US Open in New York: Zverevs Anlauf zum Grand-Slam-Sieg

    US Open in New York:Zverevs nächster Anlauf zum Grand-Slam-Sieg

    von Petra Philippsen
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    Es ist der 35. Versuch für Tennisprofi Alexander Zverev, um endlich einen Grand Slam zu gewinnen. Immer war etwas - auch vor diesen US Open scheint er etwas angeschlagen.

    Alexander Zverev in Aktion gegen Chatschanow bei den Cincinnati Open im Lindner Family Tennis Center.
    Alexander Zverev in Aktion gegen Chatschanow bei den Cincinnati Open im Lindner Family Tennis Center.
    Quelle: dpa / Scott Stuart

    Mit dem Murmeltiertag kennen sie sich bestens aus in den USA. Das alljährliche Spektakel um den alten Brauch einer tierischen Wetterprognose ist nicht erst seit der launigen Verfilmung in den 1990er Jahren Kult. Und nun in New York, auf der gewaltigen Tennisanlage in Flushing Meadows, da fühlt sich wohl auch Alexander Zverev, als würde ihn täglich das Murmeltier grüßen.
    Denn der 27 Jahre alte Hamburger scheint ebenfalls in einer Zeitschleife gefangen zu sein: nächstes Grand-Slam-Turnier, nächster Versuch, wieder und wieder - doch dieser ersehnte, erste Triumph will einfach nicht klappen. Denn irgendwas ist immer bei Zverev.
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    Vom eigenen Körper ausgebremst

    Allein in den vergangenen zwei Jahren spielte entweder der Gegner oder der eigene Körper nicht mit. Bei den French Open und den US Open im Vorjahr bremsten Zverev Muskelverletzungen aus, bei den Australian Open zum Saisonbeginn bekam er vor dem Halbfinale Fieber.
    Bei den diesjährigen French Open führte er im Finale gegen Carlos Alcaraz mit 2:1 in den Sätzen, bevor sein Energielevel einbrach. In Wimbledon schied er nach einer Knieverletzung aus. Und bei seinem Olympia-Aus war er in der Hitze von Paris einem Kreislaufkollaps nahe.
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    Zverev: "Mein Tank war einfach leer"

    Spätere Untersuchungen ergaben jedoch nichts Gravierendes. Auch seine Diabeteserkrankung sei nicht die Ursache, dass er sich schon länger matt und kränklich gefühlt habe. "Mein Tank war einfach leer", erklärte Zverev nun in New York.
    Völlig gesund wirkt der Weltranglistenvierte aber auch vor seinem Auftaktmatch am Montag um 17 Uhr gegen seinen nachgerückten Davis-Cup-Kollegen Maximilian Marterer nicht. Ein hartnäckiger Husten will einfach nicht verschwinden. "Husten habe ich immer noch, aber sonst geht's mir okay", meinte Zverev. Nur okay wird beim letzten Grand-Slam-Turnier der Saison aber wohl nicht reichen zum Titel.

    Reicht die aufsteigende Form aus?

    Gegen Marterer, die Nummer 101 der Welt, der den erkrankten Finnen Emil Ruusuvuori ersetzt, wird Zverevs aufsteigende Form genügen. Zuletzt war er beim Vorbereitungsturnier von Cincinnati erst im Halbfinale dem Weltranglistenersten Jannik Sinner knapp unterlegen gewesen.

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    FAQ
    Doch auch die Dopingdebatte um seine Person wird Sinners selbstbewusste Titelambitionen nicht bremsen und ebenso werden sich Rekord-Grand-Slam-Sieger Novak Djokovic und der spanische Weltranglistendritte Alcaraz von Zverev im Turnierverlauf nicht bezwingen lassen, wenn er sich nur "okay" fühlt.

    Zverev: "Ich bin sehr nah dran"

    Bloß zwei Bälle fehlten Zverev vor vier Jahren in New York zum großen Wurf. Dichter war er nie dran. Nun steht er im 35. Anlauf bei einem Grand Slam wieder mit großer Hoffnung da vor dem ersten Aufschlag. Als einer, der 22 ATP-Titel und die Goldmedaille in Tokio gewonnen hat, dessen Aufschlag bei seinen knapp zwei Metern Körperlänge mit 220 Kilometern pro Stunde wie ein Geschoss daherkommen kann und der mit 52 Siegen die meisten aller Profis in dieser Saison gesammelt hat.

    Ich habe das Gefühl, ich bin sehr nah dran. Wenn ich mein bestes Tennis zeigen kann und 100 Prozent bei mir bin, werde ich Chancen bekommen.

    Alexander Zverev

    Die Frage bleibt, ob diese US Open jener Grand Slam werden, an dem für den besten deutschen Tennisspieler endlich alles zusammenpasst. Oder ob doch wieder irgendwas ist, das wieder die Enttäuschung am Ende eines weiteren Murmeltiertags mit sich bringt.

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    Quelle: ZDF

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