Krieg in Nahost: Neue Geisel-Gespräche in Kairo

    Krieg in Nahost:Neue Geisel-Gespräche in Kairo

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    Lange war unklar, ob Gespräche zur Erreichung eines Waffenstillstands im Gaza-Krieg diese Woche weitergeführt werden. Nun sind israelische Verhandler erneut in Kairo eingetroffen.

    Die Verhandlungen über eine Waffenruhe in Gaza sollen fortgesetzt werden. Ägypten, Katar und die USA vermitteln. Zuvor hatte die israelische Armee Ziele im Gazastreifen angegriffen.
    Die Verhandlungen über eine Waffenruhe in Gaza sollen fortgesetzt werden. Ägypten, Katar und die USA vermitteln. 22.08.2024 | 0:23 min
    Die Chefs der israelischen Geheimdienste nehmen nach Angaben der israelischen Regierung in Kairo an neuen Gesprächen über eine Waffenruhe im Krieg mit der radikal-islamischen Hamas teil.

    Abkommen zur Freilassung der Geiseln voranbringen

    Mossad-Chef David Barnea und der Leiter des Inlandsgeheimdienstes Schin Bet, Ronen Bar, verhandelten derzeit in der ägyptischen Hauptstadt, um ein Abkommen zur Freilassung der israelischen Geiseln im Gazastreifen voranzubringen, sagte Regierungssprecher Omer Dostri. Teil der angestrebten Vereinbarung ist auch die Freilassung palästinensischer Häftlinge.
    Die Gespräche zur Erreichung eines Waffenstillstands im Gazastreifen und der Befreiung der Geiseln sollten in dieser Woche in Kairo weitergeführt werden, nachdem sie in der vergangenen Woche nach einer langen Pause wieder aufgenommen worden waren. Bis zu Dostris Äußerungen war jedoch unklar, ob neue Gespräche zustandekommen.

    USA, Katar und Ägypten vermitteln

    Regierungssprecher Dostri äußerte sich nicht dazu, wer außer den Geheimdienstchefs an den Gesprächen teilnimmt. Laut israelischen Medienberichten sind jedoch auch Vertreter der USA und Ägyptens dabei.
    Die USA, Katar und Ägypten treten in dem Konflikt zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas als Vermittler auf.
    US-Außenminister Antony Blinken
    Der US-Außenminister beendete am Mittwoch seine jüngste Vermittlungsmission im Gaza-Krieg ohne konkrete Ergebnisse. 21.08.2024 | 1:46 min
    Die Gespräche folgen auf einen neuerlichen Besuch von US-Außenminister Antony Blinken in der Region und ein Telefonat, in dem US-Präsident Joe Biden den israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu gedrängt hatte, rasch ein Abkommen zustandezubringen.

    Medien: Möglicher Gipfel am Sonntag

    Die israelische Zeitung "Haaretz" schrieb unter Berufung auf einen israelischen Repräsentanten, das Verhandlungsteam bereite sich auf einen möglichen Gipfel am Sonntag vor, "falls die Hamas Bewegung erkennen lässt".
    Die USA, Ägypten und Katar versuchen, Israel und die radikalislamische Hamas in dem seit mehr als zehn Monaten andauernden Krieg im Gazastreifen zum Einlenken zu bewegen und ein Abkommen zu vermitteln.
    • Die Hamas fordert den kompletten Abzug der israelischen Armee aus dem Gazastreifen.
    • Israel besteht auf der Präsenz seiner Truppen unter anderem im Philadelphi-Korridor, der südlichen Grenze zwischen dem Gazastreifen und Ägypten.
    Ein Mann sitzt in den Trümmern eines zerstörten Gebäudes im Gazastreifen.
    China will sich als neutraler Vermittler und vernünftigere Supermacht als die USA präsentieren. Hinter Pekings Nahost-Politik steckt geopolitisches Kalkül, das immer mehr verfängt.21.08.2024 | 3:00 min
    Netanjahu bestehe auf der Kontrolle des Philadelphi-Korridors, um eine Wiederbewaffnung der Hamas zu verhindern, betonte dessen Büro.

    Leichen von weiteren Geiseln entdeckt

    Erst vor wenigen Tagen hatte die israelische Armee die Leichen von sechs Geiseln in einem Tunnel in Chan Junis im Gazastreifen entdeckt. In den Leichen seien Kugeln gefunden worden, erklärte die Armee. Die genauen Todesumstände der sechs Männer würden noch untersucht.
    Ein Mann inspiziert eine durch einen israelischen Luftangriff zerstörte Schule.
    Medien zufolge handelt es sich bei den geborgenen Geiseln um mindestens fünf Männer im Alter zwischen 35 und 80 Jahren. 20.08.2024 | 0:24 min
    Unterdessen gingen die Kämpfe im Gazastreifen weiter. Der von der Hamas kontrollierten palästinensischen Zivilschutzbehörde zufolge wurden bei einem israelischen Angriff am Donnerstag in Chan Junis im Süden des Gazastreifens mindestens fünf Menschen getötet.
    Augenzeugen berichteten zudem von Luftangriffen im Süden und Zentrum des Gazastreifens. Die israelische Armee griff eigenen Angaben zufolge vor allem in Chan Junis und auch bei Deir al-Balah im Norden an.

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