Israels Armee: Hisbollah-Hauptquartier in Beirut angegriffen
Militärschlag in Beirut:Israel greift Hisbollah-Hauptquartier an
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Israels Militär hat das Hauptquartier der Hisbollah in der libanesischen Hauptstadt Beirut angegriffen. Ob Generalsekretär Hassan Nasrallah dabei getötet wurde, ist noch unklar.
Erneut ein israelischer Luftschlag in Beirut. Ziel laut israelischer Armee: das Hauptquartier der Hisbollah. Nach Medienberichten sollte deren Chef Nasrallah getroffen werden.27.09.2024 | 2:06 min
Israel hat seine Luftangriffe in der libanesischen Hauptstadt Beirut in der Nacht fortgesetzt. Die Luftwaffe führe derzeit Angriffe auf "Terrorziele, die zur Terrororganisation Hisbollah gehören" durch, teilte die israelische Armee in der Nacht mit. Einzelheiten wurden nicht genannt.
Bereits kurz zuvor hatte die Armee weitere Angriffe nahe Beirut bekanntgegeben. Ein massiver Angriff galt Israel zufolge dem Hauptquartier der schiitischen Hisbollah-Miliz. Es habe sich unter einem Wohngebäude befunden, teilte der israelische Militärsprecher Daniel Hagari mit.
Die israelische Armee hat ihre Angriffe in Beirut fortgesetzt. Viele Ziele lagen in Wohngebieten, Hunderte Menschen mussten ins Zentrum der Stadt fliehen.28.09.2024 | 0:22 min
Hisbollah-Generalsekretär bei Angriff getötet?
Wie viele Menschen dabei ums Leben kamen, ist unklar. Nach Angaben des libanesischen Gesundheitsministeriums wurden mindestens sechs Menschen getötet und 91 verletzt. Die Opferzahl dürfte vermutlich noch deutlich ansteigen, da eine unbekannte Zahl von Anwohnern unter den Trümmern verschüttet sein können. Die offizielle libanesische Nachrichtenagentur NNA geht ebenso wie die israelische Zeitung "Haaretz" davon aus, dass Hunderte Menschen bei dem Angriff gestorben sein könnten.
Nach dem israelischen Luftangriff in Beirut gebe es „heiße Spekulationen darüber, ob Hisbollah-Chef Nasrallah getötet wurde“, so ZDF-Korrespondentin Susana Santina aus Beirut.
27.09.2024 | 1:50 min
Ob Hisbollah-Generalsekretär Hassan Nasrallah bei dem Angriff getötet wurde, war bislang nicht bekannt. Israelischen Medienberichten zufolge soll sich Nasrallah zum Zeitpunkt des Angriffs in Beirut befunden haben. Hisbollah-Kreise hatten zunächst mehreren internationalen Medien gegenüber Gerüchte gestreut, Nasrallah sei "wohlauf". Eine offizielle Stellungnahme der Hisbollah ist bislang nicht erfolgt.
Israels Angriffe auf Beirut
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Der Angriff auf das Hauptquartier hatte sich am Nachmittag in dem dicht besiedelten Beiruter Vorort Haret Hreik ereignet, nahe dem internationalen Flughafen. Die israelische Luftwaffe warf eine Reihe bunkerbrechender Bomben ab, die mehrere Wohnhäuser vollständig zum Einsturz brachten.
Unter den Gebäuden hatte das israelische Militär nach eigenen Angaben die verborgene Kommandozentrale der Terrormiliz Hisbollah ausgemacht. Auf Fotos vom Einschlagsort ist zu erkennen, wie die Trümmer teils metertief unterhalb des Straßenniveaus abgesackt sind - ein Hinweis auf mögliche Anlagen im Untergrund. Auch Straßen im Umkreis brachen teils ein.
Israels Verteidigungsminister verfolgt den Luftangriff
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Am Freitagabend kursierten in den sozialen Medien verschiedene Gerüchte über mögliche Opfer des Luftangriffs, darunter verschiedene Führungsfiguren der Hisbollah und teils auch Vertreter der iranischen Revolutionsgarden. Das israelische Militär teilt mit, am Samstag den Kommandeur der Hisbollah-Raketeneinheit Muhammad Ali Ismail und seinen Stellvertreter Hossein Ahmed Ismail im Süden des Libanon getötet zu haben. Offiziell bestätigt sind bislang keine dieser Namen.
Israels Regierungschef Netanjahu hat bekräftigt, dass sein Land die Hisbollah weiter angreifen werde. In New York sprach er auf der UN-Generaldebatte. 27.09.2024 | 1:30 min
Israel rechtfertigt Angriffe auf Beirut
Israels Armeesprecher Hagari warf der Hisbollah vor, die libanesische Bevölkerung als menschliche Schutzschilde zu missbrauchen.
Nach dem letzten großen Krieg zwischen Israel und der Hisbollah hatte die schiitische Miliz auch mit finanzieller Unterstützung aus dem Iran die zu großen Teilen zerstörten südlichen Vororte wieder aufgebaut. Hisbollah-Einrichtungen und zivile Wohngebiete sind dabei räumlich meist kaum auseinanderzuhalten.
In einem Vorort von Beirut im Libanon hat die israelische Armee das Hauptquartier der Hisbollah-Miliz angegriffen. Ziel des Angriffs soll Hisbollah-Führer Nasrallah gewesen sein. 27.09.2024 | 1:37 min
Hunderte fliehen vor Angriffen ins Stadtzentrum
Die israelische Armee rief die Zivilbevölkerung am Freitagabend in arabischer Sprache auf, mehrere Gebäude in den südlichen Vororten zu räumen. Zu ihrer eigenen Sicherheit sollten sich die Menschen den Angaben nach mindestens 500 Meter von den Gebäuden fernhalten.
Hunderte Menschen aus den Vororten flohen in das Zentrum der Hauptstadt. Der Schock stand den Menschen im Gesicht. Überall harrten verängstigte Familien mit Tränen in den Augen auf den Straßen aus, wie eine Reporterin der Deutschen Presse-Agentur in Beirut schilderte. Sie sprachen von einer "Hölle". Sie suchten in der schwülen Nacht Schutz in Parks, auf der Straße und an öffentlichen Stränden. Sie sei barfuß geflohen, erzählte eine Frau.
Hunderte Menschen sind vor den israelischen Bombardierungen in den südlichen Vororten der libanesischen Hauptstadt Beirut ins Stadtzentrum geflohen.
Quelle: Reuters
Örtliche Fernsehsender zeigten nächtliche Explosionen südlich von Beirut in der Nähe des internationalen Flughafens. Es waren Brände und Folgeexplosionen zu sehen. Am frühen Samstagmorgen herrschte laut Augenzeugen gespenstische Ruhe. Ein Bewohner der Hauptstadt sprach von einem "Alptraum".
Konflikt zwischen Israel und Hisbollah eskaliert
Der seit bald einem Jahr andauernde Konflikt zwischen Israel und der schiitischen Hisbollah-Miliz war zuletzt deutlich eskaliert. Seit Tagen greift das israelische Militär massiv im Libanon an. Dabei sind bisher über 700 Menschen getötet worden. Auch die Hisbollah schießt seit der neu entfachten intensiven Kämpfe täglich teils hunderte Raketen auf Israel.
Terrormiliz und Partei: Wie konnte die Hisbollah im Libanon so stark werden? Und was braucht es, um ihre Macht zu brechen? Ein Überblick zum politischen System des Landes.