Inauguration am 20. Januar: Bye Biden, Hello Trump

Am Tag der Inauguration werden der Demokrat und noch US-Präsident Joe Biden und Vizepräsidentin Kamala Harris aus ihren Ämtern verabschiedet. Dann wird der Republikaner Donald Trump offiziell zum zweiten Mal US-Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika und J.D. Vance zu seinem Vize.

Die US-Verfassung schreibt vor, dass die Amtszeit jedes neuen oder wiedergewählten Präsidenten am 20. Januar beginnt. Mit einer Ausnahme: Fällt dieses Datum auf einen Sonntag, wird die Amtseinführung auf den 21. Januar verschoben. Dieses Jahr ist es aber ein Montag.

Schon seit November ist bekannt, dass Trump die US-Wahl gewonnen hat. Offiziell wird er jedoch erst wieder US-Präsident, wenn er seinen Amtseid geleistet hat. Das ist Teil der Inauguration-Zeremonie, bei der auch Vance einen "Oath of Office" (deutsch: Amtseid) ablegen muss, bevor er offiziell das Amt des Vizepräsidenten übernimmt.

Trumps "Oath of Office" ist für 11:47 Uhr (Ortszeit) geplant, in Anlehnung an den Beginn der 47. Präsidentschaft der USA. Um 12 Uhr mittags (Ortszeit) beginnt seine Amtszeit - auch das schreibt die US-Verfassung vor. In Deutschland ist es dann 18 Uhr.

Trumps Amtseinführung wurde kurzfristig von draußen nach drinnen verlegt. Der Grund: eisige Kälte in der US-Hauptstadt Washington D.C. Nun findet die feierliche Zeremonie im Kapitol, dem Sitz des US-Kongresses, statt.

Traditionell wird die Zeremonie vor dem Kapitol unter freiem Himmel veranstaltet. Und die National Mall, die große Promenade zwischen dem Kapitol und dem Lincoln Memorial, ist an diesem Tag üblicherweise gefüllt von Menschenmassen. Dieses Jahr wird auch das wegen der Kälte nicht der Fall sein.

Im Kapitol selbst ist die Veranstaltung nur für geladene Gäste zugänglich. Anhänger und Zuschauer können das Event in der Capital One Arena - einer Mehrzweckhalle der Stadt - per Liveübertragung sehen. Nach seiner Vereidigung will Trump dort auftreten. Auch die traditionelle Parade soll nun wegen der Kälte in der Halle stattfinden. Allerdings haben dort nur rund 20.000 Menschen Platz, weit weniger als auf die National Mall passen würden.

Der Ablauf des Tags der Amtsübergabe folgt einer traditionellen Agenda: Er wird mit einem Gottesdienst in der St. John's Church eingeläutet, einer historischen Kirche in Washington D.C.. Danach treffen sich Trump und Biden zum Tee im Weißen Haus.

Mittags findet die feierliche Amtsübergabe im Kapitol statt. Anschließend hält Trump als neuer Präsident eine Rede. Die sogenannte "Inaugural Address" nutzen viele Präsidenten um einen Ausblick auf ihre Vorhaben zu geben.

Später folgen unter anderem das Unterschreiben der Dokumente, die traditionelle Parade und drei Festbälle, an denen Trump teilnehmen soll.

Die noch lebenden ehemaligen Präsidenten Joe Biden, Barack Obama, George W. Bush und Bill Clinton werden traditionell mit ihren Ehefrauen bei Trumps Amtsübergabe dabei sein. Einzige Ausnahme ist Michelle Obama; sie sagte ab.

Auch ausländische Staatschefs werden wohl anreisen, beispielsweise Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban und Italiens Regierungschefin Giorgia Meloni.

Aus Deutschland haben sich der AfD-Co-Vorsitzende Tino Chrupalla und der außenpolitische Sprecher der Unions-Bundestagsfraktion, Jürgen Hardt, angekündigt. Die Bundesregierung wird durch den deutschen Botschafter Andreas Michaelis vertreten.

Gute Plätze dürften die Tech-Chefs Elon Musk, Jeff Bezos und Mark Zuckerberg bekommen.

Zu den Künstlern, die während der Inaugurationsfeierlichkeiten auftreten werden, zählt unter anderem Carrie Underwood, eine der Gewinnerinnen von American Idol. Bevor Trump den Amtseid ablegt, wird sie "America the Beautiful" singen.

Auch die US-Band Village People ist Teil der Veranstaltung. Deren Songs "Y.M.C.A" und "Macho Man" wurden bei Trumps Wahlkampfveranstaltungen immer wieder gespielt. Country-Sänger Lee Greenwood und Opernsänger Christopher Macchio werden ebenfalls für Trump und seine Zuschauer auftreten.

Der 20. Januar ist auch der Umzugstag im Weißen Haus. Und der Wechsel soll schnell gehen: Laut der künftigen First Lady, Melania Trump, hat das Team, das den Machtwechsel vorbereitet, lediglich fünf Stunden Zeit für den Auszug der Bidens und den Einzug der Trumps.