Wespen vertreiben: Diese Experten-Tricks helfen wirklich
So schützen Sie sich vor Wespen:Diese fünf Anti-Wespen-Tricks helfen
von Franziska Laßotta
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Kaum liegt das Grillgut auf dem Teller, fliegen sie herbei: Wespen. An ein friedliches Essen ist dann oft nicht mehr zu denken. Fünf Tricks, um Wespen zu vertreiben.
Wespen stehen unter Naturschutz und daher dürfen ihre Nester nicht zerstören werden. Doch was kann man tun bei einem Wespennest zu Hause? Und: Tipps gegen Wespen beim Essen.06.08.2024 | 5:06 min
Trotz ihrer Bedeutung für unsere Umwelt sind Wespen nicht gerade beliebt. Sie nerven beim Essen im Freien und ihre Stiche schmerzen, können für Allergiker sogar gefährlich werden. Einfach töten sollte und darf man die schwarz-gelben Insekten aber auch nicht.
Fünf Tricks, um die Tiere aus dem Garten und vom Abendessen fernzuhalten - ohne die geschützten Insekten zu gefährden:
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1. Bestimmte Gerüche schrecken Wespen ab
Ätherische Öle riechen nicht nur angenehm, sie schützen auch vor Wespen. Bewährt haben sich zum Beispiel die Düfte Gewürznelke, Rosmarin, Zitronengras oder Teebaum. Auch Thymian oder Pfefferminz erzielen in Versuchen gute Ergebnisse.
In Innenräumen reichen ein Duftstein oder eine Duftkerze, um einen starken Geruch zu erzielen, der die Wepsen draußen hält. Im Garten, auf der Terrasse oder dem Balkon müssen die Tropfen höher dosiert werden. Eine Duftlampe oder auch ein elektrischer Diffusor sind für draußen besonders gut geeignet. Eine selbst gemachte Variante: Schneiden Sie eine Zitrone in der Hälfte durch und stecken Nelken hinein. Diese Duftkombi mögen Wespen gar nicht.
Gerüche nicht allerindgs nicht das zuverlässigste Mittel. Manche Wespen lassen sich davon abschrecken, andere sind penetranter. Einen Versuch ist es allemal wert.
Drei Mythen über Wespen aufgeklärt
Wer glaubt, dass Pusten Wespen vertreibt, der irrt. Das Kohlendioxid im Atem gilt für sie als Warnsignal und macht sie aggressiv. Das Gleiche gilt fürs wilde Fuchteln mit den Händen. Lieber ruhig bleiben und die Wespe mit der flachen Hand langsam von sich wegschieben.
Falsch! Wespen sind von Natur aus nicht aggressiv. Der Eindruck kann entstehen, wenn sie im Sommer herauskommen und sich viel in der Nähe von Menschen aufhalten - zu viele Gerüche locken sie an. Tatsächlich stechen Wespen aber nur, wenn sie sich bedroht fühlen.
Ja, eine halbierte Zwiebel auf der Einstichstelle lindert Schmerz und Schwellung. Auch elektrische Stichheiler wirken gut gegen den Juckreiz. Danach sollte regelmäßig gekühlt werden.
2.Auf das eigene Essen achten
Wespen lieben zuckrige Getränke und reifes Obst, im Frühsommer aber vor allem auch proteinhaltige Speisen wie Fleisch, Fisch und Ei. Daher gilt für alle, die die Tiere nicht anlocken wollen: Die Speisen möglichst erst kurz vor dem Essen auf den Tisch stellen und auch danach schnell wieder wegräumen. Süße Getränke sollten abgedeckt und am besten durch einen Strohhalm getrunken werden.
Auch ein Ablenkungsteller kann helfen: Dafür einen Teller mit Trauben, Birne und Marmelade abseits positionieren. Dort können sich die Wespen dann frei bedienen. Dabei gilt: schon 1 bis 2 Wochen vor einem geplanten Grillabend damit anfangen, die Wespen müssen den neuen Futterplatz erst akzeptieren.
Im Spätsommer tummeln sich mehr Wespen als in den Monaten zuvor. Woran das liegt - und warum man die störenden Insekten mit Pusten eher noch aggressiver macht.
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3. Wespennest vortäuschen
Wespen leben in einer Kolonie zusammen. Fremde Tiere aus einem anderen Stamm vermeiden sie. Daher kann eine Nestattrappe Wespen davon abhalten, am Haus oder im Garten ein Nest zu bauen. Nestattrappen gibt es in professioneller Variante für etwa zehn Euro im Baumarkt zu kaufen - oder man bastelt selbst eine: Mit einer Papiertüte lässt sich ein Wespennest gut nachbauen. Am besten in Hausnähe oder einen Baum im Garten hängen. Allerdings: Nicht alle Wespen bauen ihre Nester so. Diese Arten lassen sich dann auch nicht davon abschrecken.
Wer ein Wespennest entdeckt, sollte es hängen lassen! Nester dürfen nicht eigenhändig zerstört werden. Stattdessen sollte man einen Fachmann fragen, der weiß, ob eine Beseitigung notwendig ist. Der kann das Nest auch umsiedeln. Über Ansprechpartner informiert die Kreis- oder Stadtverwaltung.
In Deutschland sind vor allem zwei Arten heimisch: die Deutsche und die Gemeine Wespe. Sie sind ein sehr wichtiger Teil unseres Ökosystems, denn sie helfen fleißig im Garten mit. Sie fressen andere Insekten wie Fliegen, Blattläuse und Raupen und halten sie damit in Schach. Daher werden sie vom Naturschutzbund auch als "Gesundheitspolizei" bezeichnet.
Daneben bestäuben Wespen genauso wie Bienen verschiedene Pflanzen und sichern somit eine diverse Pflanzenwelt. Aus all diesen Gründen stehen Wespen unter Naturschutz, ein Nest darf nur umgesiedelt werden, wenn die Tiere eine Gefahr darstellen. Töten ist sogar verboten.
4. Wespen ausräuchern
Auch Rauch ist eine Möglichkeit, denn Wespen versuchen diesen zu meiden. Räucherstäbchen können im Innenraum helfen, draußen verzieht der Rauch aber leider schnell wieder.
Hier können Sie zu Kaffee greifen: Eine feuerfeste Schale mit Kaffeebohnen oder -pulver füllen und anzünden. Der intensive Geruch und der Rauch halten Wespen für ein paar Stunden von Terrasse und Balkon fern. Allerdings können der Gestank und der Rauch auch für uns Menschen störend sein. Daher ist dies eher keine Option, wenn man sich währenddessen selbst draußen aufhalten will.
Ein Fund in Myanmar begeistert Forscher: In einem 100 Millionen Jahre alten Bernstein wurde eine bislang unbekannte Wespenart entdeckt. Sie sei ein "langes gesuchtes Puzzleteil".
5. Pflanzen halten Wespen fern
Wespen sind geruchssensibel, daher reagieren sie auf duftende Pflanzen: Lavendel, Basilikum, Oregano und Minze sind beispielsweise stark riechende Pflanzen, die bei Wespen nicht gut ankommen.
Ein Geheimtipp ist außerdem: die Tomate. Die Pflanze verströmt einen intensiven Geruch, der nicht nur Wespen, sondern auch Mücken vertreibt.
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