Brasilien ist nach dem enttäuschenden 0:0 gegen Jamaika bei der
Frauenfußball-WM in Australien und Neuseeland unerwartet ausgeschieden. Für die brasilianische Ausnahmespielerin Marta war es wohl der letzte Auftritt ihrer Karriere.
Erstes Vorrunden-Aus nach 1995 für Brasilien
Die Selecao verpasste mit vier Punkten
als Dritter der Gruppe E die Qualifikation fürs Achtelfinale. Stattdessen ist nun Jamaika am Dienstag (10 Uhr MESZ) potenzieller Gegner der
deutschen Mannschaft, falls diese sich am Donnerstag noch den Gruppensieg schnappt.
Für die Südamerikanerinnen ist es das erste Vorrundenaus seit 1995. Seit 2003 war Marta bei sechs Weltmeisterschaften dem Titel vergeblich hinterhergejagt, die Partie in Melbourne dürfte ihre letzte im Nationaltrikot gewesen sein. Der nach einem Kreuzbandriss zu Turnierbeginn nur aus der Jokerrolle kommende Superstar lenkte diesmal von Beginn an das brasilianische Spiel, dennoch fehlte es an Ideen.
Die Selecao übernahm erwartungsgemäß sofort die Spielkontrolle, drängte Jamaika tief in die eigene Hälfte. Ein erster Abschluss von Marta (11.) wurde geblockt, dann prüfte Luana erstmals Torfrau Rebecca Spencer (19.). Insgesamt ergaben sich gegen den rein auf die Defensive beschränkten Außenseiter aber kaum Räume, der tolle Volleyschuss von Tamires war einer der wenigen Abschlüsse (39.).
Auch nach dem Wechsel verteidigte Jamaika vor 27.638 Zuschauern geschickt, ließ kaum etwa zu. Marta konnte sich ebenso wie ihre Offensivkolleginnen kaum mal durchsetzen, nach 80 Minuten verließ sie entkräftet das Feld. Die eingewechselte Geyse (82.) verzog aus aussichtsreicher Position.
Frankreich souverän zum Gruppensieg
Frankreich setzte sich parallel nach einem holprigen Start sicher mit 6:3 (4:1) gegen Panama durch und sicherte vor rund 40 500 Zuschauerinnen und Zuschauer den Gruppensieg. Kadidiatou Diani erzielte dabei ihren ersten Dreierpack für die Französinnen bei einer WM (28., 38. und 52. Minute).
Dabei erwischte Panama, für das es um nichts mehr ging, den besseren Start: Stürmerin Marta Cox zirkelte einen Freistoß aus rund 30 Metern ins Netz (2.) und erzielte das bislang schnellste Tor im Turnier.
Rund 20 Minuten später köpfte Deysiré Salazar zum unfreiwilligen Ausgleich in den eigenen Kasten (21.). Die weiteren französischen Tore erzielten Lea Le Garrec (45.) und Vicki Becho (90.+10).
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Quelle: dpa/sid