Paralympics ab 28. August:Die Pariser Party geht weiter
von Susanne Rohlfing, Paris
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Auf die Olympischen Spiele in der französischen Hauptstadt folgen zwölf weitere Tage mit Spitzensport-Wettbewerben. Team D Paralympics ist mit 143 Athletinnen und Athleten dabei.
Bei den Paralympics kämpfen Spitzensportlerinnen und Spitzensportler mit Handicap um die begehrten Medaillen (Archivbild).
Quelle: dpa
Die Olympischen Spiele von Paris, dieses fröhliche, bunte, mitreißende Fest des Sports, ist seit Sonntagabend beendet. Aber es dauert nur gut zwei Wochen, dann geht es weiter. Die wichtigsten Infos zu den Paralympischen Spielen auf einen Blick:
Die Zahlen
Am 28. August werden die Spiele für Menschen mit einer Körper- oder einer Sehbehinderung eröffnet, die Wettbewerbe laufen bis zum 8. September. Rund 4.400 Athletinnen und Athleten aus 184 Nationen treten in 22 Sportarten gegeneinander an, es werden 549 Wettbewerbe ausgetragen.
Das Maskottchen der Paralympischen Spiele in Paris.
Quelle: Imago
Seit 2012 gibt es nach einem Betrug im Basketball bei den Paralympics 2000 in Sydney in drei Sportarten wieder Wettbewerbe für Menschen mit einer intellektuellen Beeinträchtigung: in der Para-Leichtathletik, im Para-Schwimmen und im Para-Tischtennis.
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Die Sportarten
Blindenfußball, Boccia, Goalball, Para Badminton, Para Bogensport, Para Dressursport, Para Gewichtheben, Para Judo, Para Kanu, Para Leichtathletik, Para Radsport, Para Rudern, Para Schwimmen, Para Sportschießen, Para Taekwondo, Para Tischtennis, Para Triathlon, Rollstuhlbasketball, Rollstuhlfechten, Rollstuhlrugby, Rollstuhltennis und Sitzvolleyball.
Team D Paralympics
Die Mannschaft des Deutschen Behindertensportverbands (DBS) reist mit 143 Athletinnen und Athleten sowie fünf Guides (Begleiter für Menschen mit Sehbehinderung) nach Paris, darunter sind 57 Paralympics-Debütanten.
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Maskottchen und Logo
Die Organisatoren von Paris 2024 sorgten bei der Auswahl ihres Markenzeichens zunächst für Verwunderung, da es kein Plüschtier wurde, sondern ein roter Plüschhut mit Beinen. Sein Aussehen ist der phrygischen Mütze entlehnt, die in Frankreich seit der Revolution als Symbol der Freiheit und der Demokratie gilt. So lautet der Name des Pariser Maskottchens: Phryge. Das Schöne: er wird fast immer im Plural benutzt, "Les Phryges" im Französischen.
Es gibt nämlich zum ersten Mal nicht zwei verschiedene Plüschtiere für Olympische und Paralympische Spiele, sondern Phryge in zwei Varianten: einmal mit zwei Beinen und einmal mit einem Bein und einer Beinprothese.
Die Paralympischen Spiele gehen auf die Stoke Mandeville Games zurück, die zum ersten Mal 1948 im englischen Aylesbury am Tag der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele in London stattfanden. Damals maßen sich 14 kriegsversehrte Männer und Frauen, die auf Grund von Rückenmarksverletzungen im Rollstuhl saßen, im Bogenschießen. Die Idee dazu hatte der in Oberschlesien geborene und vor den Nazis geflohene Neurologe und Neurochirurg Ludwig Guttmann.
Den Namen „Paralympische Spiele“ tragen die Wettbewerbe seit 1960, damals traten in Rom 400 Athletinnen und Athleten aus 23 Ländern gegeneinander an. Seit 1976 gibt es auch Paralympische Winterspiele. Am selben Austragungsort wie Olympia werden die Paralympics seit den Sommerspielen 1988 in Seoul und den Winterspielen 1992 in Albertville durchgeführt.
Schon während der Olympischen Spiele wurde der inklusive Gedanke mit den Phryges umgesetzt, sie waren beide auf Plakaten und in den Merchandise-Shops präsent. Genauso wie beide Paris-Logos, die identisch aufgebaut sind: Oben die Flamme im goldenen Kreis, darunter der Schriftzug Paris 2024 - und dann für Olympia die Ringe und für die Paralympics die drei farbigen Bögen. Auf den schnellen Blick sind sie kaum zu unterscheiden.
Olympia ist vorbei, jetzt übernehmen die paralympischen Athletinnen und Athleten. Und die Veranstalter und Sponsoren in Paris haben alles gegeben, um Lust drauf zu machen.
Susanne Rohlfing, Paris
Veranstaltungsorte
Die paralympischen Athletinnen und Athleten werden viele der Sportstätten übernehmen, in denen auch schon die Olympioniken um Gold kämpften: So geht es für die Leichtathleten ins 80.000 Zuschauer fassende Stade de France, die Rollstuhlbasketballer spielen in der Bercy Arena, wo auch die olympischen Teams mit ihren NBA-Superstars zu den K.o.-Spielen antraten.
Geritten wird in Versailles, Para-Taekwondo und Rollstuhlfechten finden in der beeindruckenden Kulisse des Grand Palais statt und Rollstuhltennis im legendären French-Open-Stadion Rolland Garros. Insgesamt gibt es 20 paralympische Veranstaltungsorte - bei Olympia waren es 39.
Paralympics im ZDF
Die Eröffnungsfeier am Mittwoch, 28. August, überträgt das ZDF live ab 20:15 Uhr. Das ZDF berichtet im TV mehr als 30 Stunden von den Paralympischen Sommerspielen: in der Regel Mittags von 11 bis 15 Uhr und abends von 19.25 bis 20.15 Uhr. Darüber hinaus gibt‘s ausführliche Berichte im "heute journal", in den "heute"-Sendungen sowie Morgen- und Mittagsmagazin. Dazu kommt das umfangreiche Angebot in der ZDFmediathek und bei ZDFheute. Online sind rund 75 Stunden Livestreaming mit bis zu vier Streams geplant. Auf sportstudio.de und ZDFheute sind außerdem Porträts von Para-Sportlerinnen und Para-Sportlern, Hintergrundinformationen zu den Wettbewerben und sämtliche Sendungen abrufbar. Paralympics-Inhalte werden auch für externe Social-Media- und Drittplattformen genutzt.
Die Übertragungen von den Paralympics realisiert das ZDF erneut gemeinsam mit der ARD. So wird in Paris das Studio an der Place d'Alma genutzt, aus dem ARD und ZDF zuvor ihre Olympia-Live-Sendungen präsentierten. Die Umsetzung der Übertragungen erfolgt erneut im NBC auf dem Mainzer Lerchenberg, wo Regie, Produktion und Technik die Arbeit fortsetzen, die sie dort zur Fußball-EM und zu den Olympischen Spielen bereits leisten.
Moderatorin Katja Streso und der langjährige ZDF-Paralympics-Experte Matthias Berg führen am Mittag durch die "sportstudio live"-Sendungen von den Paralympics. Moderator Florian Zschiedrich und Denise Schindler als neue weitere Expertin präsentieren die Sendung am Abend.
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