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Susan Wiles wird Stabschefin:Wer ist die Trump-Flüsterin?
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Der designierte US-Präsident Donald Trump will seine Wahlkampfleiterin Susan Wiles zur Stabschefin des Weißen Hauses machen. Sie wird die erste weibliche Stabschefin der USA.
Susan Wiles wird die mächtigste Frau Washingtons. Sie wird Donald Trumps Agenda vorantreiben und traditionell als Stabschefin auch eine Art Türsteherin sein, sie wird kontrollieren, wer direkten Zugang zum Präsidenten hat.
Der "Clown-Zug" solle dem Weißen Haus fernbleiben, hat sie laut CNN bereits klargestellt.
Susie ist zäh, klug, innovativ und wird allgemein bewundert und respektiert.
Donald Trump, designierter US-Präsident
Die starke Frau hinter dem Präsidenten
Es ist die erste Personalentscheidung Donald Trumps nach seinem Wahlsieg und gibt damit einen ersten Einblick, wie Trump seine künftige Regierungsmannschaft organisieren will.
"Susie Wiles hat mir gerade geholfen, einen der größten politischen Siege in der amerikanischen Geschichte zu erringen, und war ein wesentlicher Bestandteil meiner erfolgreichen Kampagnen 2016 und 2020", sagte Trump.
Regierungserfahrung in Washington D.C. bringt Wiles nicht mit, aber etwas, das Trump wichtiger ist: Loyalität und eine enge Vertrautheit mit ihm, mit seiner Familie, mit dem künftigen Vizepräsidenten J.D. Vance und anderen Mitarbeitern. Sie weiß Trump zu nehmen.
Seinen chaotischen, impulsiven Führungsstil, seine Ausbrüche. Sie bleibt cool. Von ihr lässt er sich auch unangenehme Wahrheiten sagen.
Sie kann mit jedem Ego umgehen, dem sie begegnet. Und sie tut das einfach, indem sie sehr geradeheraus ist und immer über alles Bescheid weiß.
Chris LaCivita, Trumps Wahlkampfmanager
Wer ist Susan Wiles?
Sie meidet die Öffentlichkeit. Als Trump Susan Wiles bei seiner Siegesrede auffordert, ein paar Worte zu sagen, lehnt sie ab. "Wir nennen sie das 'Eis-Baby'", sagt Trump. "Susie hält sich gerne im Hintergrund."
Sie will die starke Kraft hinter den Kulissen sein, gleichsam unsichtbar die Fäden ziehen. Seit mehr als 40 Jahren arbeitet sie für die Wahlkämpfe nationaler und regionaler Kandidaten. Für den früheren Präsidenten Ronald Reagan war sie ebenso tätig wie für George H.W. Bush und den Gouverneur von Florida, Ron DeSantis. Außerdem war sie Lobbyistin. Wiles ist 67 Jahre alt, Mutter und Großmutter.
Treibende Kraft für Wandel
Wiles war maßgeblich daran beteiligt, andere Wählergruppen als die traditionellen Republikaner anzusprechen, wie zum Beispiel schwarze und lateinamerikanisch-stämmige Bürger, was letztlich zum Erfolg Trumps beitrug.
Bereits 2016 meinte sie, keiner außer Donald Trump könnte den Wandel bringen, den Washington brauche. Der "Tampa Bay Times" sagte sie damals: "Ich will nicht, dass es so weitergeht, sonst wird unsere Republik ernsthaften Schaden nehmen. Und wer aus der Gruppe der Kandidaten hat wirklich die Kraft, das zu verändern, was wir seit Jahren sehen?"
Das traute sie nur Trump zu. Offenbar geht es ihr darum, den Regierungsapparat in Washington komplett umzukrempeln. Das hat auch Donald Trump immer wieder als Ziel formuliert.
Andere mächtige Spieler wie Unternehmer und Multimilliardär Elon Musk, der Washington regelrecht auseinandernehmen will, oder der radikale Berater Trumps, Stephen Miller, mit seinen rassistischen Plänen zur Einwanderungspolitik, könnten am Ende allerdings dafür sorgen, dass Susan Wiles das Washington, wie es ihr vorschwebt, selbst nicht wiedererkennen wird.
Claudia Bates ist Korrespondentin im ZDF-Studio in Washington D.C.
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