FAQ
Hegseth, Rubio, Kennedy und Co.:Trump-Regierung: Das sind die Mitglieder
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Donald Trump ist zum zweiten Mal als US-Präsident vereidigt worden. Viele Personalien seines Kabinetts hat der Senat bereits bestätigt - ein Überblick über Trumps Regierungsteam.
Robert F. Kennedy Jr. ist Gesundheitsminister im Trump-Kabinett
Quelle: AP
Donald Trump ist seit dem 20. Januar zum zweiten Mal im Amt des Präsidenten der USA - sein Vize ist J.D. Vance. Für seine Regierung hat Trump vor allem an loyale Unterstützer Ministerposten und Berateraufgaben vergeben. Ein Überblick:
Pete Hegseth: Fox-Moderator als Verteidigungsminister
Fox-News-Moderator Pete Hegseth hat bis auf eine erfolglose Bewerbung für einen Sitz im US-Senat keine politische Erfahrung. Doch seit seiner Bestätigung im Senat leitet er eines der wichtigsten Ministerien. Berichte unter anderem über Alkoholmissbrauch und mutmaßliche sexuelle Übergriffe hatten ihn im Vorfeld in Bedrängnis gebracht.
Bei seiner Bestätigung im US-Senat gab es auch Vorbehalte in den eigenen Reihen. Für die nötige Mehrheit im Senat brauchte es am Ende die Stimme von Vizepräsident Vance, der ein Patt auflöste. Hegseth betonte nach seiner Vereidigung, dass die USA keine Kriege führen wollten. Aber wenn es nötig sei, werde man "mit überwältigender Kraft" den Feind vernichten.
Marco Rubio: Florida-Senator als Außenminister
Der US-Senat hat die Berufung von Marco Rubio als Außenminister der Vereinigten Staaten bestätigt. Das Votum für den über die Parteigrenzen anerkannten bisherigen Senator aus Florida fiel mit 99 zu 0 einstimmig aus.
Der 53-jährige Rubio ist seit 2011 im US-Senat. 2016 versuchte der ehrgeizige Jurist erfolglos, Präsidentschaftskandidat der Republikaner zu werden. Er scheiterte im Vorwahlkampf gegen Trump, der ihn damals mit Schmähungen bedachte. Der Sohn kubanischer Einwanderer hat sich in den vergangenen Jahren als Trump-Getreuer hervorgetan.
Impfgegner Robert Kennedy Jr. ist Gesundheitsminister
Robert Kennedy Jr., der Neffe des früheren US-Präsidenten John F. Kennedy, gehört zu den umstrittensten Ministern im Trump-Kabinett. Er hatte in den vergangenen Jahren vielfach Zweifel an Impfungen gestreut, Verschwörungstheorien verbreitet und mit schrillen Wortmeldungen von sich reden gemacht. Daher gab es viel Kritik an seiner Wahl für das Gesundheitsressort.
Aus Wissenschaft und Forschung gab es daher auch deutliche Warnungen: Dutzende Nobelpreisträger äußerten öffentlich ihre Zweifel an Kennedys Eignung für das Amt und kritisierten fehlende Qualifikationen oder Erfahrung in Bereichen wie Medizin, Wissenschaft und Verwaltung. Sie warfen ihm vor, wissenschaftsfeindliche Positionen zu vertreten.
Elon Musk als Berater für Ausgaben-Kürzungen
Tech-Milliardär Elon Musk soll Trump bei der Kürzung der Regierungsausgaben helfen. Er hat die Führung eines speziell dafür geschaffenen Beratungsgremiums namens Department of Government Efficiency (DOGE) inne.
Dieses soll nicht Teil der Regierung sein, aber mit dem Weißen Haus zusammenarbeiten, "um großangelegte Strukturreformen voranzutreiben". Die Arbeit soll demnach bis Juli 2026 abgeschlossen sein.
Mike Waltz als Nationaler Sicherheitsberater
Der Abgeordnete Mike Waltz ist Trumps Nationaler Sicherheitsberater. Der 50-Jährige aus Florida bezeichnete China wenige Tage vor der Wahl in einem Meinungsbeitrag im Magazin "Economist" als "größten Rivalen" der USA. Der nächste Präsident müsse rasch die Kriege in der Ukraine und in Nahost zu Ende bringen, um sich auf China zu fokussieren, argumentierte er.
Die Ära der Blankoschecks für die Ukraine vom Kongress ist vorbei.
Mike Waltz, künftiger Nationaler Sicherheitsberater der USA
Susie Wiles als Stabschefin
Mit Susie Wiles hat sich Trump eine enge Vertraute für die einflussreiche Rolle als Stabschefin im Weißen Haus ausgesucht. Die 67-Jährige war Trumps Wahlkampfmanagerin, trat bislang in der Öffentlichkeit kaum in Erscheinung, gilt aber als mächtige Strippenzieherin. Die politische Strategin gilt als extrem loyal und diskret.
Der Berater Stephen Miller, geistiger Urheber der rigiden Einwanderungspolitik Trumps in dessen erster Amtszeit, soll Medienberichten zufolge stellvertretender Stabschef und Heimatschutz-Berater werden.
John Ratcliffe als CIA-Chef
Den Auslandsgeheimdienst CIA hat Trump seinem langjährigen Weggefährten John Ratcliffe anvertraut. Er war bereits in Trumps erster Amtszeit als Geheimdienstkoordinator tätig. Der 59-Jährige geriet damals in die Kritik. Die Demokraten warfen ihm unter anderem vor, seine Position für politische Zwecke zu missbrauchen. Trump lobte Ratcliffe nun als "Kämpfer für die Wahrheit".
Tulsi Gabbard als Geheimdienstkoordinatorin
Die Ex-Demokratin Tulsi Gabbard wird Geheimdienstkoordinatorin unter Trump. Der Senat bestätigte die Personalie mit 52 zu 48 Stimmen. Die Demokraten stimmten geschlossen gegen Gabbard, von den Republikanern votierte lediglich der ehemalige Anführer seiner Partei in der Parlamentskammer, Mitch McConnell, gegen die 43-Jährige.
Gabbard ist nun dafür zuständig, die 18 Nachrichtendienste der USA zu koordinieren und den Präsidenten in Geheimdienstfragen zu beraten. Gegen die frühere Soldatin aus Hawaii wurden in der Vergangenheit Vorwürfe laut, dass sie von Russland unterstützt werde.
Hedgefonds-Manager Scott Bessent als Finanzminister
Ein Hedgefonds-Manager ist der nächste US-Finanzminister: Scott Bessent wird unter anderem einen Weg finden müssen, Wahlkampf-Versprechen des designierten US-Präsidenten wie Steuersenkungen für Vermögende und neue Importzölle umzusetzen. Er gilt als Experte für globale Makroinvestitionen.
Zwei Wochen nach seiner Vereidigung reiste Bessent nach Kiew und verhandelte dort mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Trump zufolge sollte Bessent in der Ukraine ein Dokument ausverhandeln, das den USA zusichert, das für die Unterstützung des Landes aufgewendete Geld "zurückzubekommen".
Pam Bondi als Justizministerin
Die ehemalige Generalstaatsanwältin von Florida, Pam Bondi, ist Justizministerin in Trumps Kabinett. Kaum im Amt verklagt sie bereits den Staat New York wegen dessen Migrationspolitik. Außerdem hat der Präsident Bondi angewiesen, die Änderungen im Waffengesetz der Biden-Regierung zu überprüfen. Es sollen insbesondere Regulierungen und Waffenkategorisierungen untersucht werden.
Doug Burgum als Innenminister
Der Gouverneur von North Dakota, Doug Burgum, ist Innenminister und Chef eines neu geschaffenen Nationalen Energierates. Der 68-jährige Milliardär hat den Auftrag, alle Formen der Energieproduktion auszuweiten, um den "sagenhaften Öl- und Gasvorteil" der USA wiederherzustellen.
Der Innenminister ist in den USA nicht für innere Sicherheit zuständig, sondern hauptsächlich für die Verwaltung von Naturschutzgebieten und öffentlichen Ländereien.
TV-Moderator Sean Duffy als Verkehrsminister
Er ist bereits der zweite TV-Moderator in Trumps Regierung: Sean Duffy, Anwalt, ehemaliger Kongressabgeordneter und Ex-Reality-TV-Star hat mit 77 Senatsstimmen offiziell den Posten des Verkehrsministers bekommen. International trat Duffy als Minister erstmals in Erscheinung, als ein wichtiges US-Piloteninformationssystem (NOTAM) ausfiel.
Kristi Noem als Heimatschutzministerin
Mit der Gouverneurin von South Dakota, Kristi Noem, platziert Trump eine überzeugte Unterstützerin an der Spitze des Heimatschutzministeriums. Dort hat die 52-Jährige eine maßgebliche Rolle bei dem von Trump geplanten "größten Abschiebeprogramm in der amerikanischen Geschichte".
Mit ihrer Bestätigung durch den US-Senat ist sie zudem dafür zuständig, Transfrauen, die Trump als Männer bezeichnete, die Einreise zu verwehren, wenn sie als Frauen bei den Olympischen Spielen 2028 teilnehmen wollen.
Linda McMahon: Wrestling-Unternehmerin als Bildungsministerin
Die 76-Jährige war jahrelang Chefin der Wrestling-Liga WWE bevor sie in die Politik ging. Zweimal versuchte sie erfolglos, als Republikanerin für Connecticut in den US-Senat einzuziehen.
In Trumps erster Amtszeit leitete sie die US-Bundesbehörde zur Förderung kleiner und mittlerer Unternehmen. Im Wahlkampf hatte Donald Trump zeitweise gesagt, er wolle das Bildungsministerium abschaffen. Nun soll McMahon das Ministerium übernehmen.
Wall-Street-Manager Howard Lutnick als Handelsminister
Lutnick ist Chef der New Yorker Finanzfirma Cantor Fitzgerald. Medienberichten zufolge brachte sich Lutnick als Kandidat für das Amt des US-Finanzministers ins Gespräch. Dennoch soll er nun Handelsminister werden. Lutnick solle unter anderem seine Pläne für Zölle umsetzen, teilte Trump mit.
Lutnick ist Chef des Finanzdienstleisters Cantor Fitzgerald und war ursprünglich als Favorit für das Amt des Finanzministers gehandelt worden.
Quelle: AFP
Brooke Rollins als Landwirtschaftsministerin
Die loyale Trump-Anhängerin Brooke Rollins übernimmt den Posten der Agrarministerin. Sie wurde mit 72 von 99 Senatsstimmen gewählt und am 13. Februar vereidigt. Die 52-jährige Rollins ist die Gründerin des America First Policy Instituts, das sich der Förderung von Trumps Agenda widmet. Der einflussreiche konservative Thinktank wurde oft als Trumps "Weißes Haus im Wartestand" bezeichnet. Das Landwirtschaftsministerium zählt zu den größten Bundesbehörden der Vereinigten Staaten.
Fracking-Unternehmer Chris Wright als Energieminister
Als neuer Energieminister wurde Chris Wright vom Senat bestätigt. Er war bis zu seiner Ernennung zum Senat als CEO des US-Öldienstleisters Liberty Energy tätig. Trump lobte Wright als "führenden Technologen und Unternehmer im Energiesektor". Liberty Energy mit Sitz in Denver im Bundesstaat Colorado wirbt mit innovativen Lösungen bei der umstrittenen Öl- und Erdgasgewinnung durch Fracking.
Scott Turner als Minister für Bau- und Stadtentwicklung
Scott Turner, ein einstiger Football-Profi, der bereits in der ersten Trump-Regierung einen Posten im Weißen Haus hatte, hat im neuen Kabinett Trump die Verantwortung für Bau- und Stadtentwicklung übernommen. Mit einer knappen Mehrheit stimmte der US-Senat am 5. Februar der Personalie zu.
Scott Turner spielte früher in der US-Football-Liga NFL.
Quelle: ap
Lori Chavez-DeRemer als Arbeitsministerin
Die bisherige Kongress-Abgeordnete Lori Chavez-DeRemer soll Arbeitsministerin werden. Mit dieser Personalie einer moderaten Republikanerin versucht Trump eine Brücke zu Gewerkschaften zu schlagen. Der Website "Politico" zufolge soll die große Teamsters-Gewerkschaft sich für Chavez-DeRemer starkgemacht haben. Auch abseits der Ministerien hat Donald Trump bereits Pläne für wichtige Posten:
Russell Vought als Haushaltsdirektor
Einen wichtigen Job im Hintergrund im Weißen Haus will Trump mit einem Autoren umstrittener Pläne zum Umbau der US-Regierung besetzen. Russel Vought soll - wie schon in Trumps erster Amtszeit - das Büro für Management und Haushalt leiten.
In den vergangenen Jahren arbeitete er federführend am sogenannten "Project 2025" mit, einem radikalen Plan der Konservativen, die USA zu verändern. Vought fokussierte sich in dem Papier auf Ideen für Präsidentenerlasse, mit denen unter anderem die Unabhängigkeit einiger Behörden eingeschränkt werden könnte.
Pete Hegseth ist Verteidigungsminister
Trump hat den Fox-News-Moderator zum Verteidigungsminister gemacht. "Mit Pete an der Spitze sind Amerikas Feinde gewarnt", sagte Trump in einer Erklärung.
Quelle: AP
Quelle: Reuters, AFP, dpa
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