den Vorwahlen. Er hat Trump aufgefordert, nach seiner Anklage wegen einer Schweigegeldzahlung an die Pornodarstellerin Stormy Daniels vor der Präsidentschaftswahl das Handtuch zu werfen.
    Arkansas Gouverneur Asa Hutchinson.
    Ex-Gouverneur Asa Hutchinson
    Quelle: Andrew Demillo/AP/dpa/Archiv

    Ausgeschieden: Ron DeSantis, Gouverneur von Florida

    Der erzkonservative Gouverneur des Bundesstaates Florida, Ron DeSantis, galt lange als Trumps gefährlichster innerparteilicher Rivale. Der 44-jährige aufstrebende Republikaner-Star fährt in Florida einen scharf rechten Kurs und gibt sich insbesondere als Kämpfer gegen eine linke "woke"-Ideologie.
    Im vergangenen November wurde der seit 2019 amtierende DeSantis mit einem klaren Sieg als Gouverneur wiedergewählt. Für viele schien der Generations- und Führungswechsel bei den Republikanern damit beschlossene Sache. In Umfragen fiel der frühere Marine-Offizier und Kongressabgeordnete in den folgenden Monaten aber wieder klar hinter Trump zurück und liegt in der CBS-Umfrage bei nur 16 Prozent. Am Sonntag, 21. Januar 2024 gab stieg er aus und verkündete, ab sofort Donald Trump zu unterstützen.
    Republican presidential candidate Ron DeSantis speaks during a campaign event in Nashua, New Hampshire, USA, 19 January 2024.
    Quelle: epa

    Ausgeschieden: Chris Christie, Ex-Gouverneur von New Jersey

    Christie wollte 2016 schon einmal Präsidentschaftskandidat seiner Partei werden, zog nach schlechten Ergebnissen bei den Vorwahlen aber zurück. Er gilt als ehemaliger Vertrauter von Ex-Präsident Donald Trump. Doch kam es zum Zerwürfnis wegen Trumps Weigerung, seine Niederlage bei der Wahl 2020 einzugestehen.
    Der frühere Gouverneur des US-Bundesstaates New Jersey ist im Bewerberfeld der Republikaner wohl der schärfste Trump-Kritiker - und hat das zu seinem Markenzeichen gemacht. Er bezeichnete den Ex-Präsidenten wegen dessen Haltung zum Ukraine-Krieg als "Feigling" und "Marionette" des russischen Präsidenten Wladimir Putin.
    Chris Christie
    Chris Christie
    Quelle: Reuters

    Ausgeschieden: Larry Elder, Moderator

    Der 71-jährige Afroamerikaner wurde als rechter Radiomoderator zum Star. 2021 trat der in Los Angeles geborene Trump-Anhänger bei der Abberufungswahl gegen Kaliforniens Gouverneur Gavin Newsom an, um den Demokraten abzulösen. Newsom wurde aber mit klarer Mehrheit im Amt bestätigt. Elder fiel im Wahlkampf damit auf, dass er ganz im Stile Trumps angeblichen Wahlbetrug anprangerte.
    Larry Elder, Bewerber um Präsidentschaftskandidatur bei US-Republikanern
    Moderator Larry Elder
    Quelle: AP

    Ausgeschieden: Francis Suarez, Bürgermeister von Miami

    Der 45-Jährige ist der bislang einzige Kandidat mit lateinamerikanischen Wurzeln. Francis Suarez ist ein Unternehmens- und Immobilienanwalt und der Sohn des ersten kubanischstämmigen Bürgermeisters von Miami. Er ist verheiratet und hat zwei kleine Kinder. Außerhalb des Bundesstaates Florida ist Suarenz kaum bekannt. Er hatte jedoch in den letzten Jahren landesweite Aufmerksamkeit für seine Bemühungen auf sich gezogen, Tech-Unternehmen nach Miami zu locken. Sein Ziel: Die Stadt in ein Kryptozentrum und das nächste Silicon Valley zu verwandeln.
    Francis Suarez bei einer Pressekonferenz vor einem Mikrofon.
    Bürgermeister Francis Suarenz (Archivbild)
    Quelle: AP

    Ausgeschieden: Mike Pence, Ex-Vizepräsident

    Trumps früherer Vizepräsident Mike Pence hatte im Juni seine Kandidatur bekannt gegeben, zog sie aber am 28. Oktober zurück. Seine Kampagne war nie richtig in Gang gekommen. "Dies ist nicht meine Zeit. Nach vielem Beten und Überlegen" habe er beschlossen, den Wahlkampf für das Präsidentenamt aufzugeben", sagte der 64-Jährige. Pence war in Umfragen weit abgeschlagen und hatten Medienberichten zufolge Probleme bei der Beschaffung von Geldern für seine Kampagne. 
    Pence war Trump in vier Jahren im Weißen Haus ein loyaler Stellvertreter. Die Kapitol-Erstürmung vom 6. Januar 2021, bei der randalierende Trump-Anhänger unter anderem "Hängt Mike Pence" riefen, führte aber zum Bruch zwischen den beiden Republikanern. Der 64-Jährige hatte sich damals Trumps Forderung verweigert, eine Bestätigung des Siegs des Demokraten Joe Biden bei der Präsidentschaftswahl 2020 im Kongress zu blockieren.
    Quelle: AFP, AP, dpa

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