Olympia 2024 - Liveblog: Überzahl? Knorr korrigiert Gislason

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    Olympische Spiele 2024:Überzahl? Knorr korrigiert Gislason

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    Während eines dramatischen Handball-Spiels kann auch ein Routinier wie Alfred Gislason schon mal durcheinander geraten. Alles Wichtige zu Olympia 2024 hier im Liveblog.

    Das bringt der Olympia-Donnerstag

    Das bringt der Olympia-Donnerstag

    Für die deutschen Hockey-Männer geht’s um Gold, die Basketballer spielen gegen Frankreich um den Finaleinzug: Die Highlights des Olympia-Donnerstags.

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    Der Olympia-Mittwoch kompakt

    Alles wichtige rund um den 12. Wettkampftag bei den Olympischen Spielen in Paris.

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    Box-Finale verpasst: Bronze für Tiafack

    Boxer Nelvie Tiafack hat das Finale im Superschwergewicht verpasst und muss sich mit der Bronzemedaille begnügen. Der Kölner verlor sein Halbfinale gegen Titelverteidiger Bakhodir Jalolov (Usbekistan) einstimmig nach Punkten. Bronze war Tiafack schon vor dem Beginn sicher gewesen, da sich die Halbfinal-Verlierer den dritten Platz teilen. Für den Deutschen Boxsport-Verband ist es die erste Olympia-Medaille überhaupt im Superschwergewicht und das erste Edelmetall seit 2016. Für Tiafack dürfte es der letzte Kampf als Amateur gewesen sein, der Europameister von 2022 plant den Wechsel ins Profilager.


    El Bakkali dominiert 3.000m Hindernis

    Soufiane El Bakkali hat seine Dominanz über 3.000m Hindernis untermauert und erneut Gold gewonnen. Der Marokkaner triumphierte in 8:06,05 Minuten. Für El Bakkali ist es das vierte große Gold in Serie nach dem Olympiasieg 2021 und den WM-Titels 2022 und 2023. Silber ging an Kenneth Rooks (USA/8:06,41), Bronze gewann Abraham Kibiwot (Kenia/8:06,47). El Bakkali zündete spät den Turbo und profitierte von einem Sturz. Auf der Gegengerade blieb der Weltrekordler Lamecha Girma (Äthiopien) an einem Hindernis hängen. Die Deutschen Karl Bebendorf, Frederik Ruppert und Velten Schneider scheiterten im Vorlauf.


    Weitsprung-Legende Bob Beamon im Interview

    In einem aufschlussreichen Interview spricht Ex-Weitsprung-Weltrekordhalter Bob Beamon über seinen historischen Satz bei den Olympischen Spielen, der ihm 1968 Gold brachte und seine Karriere prägte.

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    Hall spurtet zu Gold über 400 Meter

    Im olympischen Finale über 400 Meter hat sder US-Amerikaner Quincy Hall den Sieg geholt. Hall legte den schnellsten Zielsprint hin und überholte die Konkurrenz. In 43,40 Sekunden sicherte er sich die Goldmedaille. Damit ließ Hall den Briten Matthew Hudson-Smith noch knapp hinter sich, der 43,44 Sekunden lief. Zu Bronze sprintete Muzala Samukonga aus Sambia in 43,74 Sekunden. Deutsche Sprinter waren im 400-Meter-Finale nicht vertreten. Jean Paul Bredau war als letzter Deutscher im Hoffnungslauf gescheiert.


    Boxerin Lin erreicht Finale

    Auch Boxerin Lin Yu-Ting hält dem Druck in der Geschlechter-Debatte weiter stand und zieht ins Olympia-Finale ein. Einen Tag nach der Algerierin Imane Khelif gewann auch die 28-Jährige aus Taiwan ihr Halbfinale durch einen einstimmigen Punktsieg gegen die Türkin Esra Yildiz. Lin kämpft damit im Federgewicht am Samstag um Gold. Am Dienstag hatte Khelif den Finaleinzug im Weltergewicht perfekt gemacht. 

    Die Kämpfe von Lin und Khelif werden von einer heftig geführten Startrecht-Kontroverse begleitet. Beide Boxerinnen waren nach bislang nicht näher spezifizierten Geschlechter-Tests vom Verband IBA, der vom Internationalen Olympischen Komitee nicht mehr anerkannt wird, von der WM 2023 ausgeschlossen worden. Das IOC nannte es eine "willkürliche Entscheidung ohne ordnungsgemäßes Verfahren" und ließ Khelif und Lin in Paris teilnehmen. Das im Pass angegebene Geschlecht sei für viele Sportarten maßgeblich für die Zulassung zu den Wettbewerben, lautete eine Begründung.


    Frankreich spielt um Volleyball-Gold

    Gastgeber Frankreich spielt im Volleyball erneut um Olympiagold. Nach dem dramatischen Viertelfinalsieg über Deutschland setzten sich die Titelverteidiger auch gegen Weltmeister Italien durch, souverän mit 3:0. Im Endspiel geht es gegen Ex-Weltmeister Polen, der die USA 3:2 schlug, im Tiebreak des fünften Satzes denkbar knapp mit 15:13. Deutschland, zum ersten Mal seit 2012 wieder bei Sommerspielen dabei, hatte den Top-Favoriten am Rand einer Niederlage. Das Team um Ausnahmespieler Georg Grozer führte bereits mit 2:0-Sätzen, kassierte den Ausgleich und musste sich im Tiebreak (13:15) geschlagen geben.


    Diskuswerfer Prüfer Sechster im Finale

    Diskuswerfer Clemens Prüfer hat sich im Olympia-Finale gut präsentiert. Der 26-Jährige belegte in einer hochklassigen Konkurrenz den sechsten Rang mit 67,41 Metern und verließ am Ende lächelnd den Wurfring. Seine Teamkollegen Henrik Janssen und Mika Sosna waren bereits in der Qualifikation hängen geblieben. Überraschungs-Olympiasieger wurde der Jamaikaner Roje Stona, der den Diskus im vierten Durchgang auf die persönliche Bestweite von genau 70 Metern schleuderte. Silber ging mit nur drei Zentimetern weniger an den Litauer Mykolas Alekna. Der Australier Matthew Denny holte mit 69,31 Metern Bronze.


    Stabhochsprung: Frühes Aus für Knäsche

    Anjuli Knäsche hat bei der aufgeblähten Stabhochsprung-Entscheidung in Paris frühzeitig die Zuschauerrolle eingenommen. Die Stuttgarterin überflog die Anfangshöhe von 4,40 m, schied nach drei ungültigen Versuchen bei 4,60 jedoch aus. Sie belegte den geteilten 14.Rang. Die Kampfrichter hatten die Qualifikation nach 4,40 m beendet und so mehr Springerinnen als üblich für das Finale zugelassen. Gold gewann die australische Weltmeisterin Nina Kennedy, die als einzige über 4,90 m flog. Silber sicherte sich Tokio-Olympiasiegerin Katie Moon (USA) vor der Kanadierin Alysha Newman (beide 4,85).


    Olympia-Aus für deutsche Basketballerinnen

    Nach einer mitreißenden Vorrunde sind die deutschen Basketball-Frauen aus dem olympischen Turnier ausgeschieden. Durch eine 71:84-Niederlage gegen Frankreich verpassen sie den Einzug ins Halbfinale.

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    Hockey: Niederlande und China im Frauen-Finale

    Die niederländischen Hockeyspielerinnen greifen im Finale am Freitag nach dem fünften Olympiasieg. Die Siegerinnen von Tokio gewannen ihr Halbfinale gegen Argentinien, das zuvor die deutsche Mannschaft aus dem Turnier geworfen hatte, mit 3:0. Im Endspiel geht es für die Niederlande gegen China, das sich gegen Belgien mit 3:2 nach Penaltyschießen durchsetzte.

    Die Niederlande sind bei den Frauen die führende Hockeynation. Vor Tokio holte das Team auch in London 2012, Peking 2008 und Los Angeles 1984 Gold. Die deutsche Mannschaft wartet bereits seit 43 Spielen auf einen Sieg über die Niederlande. In der Gruppenphase hatte das Team von Bundestrainer Valentin Altenburg im Pariser Stade Olympique Yves-du-Manoir 1:2 verloren. Der letzte Erfolg über Oranje datiert damit weiter vom olympischen Finale 2004 in Athen.


    Skateboard-Gold an Palmer

    Skateboarder Tyler Edtmayer hat bei als letzter deutscher Starter das Finale in der Disziplin Park verpasst. Der 23-Jährige erreichte im Vorlauf einen Bestwert von 78,20 Punkten und hatte damit frühzeitig keine Chancen mehr, unter die besten acht zu kommen, die sich für den Lauf um die Medaillen qualifizierten. Die Qualifikation beendete er auf dem 17.Rang. Den Sieg im Finale sicherte sich wie schon 2021 in Tokio der 21 Jahre alte Australier Keegan Palmer mit einem Bestwert von 93,11. Tom Schaar (USA/ 92,23) gewann Silber, Augusto Akio (Brasilien/91,85) Bronze.


    Dreispringer Heß erreicht Finale

    Aller guten Dinge sind drei: Bei seiner dritten Olympia-Teilnahme hat Dreispringer Max Heß erstmals das Finale am Freitag ab 20:10 Uhr erreicht. Der EM-Fünfte sprang in der Qualifikation in Paris 16,98 m und sicherte sich damit das Weiterkommen. In Rio und Tokio war der 28-Jährige in der Qualifikation ausgeschieden. Die beiden Favoriten legten einen souveränen Auftritt hin: Europameister Jordan Alejandro Diaz (17,24/Spanien) und der Tokio-Olympiasieger Pedro Pablo Pichardo (17,44/Portugal) kamen locker weiter.


    Hartmann verpasst 200-Meter-Finale

    Sprinter Joshua Hartmann hat sich nicht für das olympische Finale über 200 Meter qualifizieren können. Der 25-jährige Kölner lief in seinem glänzend besetzten Halbfinale in schwächeren 20,47 Sekunden auf den fünften Platz. Den Sieg in Hartmanns Lauf holte sich nicht 100-Meter-Olympiasieger Noah Lyles (USA/20,08), sondern Letsile Tebogo (Botswana) in 19,96 Sekunden. Hartmann kann sich nun auf die deutsche 4x100-Meter-Staffel konzentrieren. Die Vorläufe stehen bereits am Donnerstag Vormittag an. Bislang letzter Deutscher in einem olympischen 200-Meter-Finale war vor 20 Jahren Tobias Unger.


    Überzahl? Knorr korrigiert Gislason

    Normalerweise ist Handball-Bundestrainer Alfred Gislason ziemlich cool und abgeklärt. Die turbulente Schlussphase des dramatischen Viertelfinalsieges über Frankreich verwirrte aber selbst den Isländer. Seine Auswahl hatte sich bei den Olympischen Spielen gerade in die Verlängerung gekämpft, als der 64-Jährige eine letzte Auszeit nahm - und sich einen kuriosen Aussetzer leistete.

    "Männer, Überzahl, okay?", startete Gislason seine Motivationsrede, bevor Spielmacher Juri Knorr seinen Vorgesetzten unterbrach und verbesserte: "Nein, wir spielen in Unterzahl". Gislason blickte kurz irritiert nach oben auf die Anzeigentafel und musste sich schließlich korrigieren. "Unterzahl, scheiße. Dann Sechs-gegen-Sechs."

    In den sozialen Netzwerken sorgte die Szene schnell für viele Lacher. Auch Gislason dürfte über den Fauxpas schmunzeln. Schließlich konnte sein Team Frankreich 35:34 schlagen und zog ins Halbfinale ein.


    DBB-Frauen im Viertelfinale raus

    Die deutschen Basketballerinnen sind in Paris im Viertelfinale ausgeschieden. Das Team von Bundestrainerin Lisa Thomaidis musste sich Gastgeber Frankreich klar mit 71:84 (33:45) geschlagen geben. Starspielerin Satou Sabally erwischte einen schlechten Tag. Mit zehn Punkten und sieben Ballverlusten konnte sie nicht an ihre bisher so starken Leistungen in dem Turnier anknüpfen. Beste Werferin im deutschen Team war die jüngere Sabally-Schwester Nyara mit 20 Zählern. Das DBB-Team war erstmals für Olympia qualifiziert und überstand die schwierige Gruppe mit Olympiasieger USA, Europameister Belgien und Japan.


    Rad: BDR-Frauen-Vierer geht leer aus

    Der deutsche Rad-Frauen-Vierer ist ohne Lisa Brennauer in Paris an einer Medaille vorbeigefahren. Drei Jahre nach der Goldfahrt von Tokio in Weltrekordzeit verpassten Franziska Brauße, Lisa Klein, Laura Süßemilch und Mieke Kröger das kleine Finale um Bronze. Die Uhr stoppte für das deutsche Quartett nach 4:07,908 Minuten. Am Abend unterlag das Quartett im Rennen um den fünften Platz dann noch gegen Frankreich. Emma Hinze und Lea Sophie Friedrich starteten derweil erfolgreich ins Keirin-Turnier. Das Duo zog souverän ins Viertelfinale ein und kämpft dort am Donnerstag um das Weiterkommen.


    Ringerin Wendle kämpft um Bronze

    Ringerin Annika Wendle kämpft bei den Olympischen Spielen am Donnerstagabend um Bronze. Die 26-Jährige verlor ihr Halbfinale gegen die Weltranglistenerste Lucia Yepez aus Ecuador und verpasste dadurch den Endkampf in der Gewichtsklasse bis 53 Kilogramm. Zumindest das kleine Finale darf sie aber bestreiten. Sollte sie es gewinnen, wäre es der bislang größte Erfolg ihrer Karriere. Zum Auftakt hatte Wendle erst die Griechin Maria Prevolaraki und danach die Türkin Zeynep Yetgil besiegt. Gegen die starke Yepez konnte sie allerdings nicht ausrichten.


    Golferin Henseleit in Lauerstellung

    Esther Henseleit ist nach der Auftaktrunde des olympischen Golfturniers in Lauerstellung. Die Hamburgerin spielte im Club Le Golf National vor den Toren von Paris eine 72 und lag damit genau auf Platzstandard. Die 25-Jährige belegt zunächst Rang 13, ein Quartett auf dem Bronzerang ist aber nur zwei Schläge entfernt. Alexandra Försterling (Berlin) spielte eine 76 und belegte unter 60 Starterinnen auf Platz 40. In Führung liegt die Französin Celine Boutier mit sieben unter Par. Die Weltranglistenerste und Tokio-Olympiasiegerin Nelly Korda aus den USA kam schlaggleich mit Henseleit ins Klubhaus.


    Quelle: dpa, SID, AP, Reuters, AFP, KNA, epd, ZDF

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