Harken, Mulchen, Kompostieren:Was Sie über Laub wissen sollten
von Markus Böhle
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Wer von Bäumen oder Sträuchern gefallene Blätter aus Gärten entsorgt, verschwendet einen wertvollen Naturstoff. Denn Laub wirkt dort wahre Wunder - für Böden, Pflanzen und Tiere.
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Wo sollte Laub entfernt werden?
Von Gehwegen, der Zufahrt und vom Hauseingang muss Laub beseitigt werden. Das besagt die "Verkehrssicherungspflicht". Sie soll verhindern, dass Menschen auf feuchtem Laub ausrutschen. Verantwortlich sind die Grundstücks-Eigentümer, die Zuständigkeit können sie aber per Mietvertrag auf Mieter übertragen. Rund ums Haus sollten Dach- und Entwässerungsrinnen sowie Gullys regelmäßig vom Laub befreit werden, damit diese nicht verstopfen.
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FAQ
Soll man das Laub im Garten liegen lassen?
In Gärten kann Laub fast überall liegen bleiben. Mit wenigen Ausnahmen: Teichbesitzer sollten die Blätter mit einem Kescher aus dem Teich fischen. Denn sie zersetzen sich sonst und fördern die Algenbildung. Wem ein gepflegter Rasen wichtig ist, sollte Laub auch dort nicht liegen lassen, das kann sonst zu Fäulnis führen.
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Effektiv Laub rechen oder sammeln
Auf Gehwegen, Terrassen oder anderen glatten Flächen kann man Laub mit einem normalen Besen zusammenkehren. Im Garten ist ein Laubbesen (Fächerbesen) ratsam. Am besten in Windrichtung arbeiten, damit das Laub nicht auf gereinigte Flächen zurückweht. Ist die Arbeit zu mühsam, zum Beispiel für ältere oder körperlich beeinträchtigte Menschen, kann auch ein Laubbläser eine Option sein.
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Können Rasenmäher Laub mähen?
Auf dem Rasen kann man Laub zerkleinern. Einfach mehrmals mit dem Rasenmäher darüber gehen. Er sammelt das Laub im Fangkorb - zerhäckselt und vermischt mit etwas Grasschnitt: eine gute Mischung fürs Mulchen und Kompostieren. Größere Mengen Laub kann man in Gartenkörben oder Säcken sammeln.
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Wie man Laub sinnvoll nutzen kann
Tipp 1: Mit Laub mulchen
Wer Laub hat, muss keinen teuren Rindenmulch kaufen. Die Blätter können auf allen offenen Bodenflächen wie unter Sträuchern, zwischen Stauden oder auf abgeernteten Gemüsebeeten ausgebreitet werden.
Laut Gartenberater Philippe Dahlmann darf die Schicht ruhig zehn bis 15 Zentimeter dick sein, da das Laub noch zusammensackt. Laub isoliert besonders gut: Es schützt Pflanzen vor Frost und den Boden vor Erosion, Austrocknung und Verschlämmung. Außerdem unterdrückt es Unkraut.
Am besten wird das Laub zuvor zerkleinert und gemischt mit Rasenschnitt. Das fördert die Zersetzung. Die Mulchschicht sollte zum Beispiel von Gemüsebeeten, die bepflanzt oder auf denen ausgesät wird, im Frühjahr wieder abgetragen werden.
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Tipp 2: Laub kompostieren lassen
Laub wird von Kleinstlebewesen im Boden langsam zersetzt. Über mehrere Monate fressen und verdauen sie die Blätter immer weiter und verwandeln Laub so in fruchtbare Gartenerde.
Humusreiche Böden haben einen guten Lufthaushalt und können viel Wasser speichern. Die Boden-Organismen machen daraus noch eine krümelige Struktur, die beim Gärtnern beliebt ist.
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Krankes Laub sollte nicht verwendet werden. Laub mit Schädlingen wie der Miniermotte oder bei Verdacht auf Pilzerkrankungen wie Mehltau oder Sternrußtau besser entsorgen.
Verunreinigte Blätter sind ungeeignet. Dazu zählt Laub, das entlang stark befahrener Straßen anfällt. Es kann Schwermetalle, Öle oder Plastikteilchen enthalten, die dann in den Garten gelangen.
Unterschiede bei dem Laubsorten beachten: Zum Beispiel verrottet Nussbaum- oder Eichenlaub äußerst langsam. Es enthält auch viele Gerbstoffe und Säure, was nicht alle Pflanzen gut vertragen. Um die Verrottung zu fördern, sollte das Laub zerkleinert werden. Obstbaumblätter verrotten dagegen besonders schnell.
Tipp 3: Kompost aufsetzen
Für einen Kompost (Komposthaufen) sollte das Material am besten über einen Zeitraum von wenigen Tagen bis etwa zwei Monaten gesammelt und anschließend gut miteinander vermischt werden.
Der Kompost wird dann aufgesetzt und nach etwa zwei Monaten umgeschichtet. Nach weiteren etwa drei bis vier Monaten kann der Kompost bereits verwendet werden. Wer alles richtig macht, erhält besonders wertvolle dunkle Gartenerde. Sehr gut funktioniert das mit einem geeigneten Kompost-Behälter.
Anleitung für einen Laubkompost
Etwa zwei Drittel feines Material (in diesem Fall nur Laub) mit etwa einem Drittel groben Material (z. B. Häckselgut) vermengen. Die Materialmischung sollte feucht sein, aber nicht triefend nass. Grobes Material ist notwendig, um ein zu starkes Verdichten der feinen Materialien zu vermeiden.
Für eine funktionierende Rotte ist der richtige Kompostbehälter entscheidend. Er sollte mindestens einen halben Kubikmeter groß sein und auf dem Boden stehen. Er sollte von oben vor Vernässung geschützt sein, darf nicht zu durchlässig sein, aber auch nicht komplett geschlossen.
Das bereits gemischte Kompostmaterial wird in Lagen von etwa 20 Zentimeter eingefüllt. Jede Lage sollte mit Hornmehl (oder Horngrieß) eingepudert werden, das als organischer Stickstoffdünger und als Kompostbeschleuniger wirkt.
Wichtig ist, dass ein günstiges Kohlenstoff/Stickstoff-Verhältnis (C:N Verhältnis) erreicht wird. Die Rotte sollte außerdem regelmäßig kontrolliert und feucht (nicht nass) gehalten werden.
Nach etwa zwei Monaten den zusammengefallenen Haufen neu aufsetzen. Nach weiteren etwa drei bis vier Monaten ist bereits eine gute Komposterde entstanden.
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Tipp 4: Laubhaufen für Tiere
Die Blätter sind Lebensraum und Nahrung für Kleintiere und Insekten, wie Igel, Amseln, Schmetterlinge oder Marienkäfer. Wer Laub übrig hat, kann es in einer ruhigen Stelle im Garten anhäufen. Zum Beispiel unter einer Hecke. Den Haufen am besten auch mit Zweigen durchziehen und absichern. Den Haufen bis mindestens April belassen, um überwinternde Tiere nicht zu stören.
Der Artikel wurde erstmals am 26.10.2023 publiziert.
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