Remis gegen Südkorea: DFB-Frauen scheiden in WM-Vorrunde aus

    Remis gegen Südkorea:Deutschland scheidet in WM-Vorrunde aus

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    Die DFB-Frauen sind bei der WM in der Vorrunde ausgeschieden. Ein Unentschieden im letzten Gruppenspiel gegen Südkorea reichte Deutschland nicht fürs Weiterkommen.

    Die DFB-Frauen sind erstmals schon in der Vorrunde einer Weltmeisterschaft gescheitert. Ein 1:1 gegen Südkorea im entscheidenden Gruppenspiel reichte Deutschland am Donnerstag nicht fürs Weiterkommen, da im Parallelspiel Marokko gegen Kolumbien siegte und das DFB-Team in der Gruppe noch entscheidend überholte.
    Es ist das bisher schlechteste Abschneiden der DFB-Frauen bei neun WM-Turnieren. 2003 und 2007 holten die DFB-Frauen den Titel. Auch diesmal wollte das deutsche Team um Kapitänin Alexandra Popp um den WM-Pokal mitspielen.
    Nach dem Vorrunden-Aus der Männer bei der Winter-WM verstärkt das nun historische Aus der Frauen sicherlich die Krisenstimmung beim Deutschen Fußball-Bund (DFB).

    Popp fehlen die Worte

    So-hyun Cho brachte Südkorea schon in der 6. Minute in Führung. Alexandra Popp erzielte kurz vor der Halbzeit den Ausgleich (42.). Die DFB-Kapitänin kam in der zweiten Halbzeit zu weiteren Chancen, doch der fürs Weiterkommen nötige Siegtreffer blieb aus.
    Die deutschen Spielerinnen zeigten sich nach dem Spiel sichtlich geschockt und ratlos.

    Ich kann noch nicht ganz verstehen, was hier gerade abging. Das was passiert ist, war nicht unser Anspruch.

    Alexandra Popp

    DFB-Frauen "nicht effektiv genug"

    Jule Brand analysierte: "Wir haben es nicht auf den Platz bekommen und waren nicht effektiv genug." Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg erklärte, die Mannschaft habe Herz gezeigt. "Aber um das Spiel gewinnen zu können, hätten unsere Aktionen noch klarer sein müssen." Ihre eigene Zukunft als Bundestrainerin ließ sie offen: "Ich brauche jetzt auch etwas Zeit, um das verarbeiten zu können. Ich stelle mich in erster Linie jetzt erst mal vor die Mannschaft", sagte die 55-Jährige im ZDF.
    Südkoreas Nationaltrainer Colin Bell war nach eigener Aussage gar nicht bewusst, dass das Remis für Deutschland nicht reichte. "Ich habe nicht gewusst, dass Deutschland raus ist, bis ungefähr vier, fünf Minuten nach dem Spiel. Das tut mir echt leid", sagte der 61-jährige Engländer im ZDF. "Ich habe ehemalige Spielerinnen in der deutschen Mannschaft", sagte der frühere Frankfurter Bundesligacoach. Die DFB-Frauen hätten gegen seine Koreanerinnen "alles versucht, das muss man denen auch lassen", so Bell.

    Südkorea schockt Deutschland früh

    Südkorea schockte die deutsche Mannschaft in Brisbane vor 38.945 Zuschauern früh. Schon in der 3. Minute musste Merle Frohms den Rückstand verhindern, einen Schuss von Casey Phair lenkte die Torhüterin an den Pfosten. Drei Minuten später war Frohms dann geschlagen. Nach einem sehenwerten Pass in die Tiefe kam So-hyun Cho durch und ließ der deutschen Torhüterin aus elf Metern keine Chance (6.).
    Der vermeintliche Außenseiter, bis vor dem Spiel bei der WM noch punkt- und torlos, präsentierte sich von Bell gut eingestellt und bereitete dem deutschen Team durch diszipliniertes Abwehr- und Pressingspiel große Probleme. Immer wieder verpuffte der deutsche Spielaufbau. Doch dann ging es einmal ganz einfach: Flanke Svenja Huth, Kopfball Popp: Tor für Deutschland. Die DFB-Kapitänin kam von der Mittellinie angesprintet und nickte die Flanke unhaltbar zum Ausgleich ins Tor (42.).
    Der Ausgleich kurz vor der Pause kam zur rechten Zeit, doch im Parallelspiel ging Marokko gegen Kolumbien in Führung. Bei diesem Spielstand würde den DFB-Frauen ein Unentschieden nicht reichen fürs Weiterkommen.

    Abseitstor und Chancen

    Mit dieser Ausgangssituation ging es in die zweite Halbzeit. Dort gehörte die Anfangsphase dem deutschen Team. Die DFB-Frauen schafften es erstmals, Druck vor und im Strafraum aufzubauen. Und in der 57. Minute schlug Popp wieder per Kopf zu. Offensivpartnerin Lea Schüller,. die dieser WM erstmals gemeinsam mit Popp in der Startelf stand, verlängerte in der Box mit der Hacke auf die Kapitänin. Doch der Treffer zählte nach Videobeweis wegen Abseits nicht.
    Zwei Minuten später kam Popp erneut aus kurzer Distanz zum Kopfball, doch diesmal verhinderte die Latte die deutsche Führung. (59.). Die Uhr lief gegen die deutsche Mannschaft, die auch in der 74. Minute erneut durch Popp zur Chance kam, doch ihr Kopfball landete bei der Torhüterin. Deutschland rannte gegen das drohende WM-Aus an, doch die Durchschlagskraft fehlte am Ende, um die Entscheidung zu erzwingen.
    Quelle: ZDF, dpa
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