Fußball-WM der Frauen: Marina Hegering die Game Changerin?

    Vor dem WM-Spiel gegen Südkorea:Marina Hegering die Game Changerin?

    von Frank Hellmann
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    Am Donnerstag zählt's für die deutschen Fußballfrauen. Abwehrchefin Marina Hegering ist wieder fit und könnte im So-gut-wie-K.o.-Spiel gegen Südkorea ihren WM-Einstand geben.

    Bestritt ihr bislang letztes Länderspiel bei der WM-Generalprobe gegen Sambia: Marina Hegering.
    Bestritt ihr bislang letztes Länderspiel bei der WM-Generalprobe gegen Sambia: Marina Hegering.
    Quelle: IMAGO / foto2press

    Die deutschen Fußballerinnen stehen bei der WM in Australien und Neuseeland an einer entscheidenden Weggabelung. Da kommt die Rückkehr von Marina Hegering fürs dritte Gruppenspiel gegen Südkorea am Donnerstag (12 Uhr MESZ, live im ZDF) in Brisbane wie gerufen. Eine umsichtige Abwehrchefin, die vieles überblicken kann.

    Hegering ein "Mehrwert"

    Es bedeute "ganz viel", bestätigte Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg am Mittwoch, "dass sie wieder auf dem Trainingsplatz steht, dass sie komplett ihre Leistung bringen kann. Das ist dann natürlich ein Mehrwert für jede Mannschaft."

    Von daher sind wir froh, dass Marina jetzt absolut spielfähig ist

    Bundestrainer Martina Voss-Tecklenburg

    Zumal ihre beim 1:2 gegen Kolumbien eine Halbzeit stark spielende Vertreterin Sara Doorsoun mit einer Oberschenkel-Verletzung noch ausfällt.
    Jeder konnte im vergangenen Jahr bei der EM in England erkennen, wie gut die Nummer fünf ihren Job als Haltepunkt erledigt - wenn sie im Vollbesitz ihrer Kräfte ist. Zu ihrer enormen Präsenz - auch in Luftduellen - kommen ein geschicktes Zweikampfverhalten und ein kluger Spielaufbau. Ihre mutigen Impulse eröffnen freie Räume. In Topform ist sie eine der weltbesten Abwehrspielerinnen.

    Hegerings Pechsträhne

    Doch diese WM stand von Beginn an unter einem schlechten Stern, weil sich die Pechsträhne mit ihren vielen Ausfallzeiten auf dem fünften Kontinent wieder fortschrieb. Schon bei der Generalprobe in Fürth gegen Sambia (2:3) handelte sich die 33-Jährige eine Fersenprellung ein, was sofort böse Erinnerungen weckte.
    Wegen einer Fersenverletzung hatte sie mehrere Jahre der Karriere versäumt und zeitweise den Leistungssport schon abgeschrieben. Jetzt aber will sie bei ihrer zweiten WM - schon 2019 in Frankreich war sie in allen Spielen dabei - noch einmal angreifen.

    Die Partie gegen Südkorea wie ein K.o.-Spiel

    Die Kauffrau aus Bocholt war einige Jahre ganz raus "Ich bin wieder im Training und fühle mich ganz gut", sagte Hegering im ZDF. Sie will selbst mit "einem gesunden Selbstbewusstsein und entsprechender Konsequenz" in ein gefühltes K.o.-Spiel gehen.

    Es ist gewisser Druck da.

    Marina Hegering zum Südkorea-Spiel

    Die beim VfL Wolfsburg mit einem Anschlussvertrag nach der Karriere versehene Defensivspezialistin hat die Gruppenspiele gegen Marokko (6:0) und Kolumbien (1:2) nur von außen beobachtet.
    Ob sie wirklich endgültig schmerzfrei ist, hat sie offiziell nicht gesagt, aber wenn jemand schon oft auf die Zähne gebissen hat, dann die gelernte Kauffrau aus Bocholt.

    Schon früh mit Voss-Tecklenburg im Bunde

    Ihr Talent war früh erkennbar, mit Alexandra Popp und Inka Grings, den stürmenden Koryphäen des deutschen Frauenfußballs, gewann sie 2009 mit dem FCR Duisburg 2001 sogar den Europapokal.
    Gleichzeitig erhielt sie die Fritz-Walter-Medaille in Gold als beste Nachwuchsspielerin. Ihre Trainerin? Eine gewisse Martina Voss-Tecklenburg.

    Hegering: Es lag an den letzten Pässen

    Aus dieser gemeinsamen Zeit rührt die Überzeugung der heutigen Bundestrainerin, dass Hegerings Fähigkeiten bis heute helfen. Hegering findet, "dass wir eigentlich alles in uns tragen, wir es aber noch nicht so abgerufen haben".
    Den Spielaufbau aus der Abwehr hat sie nicht als größtes Manko ausgemacht: "Der erste Impuls aus der Kette hat gestimmt. Die letzten Pässe waren am Ende das Problem."
    Sie hält es für wichtig, "dass wir untereinander in die Kommunikation gehen, dass wir miteinander sprechen und einander gewöhnen." Man könne sich gewiss noch einen "Ticken mehr helfen".
    Die Fußballerin mit erst 29 Länderspielen ist keine, die den Schabernack in den Sozialen Medien mitmacht - da dürfen ruhig andere im Mittelpunkt stehen. Aber im Spiel ist sie gerne Fixpunkt, gehört zu den Führungskräften, die auf dem Platz am meisten kommunizieren.
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