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Interview
Top-Republikaner für Harris:"Ich wollte nicht so ein Heuchler sein"
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Der Republikaner Geoff Duncan stellt sich offen gegen Donald Trump. Im ZDF erklärt der Ex-Vizegouverneur von Georgia, wieso er auf einen Sieg von Harris hofft.
Der ehemalige Vizegouverneur von Georgia stellt sich gegen Donald Trump. Er macht Wahlkampf für die Demokratin Kamala Harris, obwohl er überzeugter Republikaner ist.05.11.2024 | 6:31 min
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Das Rennen ums Weiße Haus nähert sich dem Ende. Das Land ist gespalten wie nie zuvor. In einem Wahlkampf, der von Anschuldigungen, Beleidigungen und scharfer Rhetorik durchzogen ist, fanden moderate Stimmen kaum Beachtung. Eine dieser Stimmen ist der ehemalige Vizegouverneur von Georgia, Geoff Duncan.
Duncan gehört zu den prominentesten Republikanern, die sich öffentlich gegen den Kandidaten ihrer Partei aussprechen. Er hoffe auf einen Sieg von Kamala Harris, das heiße aber nicht, dass er alle demokratischen Positionen teile.
Ob am Ende die Demokratin Harris oder der Republikaner Trump bei der US-Wahl vorne liegen wird, ist völlig offen. Bis zuletzt hatten sie intensiv um jede Stimme gekämpft.05.11.2024 | 1:38 min
Der Republikaner Duncan und einige andere Mitglieder seiner Partei machen als "Republicans for Harris" Wahlkampf für die demokratische Kandidatin - aus einem einfachen Grund: Donald Trump.
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Duncan: Viele Republikaner unterstützen Trump nicht
Er könne sich nicht vorstellen, "meine Moral an den Nagel zu hängen und für jemanden Wahlkampf zu machen, nur weil Republikaner neben seinem Namen steht", sagt Duncan. Damit sei er nicht allein. Es gebe viele Menschen in den USA, "die Republikaner und konservativ sind, aber einfach, unter keinen Umständen, Donald Trump unterstützen können".
Dass ein Großteil der Republikaner dennoch Trump unterstützt, könne er nicht nachvollziehen. Doch das sei deren Entscheidung. "Es frustriert mich, dass andere Republikaner nicht bereit sind, es so zu sehen wie ich, aber das ist ja okay, oder? Ich werde nicht die Taktiken von Donald Trump anwenden und jemanden in Verlegenheit bringen oder ihn demütigen, weil er anderer Meinung ist", sagt Duncan.
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Duncan stellte sich schon 2020 gegen Trump
Duncan bezog schon 2020 Position gegen Trump, als dieser versuchte, die Legitimität der damaligen Wahl infrage zu stellen. Der damalige Vizegouverneur von Georgia erklärt, dass er Trump schon während dessen erster Amtszeit durch "die Art und Weise, wie er kommunizierte, wie er Wut und Chaos instrumentalisierte" zunehmend ablehnte.
Schließlich stellte er sich öffentlich gegen Trump, als deutlich wurde, dass dieser "versuchen würde, zu lügen und Menschen zu beeinflussen, damit sie glauben, die Wahl sei manipuliert worden".
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Duncan wegen Positionierung gegen Trump diffamiert
Er habe gewusst, dass es keine Beweise für einen Wahlbetrug gab, sagt Duncan. Für die Wahrheit einzustehen, sei ihm auch aus persönlichen Gründen wichtig gewesen. "Ich wollte meinen Kindern nicht in die Augen sehen und sagen: 'Tut immer das Richtige, es sei denn, der Präsident der Vereinigten Staaten ist anderer Meinung, dann tut das Falsche.'"
Die Entscheidung hatte Konsequenzen für Duncan. Er wurde öffentlich diffamiert, sogar bedroht. Damit hatte er gerechnet: "Es war ziemlich schnell klar, dass wir den Zorn von Donald Trump abbekommen. So wie es andere Leute zuvor erlebt hatten. Ohne Zögern waren wir aber fest entschlossen, das Richtige zu tun."
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Ex-Vizegouverneur: Mit Trump bleiben Republikaner "Partei der Wut und des Chaos"
Duncan fordert diese Ehrlichkeit auch für die anstehende Wahl. Das gelte für beide Seiten: "Wenn Donald Trump gewinnt, wird es eine faire und gerechte Wahl gewesen sein. Und ich werde ihn als Präsident anerkennen, auch wenn ich weiterhin dafür kämpfen werde, jemand Besseres zu finden, der die Republikanische Partei führt."
Auf die Frage, ob er zuversichtlich sei, dass die Partei zu ihren klassischen Werten zurückkehren könne, sagt Duncan: "Ich bin nicht zuversichtlich, ich bin hoffnungsvoll." Doch so lange Donald Trump Teil der republikanischen Partei bleibe, werde sie "weiterhin eine Partei der Wut und des Chaos sein, nicht des Anstands oder gar des Konservatismus."
Das Interview führte heute-journal-Moderatorin Marietta Slomka. Zusammengefasst hat es Nils Mooney. Sehen sie das ganze Gespräch um 21:45 Uhr im heute journal.
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