Wenige Medaillen: Deutsche Sportförderung ineffizient

    Wenig Medaillen bei Olympia:Studie: Deutsche Sportförderung ineffizient

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    Das schwache Abschneiden des deutschen Olympia-Teams bei den Sommerspielen ist aus Sicht des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln auch Folge einer unzureichenden Sportförderung.

    Frankreich, Vaires-Sur-Marne: Olympia, Paris 2024, Kanu/Slalom, Kajak-Einer, Herren, Finale, Noah Hegge aus Deutschland ist nach seinem Lauf enttäuscht.
    Noah Hegge ist nach seinem Lauf im Kajak-Einer enttäuscht.
    Quelle: dpa

    In den vergangenen zehn Jahren stiegen laut IW-Studie die Ausgaben für Spitzensportförderung inflationsbereinigt von 44 Millionen Euro zwar auf knapp 60 Millionen Euro, aber bei abnehmendem Erfolg.

    Olympia 2024: Schlechteste Platzierung seit Wiedervereinigung

    Deutschland belegte in Paris mit zwölf Gold-, 13 Silber- und acht Bronzemedaillen nur noch Rang zehn im Medaillenspiegel - es ist die schlechteste Platzierung seit der Wiedervereinigung. Laut Studie zahlte der Bund pro gewonnener Medaille fast doppelt so viel an Zuschüssen an die Sportverbände aus als noch vor acht Jahren in Rio.

    Die deutsche Sportförderung ist ineffizient und verfehlt ihr Ziel, den Spitzensport nachhaltig zu stärken.

    IW-Ökonomin Melinda Fremerey

    2016 in Rio de Janeiro hatte der Bund pro Medaille noch rund 2,2 Millionen Euro Fördergelder an die Sportverbände gezahlt. Bei den Tokio-Spielen waren es 3,2 Millionen Euro pro Medaille und in Paris 3,7 Millionen Euro.

    Zu viel Bürokratie

    "Die Sportförderung leidet unter derselben Krankheit, die auch die Wirtschaft belastet: Zu oft verschlechtert Bürokratie die Zielgenauigkeit staatlicher Maßnahmen", erklärte IW-Ökonom Simon Gerards Iglesias. Die Studienmacher kommen auch zu dem Schluss, dass wegen der unzureichenden Zentralisierung Ressourcen nicht auf erfolgversprechende Disziplinen konzentriert werden, sondern das Geld breit gestreut werde.

    Team Deutschland bei Olympia
    :Mehr Frust und weniger Medaillen

    Team D hält sich mit seinen Medaillen zwar in den Top Ten bei Olympia, aber es rumort unter Athleten, Trainern und Funktionären. Zufrieden mit dem deutschen System scheint niemand.
    von Susanne Rohlfing
    DBB-Team auf der Bank im Bronzespiel gegen Serbien
    mit Video
    So habe der Deutsche Leichtathletikverband zwischen 2021 und 2023 mit über 30 Millionen Euro das meiste Geld aller Verbände erhalten, gewann in Paris aber nur vier Medaillen. Auch die Nachwuchsförderung misslinge, deutsche Sportschulen hätten immer weniger Bewerber.

    Weikert sieht Handlungsbedarf

    "Es gibt Handlungsbedarf auf vielen Ebenen. Wir benötigen mehr Trainer und eine bessere Besoldung der Trainer. Das versuche ich seit vielen Jahren voranzubringen. Es ist noch nicht ganz gelungen", sagte Thomas Weikert, Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes, am Sonntag dem ZDF. Auch der Sport in der Schule und im Kindergarten sowie fehlendes Geld seien Probleme.
    Quelle: dpa

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