Fußball-WM 2023: Erfolgsgeschichte der US-Fußballerinnen

    "Wonder Women" des Fußballs:Die Erfolgsgeschichte des US-Teams

    von Heiko Oldörp
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    Keine Mannschaft ist so erfolgreich wie die US-Fußballerinnen: Bei der WM 2023 sind die Wunderfrauen des Fußballs wieder Titel-Anwärterinnen.

    US-Team nach dem Gewinn der WM-2019.
    Wollen den WM-Titel verteidigen: Das Frauen-Team der USA

    Sie sind die Wunderfrauen des Fußballs. Niemand ist so erfolgreich wie die US-Spielerinnen, die vier WM-Titel und vier Mal Olympia-Gold gewonnen haben. Auch bei der Weltmeisterschaft in Australien und Neuseeland zählen die Amerikanerinnen zu den Favoritinnen des Tuniers. Die Männer warten indes weiterhin auf Titel.

    Sommer 1985 - die Geburtsstunde des Frauen-Teams

    Michelle Akers kann sich noch gut daran erinnern, wie einst alles begann. Es ist Sommer 1985 - und die Stürmerin eine von 17 jungen Frauen, die die gerade gegründete US-Fußball-Nationalmannschaft bilden. Fast alle sind College-Studentinnen. Ihr erstes Ziel: eine Art Mini-WM im italienischen Jesolo.
    Akers und ihre Mitspielerinnen bekommen vom Verband ein paar Fußballschuhe, zehn Dollar Verpflegungsgeld pro Tag und einen Satz getragene Trikots. Auf die am Vorabend der Reise noch rasch die Buchstaben "USA" aufgenäht wurden.

    Wir waren wie das rothaarige Stiefkind. Die Männer-Mannschaft hingegen wurde vom Verband unterstützt, bekam Geld und Respekt. So war das damals einfach.

    Michelle Akers, ehemalige US-Nationalspielerin

    Die USA verlieren in Jesolo drei Spiele und holen gegen Dänemark ein 2:2. Akers erzielt dabei einen Treffer. Sie entwickelt sich zur Leistungsträgerin. Knapp sechs Jahre nach ihrer Premiere trifft sie doppelt - am 30. November 1991 im Finale der ersten Frauen-WM in China. Die USA gewinnen dank ihrer beiden Tore das Endspiel gegen Norwegen 2:1.

    Mia Hamm - erstes globales Gesicht des Frauen-Fußballs

    Zum Team gehört damals auch die 19-jährige Mia Hamm. Sie wird in den Neunzigern zum ersten globalen Gesicht des Frauen-Fußballs, macht unter anderem TV-Werbung mit Basketball-Superstar Michael Jordan. Zum Vergleich: als personifizierter Vertreter des US-Männer-Fußballs gilt in jener Zeit Alexi Lalas, ein Verteidiger, dessen Markenzeichen weniger seine fußballerischen Qualitäten als viel mehr seine langen roten Haare und der gleichfarbige Ziegenbart sind.

    Turnier in Australien/Neuseeland
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    FAQ

    Olympische Spiele und WM sorgen für Durchbruch

    Die US-Frauen gewinnen 1996 in Atlanta die Olympische Fußball-Premiere und nutzen auch drei Jahre später bei der WM ihren Heimvorteil. Das Turnier 1999 wird zum endgültigen Durchbruch. Den 5:4-Finalsieg nach Elfmeterschießen gegen China verfolgen 18 Millionen Landsleute vor den TV-Geräten und 90.185 Fans im ausverkauften Stadion vor den Toren von Los Angeles. Nie zuvor hatte es bei einem Sportevent von Frauen eine so große Kulisse gegeben.

    Das ganze Land ist begeistert. Ich denke, dies wird jungen Mädchen nicht nur Mut machen, Fußball zu spielen, sondern alle möglichen Sportarten auszuprobieren.

    ehemaliger US-Präsident Bill Clinton, 1996

    Den entscheidenden Elfmeter verwandelt Brandi Chastain. Beim anschließenden Jubel zieht sie ihr weißes Trikot aus und zelebriert den Triumph kniend im dunklen Sport-BH auf dem Rasen. Das Foto ist Tage später auf der Titelseite der “Sports Illustrated” - dazu drei Buchstaben: "Yes!".

    Scheinbar unerschöpflicher Talentepool

    Megan Rapinoe jubelt mit dem WM-Pokal.
    Top-Spielerin Megan Rapinoe spielt ihre letzte WM

    Die US-Frauen haben nach Mia Hamm und Michelle Akers weitere Superstars hervorgebracht. Abby Wambach zum Beispiel - oder, vom aktuellen Team, Megan Rapinoe und Alex Morgan. Sie sind Idole junger Mädchen in den USA, während die Vorbilder vieler Jungs American Football oder Basketball spielen.

    Der Talentepool für die Frauen-Nationalmannschaft scheint nahezu unerschöpflich. Wie schon einst bei Michelle Akers und den anderen Pionierinnen, durchlaufen  auch heute noch fast alle Spielerinnen das College, bekommen dort eine vierjährige Ausbildung unter Top-Bedingungen, ehe sie beispielsweise in die Frauen-Profiliga NWSL kommen.

     Vom Stiefkind zu den Wunderfrauen

    Amerika liebt Sieger - die US-Fußballerinnen haben mit vier WM-Titeln und vier Mal Olympiagold so viel gewonnen, wie keine andere Nation. Aus dem "rothaarigen Stiefkind" von einst sind Wunderfrauen geworden. Das beste Ergebnis der Männer hingegen ist ein dritter Platz - bei der WM 1930.

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