In Kairo wird erneut über eine Waffenruhe in Gaza verhandelt. Ein möglicher Deal mit der Hamas soll auch die Freilassung der israelischen Geiseln beinhalten.23.08.2024 | 0:18 min
Die Chefs der israelischen Geheimdienste nehmen nach Angaben der israelischen Regierung in Kairo an neuen Gesprächen über eine Waffenruhe im Krieg mit der radikal-islamischen Hamas teil.
Abkommen zur Freilassung der Geiseln voranbringen
Mossad-Chef David Barnea und der Leiter des Inlandsgeheimdienstes Schin Bet, Ronen Bar, verhandelten derzeit in der ägyptischen Hauptstadt, um ein Abkommen zur Freilassung der israelischen Geiseln im Gazastreifen voranzubringen, sagte Regierungssprecher Omer Dostri. Teil der angestrebten Vereinbarung ist auch die Freilassung palästinensischer Häftlinge.
Die Gespräche zur Erreichung eines Waffenstillstands im Gazastreifen und der Befreiung der Geiseln sollten in dieser Woche in Kairo weitergeführt werden, nachdem sie in der vergangenen Woche nach einer langen Pause wieder aufgenommen worden waren. Bis zu Dostris Äußerungen war jedoch unklar, ob neue Gespräche zustandekommen.
Die Verhandlungen über eine Waffenruhe in Gaza sollen fortgesetzt werden. Ägypten, Katar und die USA vermitteln. 22.08.2024 | 0:23 min
USA, Katar und Ägypten vermitteln
Regierungssprecher Dostri äußerte sich nicht dazu, wer außer den Geheimdienstchefs an den Gesprächen teilnimmt. Laut israelischen Medienberichten sind jedoch auch Vertreter der
USA und Ägyptens dabei.
Die USA, Katar und Ägypten treten in dem
Konflikt zwischen
Israel und der radikalislamischen Hamas als Vermittler auf.
Der US-Außenminister beendete am Mittwoch seine jüngste Vermittlungsmission im Gaza-Krieg ohne konkrete Ergebnisse. 21.08.2024 | 1:46 min
Die Gespräche folgen auf einen neuerlichen Besuch von US-Außenminister Antony Blinken in der Region und ein Telefonat, in dem US-Präsident
Joe Biden den israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu gedrängt hatte, rasch ein Abkommen zustandezubringen.
Medien: Möglicher Gipfel am Sonntag
Die israelische Zeitung "Haaretz" schrieb unter Berufung auf einen israelischen Repräsentanten, das Verhandlungsteam bereite sich auf einen möglichen Gipfel am Sonntag vor, "falls die Hamas Bewegung erkennen lässt".
Die USA,
Ägypten und
Katar versuchen, Israel und die radikalislamische Hamas in dem seit mehr als zehn Monaten andauernden Krieg im Gazastreifen zum Einlenken zu bewegen und ein Abkommen zu vermitteln.
- Die Hamas fordert den kompletten Abzug der israelischen Armee aus dem Gazastreifen.
- Israel besteht auf der Präsenz seiner Truppen unter anderem im Philadelphi-Korridor, der südlichen Grenze zwischen dem Gazastreifen und Ägypten.
China will sich als neutraler Vermittler und vernünftigere Supermacht als die USA präsentieren. Hinter Pekings Nahost-Politik steckt geopolitisches Kalkül, das immer mehr verfängt.21.08.2024 | 3:00 min
Netanjahu bestehe auf der Kontrolle des Philadelphi-Korridors, um eine Wiederbewaffnung der Hamas zu verhindern, betonte dessen Büro.
Leichen von weiteren Geiseln entdeckt
Erst vor wenigen Tagen hatte die israelische Armee die Leichen von sechs Geiseln in einem Tunnel in Chan Junis im Gazastreifen entdeckt. In den Leichen seien Kugeln gefunden worden, erklärte die Armee. Die genauen Todesumstände der sechs Männer würden noch untersucht.
Medien zufolge handelt es sich bei den geborgenen Geiseln um mindestens fünf Männer im Alter zwischen 35 und 80 Jahren. 20.08.2024 | 0:24 min
Unterdessen gingen die Kämpfe im Gazastreifen weiter. Der von der Hamas kontrollierten palästinensischen Zivilschutzbehörde zufolge wurden bei einem israelischen Angriff am Donnerstag in Chan Junis im Süden des Gazastreifens mindestens fünf Menschen getötet.
Augenzeugen berichteten zudem von Luftangriffen im Süden und Zentrum des Gazastreifens. Die israelische Armee griff eigenen Angaben zufolge vor allem in Chan Junis und auch bei Deir al-Balah im Norden an.
Durch den Hamas-Überfall auf Israel ist der Nahost-Konflikt eskaliert - das israelische Militär reagiert mit Militäroperationen. Aktuelle News und Hintergründe im Liveblog.
Quelle: AFP, dpa