Wespen vertreiben: Was hilft gegen die unbeliebten Insekten?
Wespen richtig vertreiben:Warum man Wespen nicht wegpusten sollte
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Im Spätsommer tummeln sich mehr Wespen als in den Monaten zuvor. Woran das liegt - und warum man die störenden Insekten mit Pusten eher noch aggressiver macht.
In Deutschland gibt es diverse Wespenarten, insbesondere zur Wespenzeit im Sommer. Wespen zu vertreiben, ist manchmal gar nicht so einfach, außerdem sind die Insekten auch nützlich.
Quelle: Imago
Nein, bloß nicht wegpusten! Wer Wespen mit dem eigenen Atem verscheuchen will, erreicht das Gegenteil. Denn Kohlendioxid ist für die Tiere ein Alarmsignal, das sie aggressiv macht.
Was also tun, wenn am Kuchentisch wieder gelb-schwarze Quälgeister kreuchen und fleuchen? Experten raten zum Wasserspritzen: einfach eine Sprühflasche hernehmen, fix für etwas Nebel sorgen - und zack, ziehen die Wespen sich ins Nest zurück, weil sie Regen fürchten.
Warum Regentropfen für manche Insekten gefährlich sein können.05.08.2023 | 1:31 min
Für was sind die Wespen nützlich?
Mit Wespen derart pfleglich umzugehen, empfiehlt sich nicht nur aus moralischen Gründen und weil sie unter Naturschutz stehen. Vielmehr hat der Mensch den Insekten einiges zu verdanken.
So hieße ohne sie der berühmte Roller nicht "Vespa", eine Anlehnung an Form und Brummgeräusche des Insekts.
Vor allem aber vertilgen Wespen allerlei Wesen, die der Mensch gemeinhin nicht gerade als Nützlinge betrachtet. Sie füttern ihren Nachwuchs mit gefräßigen Raupen und Blattläusen, sirrenden Mücken und blutdürstigen Bremsen.
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Welche Wespenarten es in Deutschland gibt
In Deutschland gibt es Tausende Wespenarten. Darunter sind Singles wie Staatenbildende, Geflügelte wie Flügellose. Und Winzlinge wie die Erzwespen, die es gerade mal auf 0,2 Millimeter bringen.
Deutlich auffälliger erscheinen die farbenfrohen Goldwespen, die rot, grün, blau schillern, stets grundiert vom Leuchtton des namensgebenden Edelmetalls. Die markanteste heimische Wespenart ist aber die größte: die Hornisse. Ihre Königin wird bis zu 3,5 Zentimeter groß.
Farbenfroh wie eine Fliege - ist aber eine Goldwespe.
Quelle: imago images
Warum wir uns auf mehr Wespen einstellen müssen
Und dann sind da natürlich die schon angesprochenen Plagegeister vom Pflaumenkuchen. Von all den zig Arten sind es allerdings bloß zwei, die dem Menschen hierzulande unangenehm nahekommen: die Gemeine und die Deutsche Wespe.
Beide sehen so aus, wie sich wohl die meisten Leute eine Wespe vorstellen: gelb-schwarz geringelt.
Besonders im Spätsommer tummeln sie sich gern auf Tortentellern. Warum, erklärt Tarja Richter, Wespenfachfrau des bayerischen Naturschutzverband LBV aus dem fränkischen Hilpoltstein: "Ungefähr im August wird die letzte Brut dieser Arten selbstständig. Die Alttiere können dann ihr eigenes restliches Leben bis zum Herbst genießen - dazu gönnen sie sich gerne Süßes."
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Wie Richter ergänzt, müssen wir Menschen uns für die Zukunft auf zunehmendes Wespen-Generve einstellen:
Eine Allergie kann lästig sein. Lebensbedrohlich ist sie für Menschen, die allergisch auf Bienen- und Wespenstiche reagieren. Eine Hyposensibilisierung kann Betroffene schützen.
von Corinna Klee
mit Video
Wespenstich nur bei Allergie gefährlich
Apropos Tod: Wespenstiche können höchstens Allergikern gefährlich werden. Dass drei Hornissenstöße einen Mann und sieben ein Pferd umbrächten, wie es landläufig heißt, ist Kokolores. Das Wort "Wespe" selbst wiederum heißt laut Duden ursprünglich "die Webende". Der Name leite sich vom gewebeartig-papiernen Nest der bekanntesten Arten ab. Damit passt er längst nicht zu allen Spezies.
Ohne Nest vermehren sich zum Beispiel Schlupfwespen. Schädlingsbekämpfer setzen sie etwa gegen den Holzwurm ein: Die Wespen legen ihre Eier an diese Tiere, später fressen die Larven sie auf. Solche Einsätze gibt es beispielsweise in alten Kirchen immer wieder.
Wespen sind also vieles:Widersacher am Kuchentisch ebenso wie Werkzeug von Kammerjägern.
Ein Fund in Myanmar begeistert Forscher: In einem 100 Millionen Jahre alten Bernstein wurde eine bislang unbekannte Wespenart entdeckt. Sie sei ein "langes gesuchtes Puzzleteil".