Selenskyj bei Starmer: Britische Milliardenhilfe für Ukraine

Selenskyj bei Starmer:Britische Milliardenhilfe für Ukraine

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Nach dem Eklat in Washington wird Wolodymyr Selenskyj in London empfangen - mit Jubel und Umarmung. Die Ukraine soll zudem weitere Milliardenhilfen von Großbritannien erhalten.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und der britische Premierminister Keir Starmer begrüßen sich in London.
Selenskyj und Starmer begrüßen sich in London.
Quelle: AFP

Großbritannien stellt der Ukraine zur Verteidigung gegen den Angriff Russlands einen Milliardenkredit zu Verfügung. Beide Staaten unterzeichneten einen Vertrag für ein Darlehen in Höhe von umgerechnet 2,74 Milliarden Euro, wie das ukrainische Finanzministerium am Samstagabend bekanntgab.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj will mit Hilfe des Kredits die Armee aufrüsten. "Die Mittel werden in die Waffenproduktion in der Ukraine fließen", schrieb Selenskyj auf der Plattform X.
Das Darlehen werde die Verteidigungskapazitäten der Ukraine verbessern und mit den Einnahmen aus eingefrorenen russischen Vermögenswerten zurückgezahlt werden. "Das ist wahre Gerechtigkeit - derjenige, der den Krieg begonnen hat, muss auch dafür bezahlen."

Selenskyj auf X

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Zuvor hatte der britische Premierminister Keir Starmer den ukrainischen Präsidenten nach einem beispiellosen Eklat im Weißen Haus in der Downing Street empfangen. Der Premier kam Selenskyj entgegen und empfing ihn mit einer Umarmung.
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Jubel und Händeschütteln in London

Vor der berühmten schwarzen Tür der 10 Downing Street schüttelten die beiden noch einmal demonstrativ die Hände. Schaulustige hatten Selenskyjs Konvoi zuvor zugejubelt. Der Kontrast zu Selenskyjs Besuch in Washington am Vortag könnte kaum größer sein. Der Ukrainer hatte sich dort ein hitziges Wortgefecht mit US-Präsident Donald Trump geliefert.
In einem kurzen Gespräch vor laufenden Kameras bekräftigte Starmer die Bereitschaft Großbritanniens, die Ukraine "so lange es nötig ist", in ihrer Abwehr gegen den russischen Angriffskrieg zu unterstützen.
Man sei zudem entschlossen, "einen dauerhaften Frieden für die Ukraine, basierend auf Souveränität und Sicherheit für die Ukraine" zu erreichen. Das sei nicht nur für Kiew, sondern auch für Europa und das Vereinigte Königreich wichtig. Selenskyj schien sichtlich gerührt.
Großbritannien gehört zu den großen Geldgebern für die Ukraine. London unterstützt Kiew mindestens bis zum Finanzjahr 2030/31 und mit Militärhilfen von umgerechnet über 3,5 Milliarden Euro jährlich.
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Selenskyj soll wohl auch den König treffen

Ursprünglich sollte das Treffen mit dem britischen Premier erst am Sonntag stattfinden, vor einem von Starmer einberufenen Ukraine-Gipfel europäischer Staats- und Regierungschefs sowie der Führung von EU und Nato. Die Verbündeten wollen über das weitere Vorgehen angesichts der von den Trump angestoßenen Entwicklungen beraten.
Doch nach dem Eklat in Washington wurde das bilaterale Treffen vorgezogen. Selenskyj soll am Sonntag Berichten zufolge auch König Charles III. treffen. Er sei "sehr glücklich", dass der König dem Treffen zugestimmt habe, sagte Selenskyj.
Starmer bemüht sich, mit Blick auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine ein Brückenbauer zwischen Europa und Trumps Regierung zu sein.
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Quelle: dpa, AFP

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