Verband warnt, EU widerspricht:Droht ab 2025 ein Kaffeemangel?
|
Die Kaffeebranche warnt vor Kaffee-Engpässen und höheren Preisen. Der Grund: ein EU-Gesetz. Die Kommission widerspricht - die Auswirkungen auf die Preise werden überschaubar.
Werden wir nächstes Jahr mehr für Kaffee zahlen müssen? Das fürchtet der Kaffeeverband.
Quelle: AP
Die Kaffeebranche in Deutschland sieht die Kaffeeversorgung ab dem kommenden Jahr infolge einer neuen EU-Verordnung nicht mehr sicher gewährleistet:
Uns droht eine Unterversorgung auf dem deutschen und europäischen Markt. Die Preise für den dann noch verfügbaren Kaffee werden signifikant steigen
„
Deutscher Kaffeverband
Die EU-Kommission widerspricht. Auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur hieß es bei der Behörde, es seien keine Tatsachen bekannt, dass die Verordnung Lebensmittelpreise anheizen würde. Man rechne mit sehr begrenzten Auswirkungen auf die Preise der von der Verordnung abgedeckten Rohstoffe.
Auch der Europaabgeordnete Peter Liese (CDU) sieht die Lage nicht ganz so angespannt und befürchtet persönlich keinen Kaffeemangel ab Jahreswechsel. Er habe aber Verständnis für die Sorgen der Industrie.
Preisniveau von Kaffee im Vergleich zu 2020
ZDFheute Infografik
Ein Klick für den Datenschutz
Für die Darstellung von ZDFheute Infografiken nutzen wir die Software von Datawrapper. Erst wenn Sie hier klicken, werden die Grafiken nachgeladen. Ihre IP-Adresse wird dabei an externe Server von Datawrapper übertragen. Über den Datenschutz von Datawrapper können Sie sich auf der Seite des Anbieters informieren. Um Ihre künftigen Besuche zu erleichtern, speichern wir Ihre Zustimmung in den Datenschutzeinstellungen. Ihre Zustimmung können Sie im Bereich „Meine News“ jederzeit widerrufen.
Wald darf nicht mehr für Kaffee und andere Produkte gerodet werden
Es geht um die im vergangenen Jahr in Kraft getretene und ab dem 30. Dezember anzuwendende EU-Regelung für entwaldungsfreie Lieferketten. Die Regelung verlangt von Unternehmen künftig eine Sorgfaltserklärung, dass für ihr Produkt nach dem 31. Dezember 2020 kein Wald gerodet oder geschädigt wurde. Wer sich nicht an die Vorschriften hält, muss mit hohen Strafen von mindestens vier Prozent des Jahresumsatzes in der EU rechnen.
Branche befürwortet das EU-Gesetz
Der Kaffeeverband, der etwa 360 Unternehmen und Organisationen vertritt, befürwortet den Inhalt der Regelung nach eigenen Angaben zwar. Es sei jedoch nicht möglich, die erforderlichen Daten bis Ende 2024 vollständig bereitzustellen.
"Derzeit erfüllen nur etwa 20 Prozent der Farmer die Anforderungen", sagte Holger Preibisch, der Geschäftsführer des Kaffeeverbands. Er beklagt auch den bürokratischen Aufwand.
Verband will Verschiebung der Regelung erreichen
Preibisch fordert, die Anwendung der EU-Regelung zu verschieben. Andernfalls seien weltweit Millionen Kaffeebauern in ihrer Existenz bedroht.
Das forderte die Branche kürzlich auch in einem Schreiben an die Bundesregierung. Das zuständige Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft erklärte auf Nachfrage, sich in Brüssel für Lösungswege einzusetzen.
"Im Bereich des Kaffeehandels bestehen derzeit noch Hürden, um die Umsetzung bis zum Ende der Übergangszeit vollständig umzusetzen. Dazu gehört, dass die Rückverfolgbarkeit von konventionellem, nicht-zertifiziertem Kaffee aktuell noch nicht in allen Fällen bis zur Farm umgesetzt werden kann", sagte ein Sprecher.
EU: Vorteile der Regelung überwiegen Nachteile
Die Kommission hatte das Gesetz im November 2021 vorgeschlagen und dabei auch die Auswirkungen des Vorhabens untersucht. Die Untersuchung kam den Angaben zufolge zum Schluss, dass die Kosten, die den Unternehmen durch Vorschriften entstehen, deutlich geringer seien als die erwarteten Vorteile.
Dazu zählen etwa Zugang zum EU-Markt und dass die Nachfrage nach nachhaltigen Produkten steigt. Darüber hinaus gebe es insbesondere für Klein- und Kleinstunternehmen mehr Zeit, bis sie sich an das Gesetz halten müssten.
Um dir eine optimale Website der ZDFmediathek, ZDFheute und ZDFtivi präsentieren zu können, setzen wir Cookies und vergleichbare Techniken ein. Einige der eingesetzten Techniken sind unbedingt erforderlich für unser Angebot. Mit deiner Zustimmung dürfen wir und unsere Dienstleister darüber hinaus Informationen auf deinem Gerät speichern und/oder abrufen. Dabei geben wir deine Daten ohne deine Einwilligung nicht an Dritte weiter, die nicht unsere direkten Dienstleister sind. Wir verwenden deine Daten auch nicht zu kommerziellen Zwecken.
Zustimmungspflichtige Datenverarbeitung • Personalisierung: Die Speicherung von bestimmten Interaktionen ermöglicht uns, dein Erlebnis im Angebot des ZDF an dich anzupassen und Personalisierungsfunktionen anzubieten. Dabei personalisieren wir ausschließlich auf Basis deiner Nutzung der ZDFmediathek, der ZDFheute und ZDFtivi. Daten von Dritten werden von uns nicht verwendet. • Social Media und externe Drittsysteme: Wir nutzen Social-Media-Tools und Dienste von anderen Anbietern. Unter anderem um das Teilen von Inhalten zu ermöglichen.
Du kannst entscheiden, für welche Zwecke wir deine Daten speichern und verarbeiten dürfen. Dies betrifft nur dein aktuell genutztes Gerät. Mit "Zustimmen" erklärst du deine Zustimmung zu unserer Datenverarbeitung, für die wir deine Einwilligung benötigen. Oder du legst unter "Einstellungen/Ablehnen" fest, welchen Zwecken du deine Zustimmung gibst und welchen nicht. Deine Datenschutzeinstellungen kannst du jederzeit mit Wirkung für die Zukunft in deinen Einstellungen widerrufen oder ändern.