Trump ordnet Angriffe auf Huthi im Jemen an

    Nahost-Konflikt:Jemen: Iran verurteilt US-Angriffe auf Huthis

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    Donald Trump will Angriffe der Huthis auf Schiffe im Roten Meer stoppen. Dazu ließ er Stellungen der Miliz im Jemen angreifen. Teheran und Moskau verurteilen das.

    Eine Rauchwolke über einer Stadt bei Nacht
    Die USA haben in Reaktion auf Schiffsangriffe im Roten Meer eine Militäraktion begonnen. Nach Angaben der im Jemen angegriffenen Huthi-Miliz wurden dabei dutzende Menschen getötet.16.03.2025 | 0:24 min
    Der Iran hat die von US-Präsident Donald Trump angeordneten massiven Angriffe auf die Huthi-Miliz im Jemen scharf verurteilt. Außenamtssprecher Ismail Baghai sagte:

    Diese Angriffe, die zum Tod Dutzender unschuldiger Jemeniten führten, sind eine eklatante Verletzung der UN-Charta und werden die Sicherheit der Region einem beispiellosen Risiko aussetzen.

    Ismail Baghai, Außenamtssprecher Iran

    Russland fordert Einstellung der Angriffe

    Internationale und insbesondere islamische Organisationen sollten "umgehend gegen die Fortsetzung des Völkermords und der ethnischen Säuberungen im Jemen vorgehen", zitiert die Nachrichtenagentur Isna den Sprecher.
    Auch Russlands Außenminister Sergej Lawrow forderte die USA auf, die Angriffe einzustellen. In einem Telefonat mit seinem US-Amtskollegen Marco Rubio habe Lawrow "die Notwendigkeit einer sofortigen Einstellung der Gewaltanwendung und die Wichtigkeit eines politischen Dialogs aller Seiten", betont, erklärte sein Ministerium. Weiteres Blutvergießen müsse verhindert werden.
    Huthi-Soldat im Jemen mit Gewehr über der Schulter schaut in Kamera, daneben auslandsjournal-Logo
    Die Huthis haben im Nord-Jemen eine totalitäre Herrschaft errichtet. Wer sind die Milizen, die mit Angriffen auf dem Roten Meer den Welthandel lahmlegen?29.02.2024 | 29:30 min

    Größter US-Militäreinsatz im Nahen Osten seit Amtsantritt

    Die USA hatten am Samstag Stellungen der Huthi-Miliz im Jemen angegriffen. Dabei wurden nach Angaben des von den Huthis geführten Gesundheitsministeriums mindestens 31 Personen getötet. Zeugen sagten, in der Nähe der Stadt Tais im Südwesten des Landes seien Militäreinrichtungen getroffen worden. Es war der größte Militäreinsatz der USA im Nahen Osten seit dem Amtsantritt von US-Präsident Trump.
    Der schrieb auf seiner Plattform Truth Social, Grund für das US-Vorgehen seien Angriffe der Huthis auf Schiffe im Roten Meer. Wenn diese nicht aufhörten, "dann wird die Hölle über euch hereinbrechen, wie ihr es noch nie zuvor gesehen habt", schrieb er an die Adresse der Huthis.
    Der US-Präsident forderte zudem, der Iran müsse seine Unterstützung für die Huthis sofort beenden. Wenn der Iran die USA bedrohe, werde Amerika den Iran "voll zur Rechenschaft ziehen". Nach Angaben von US-Vertretern hat Trump gegen die Huthis ein aggressiveres US-Vorgehen genehmigt als sein Vorgänger Joe Biden.
    Huthis mit in die Höhe gereckten Gewehren
    Im Nahost-Konflikt ist die Miliz aus dem Jemen zur neuen Bedrohung geworden. Unsere Korrespondentin hat sich vor Ort zu den Huthi-Rebellen gewagt31.01.2024 | 6:47 min

    Huthis kündigten weitere Angriffe auf Schiffe an

    Die Angriffe am Samstag wurden US-Insidern zufolge zum Teil vom Flugzeugträger Harry S. Truman aus geflogen, der sich im Roten Meer befindet. Ein Bewohner von Sanaa sagte der Nachrichtenagentur Reuters, die Angriffe hätten ein Gebäude in einer Huthi-Hochburg getroffen. Es habe schwere Explosionen gegeben.
    Die Huthi-Rebellen hatten vor wenigen Tagen eine sofortige Wiederaufnahme von Angriffen auf israelische Schiffe in verschiedenen Gewässern angekündigt. Die radikalen Islamisten hatten Israel zudem eine Frist gesetzt, eine Blockade von Hilfslieferungen an Palästinenser im Gazastreifen zu beenden.
    Der Containerfrachter «Ever Greet» liegt im Waltershofer Hafen am Containerterminal Burchardkai (CTB, l) der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA). Im Hintergrund liegt ein Containerfrachter am Containerterminal von Eurogate.
    Viele Containerfrachter aus Fernost fahren Umwege, um Huthi-Angriffen im Roten Meer zu entgehen. Die dadurch gestiegenen Frachtkosten belasten auch deutsche Unternehmen.10.08.2024 | 1:25 min

    Viele Angriffe auf Schiffe im Roten Meer

    Die Huthis gelten als Verbündete der radikal-islamischen Palästinenser-Organisation Hamas. Seit November 2023 hatte es zahlreiche Huthi-Angriffe auf Schiffe im Roten Meer gegeben. Die Gruppe hatte das mit der Militäroffensive Israels im Gazastreifen begründet, die auf den Angriff der Hamas auf Israel gefolgt war.
    Nach Beginn einer Waffenruhe im Gazastreifen hatten die Huthis im Januar zunächst erklärt, ihre Angriffe auf Handelsschiffe mit Verbindung zu Israel zu begrenzen. Jene gegen Schiffe mit britischem oder US-Bezug würden dagegen aufgehoben.

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    Quelle: dpa

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    Quelle: dpa, Reuters

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