Nahost-Konflikt: Israel bereitet wohl Libanon-Einmarsch vor
Krieg gegen die Hisbollah:Israel bereitet wohl Libanon-Einmarsch vor
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Israels Armeechef Halevi hat seine Soldaten aufgefordert, sich auf ein "mögliches Eindringen" in den Libanon einzustellen. Zuvor waren zwei Brigaden in den Norden verlegt worden.
Israel greift weiter Ziele im Libanon an und bereitet sich auf eine mögliche Bodenoffensive im Norden vor. Zuvor hatte die Hisbollah erstmals eine Rakete auf Tel Aviv abgefeuert. 25.09.2024 | 2:29 min
Israels Armeechef Herzi Halevi hat seine Soldaten angewiesen, sich für eine mögliche Bodenoffensive im Libanon bereitzuhalten. "Wir greifen den ganzen Tag an. Zum einen, um den Boden für Ihren möglichen Einmarsch vorzubereiten, zum anderen aber auch, um die Hisbollah weiter anzugreifen", sagte Halevi laut einer Mitteilung des Militärs beim Besuch einer Panzerbrigade.
Israel werde nicht aufhören, betonte er. "Wir werden sie weiterhin angreifen und ihnen überall Schaden zufügen." Das "gewaltsame Eindringen" der Soldaten werde der Hisbollah-Miliz zeigen, "wie es ist, auf eine professionelle Kampftruppe zu treffen".
Weiter sagte der Armeechef:
Gehen Sie rein, zerstören Sie den Feind dort, und zerstören Sie die Infrastruktur.
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Herzi Halevi, Armeechef Israel
Israel bereite eine Bodenoffensive vor, was eine neue Phase der Offensive bedeuten könnte, sagt ZDF-Reporter Lessmeister. Das übe Druck auf die Hisbollah aus, zu reagieren. 25.09.2024 | 1:37 min
Trotz der Möglichkeit eines umfassenden Kriegs im Nahen Osten hält es US-Präsident Joe Biden für möglich, doch eine Beilegung der Konflikte Israels mit der Hamas im Gazastreifen und der Hisbollah im Libanon zu erreichen.
Ein totaler Krieg ist möglich, aber ich denke, es gibt auch die Chance - wir sind immer noch im Rennen um eine Einigung, die die ganze Region grundlegend verändern kann,
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Joe Biden, US-Präsident
Das sagte Biden in einem Auftritt beim TV-Sender ABC. Er betonte auch, dass es in dem Konflikt eine Zwei-Staaten-Lösung geben müsse.
Israel setzt Angriffe gegen die Hisbollah im Libanon fort. Nahost-Experte Fabian Hinz sieht eine "neue strategische Phase". Eine Bodenoffensive könnte folgen - und neue Eskalation.24.09.2024 | 13:03 min
Die diplomatischen Bemühungen, eine Eskalation des Nahostkonflikts und eine mögliche Bodenoffensive im Libanon zu verhindern, laufen derzeit auf Hochtouren. Die USA und Frankreich arbeiteten an einem Plan für eine vorübergehende Waffenruhe. Der französische Außenminister Jean-Noel Barrot kündigte an, dass in Kürze die Details einer 21-tägigen Waffenruhe im Libanon vorgestellt werden sollen. "Wir zählen darauf, dass die beiden Parteien ihn unverzüglich akzeptieren, um die Zivilbevölkerung zu schützen und diplomatische Verhandlungen zu ermöglichen", sagte der Franzose vor dem Sicherheitsrat der Vereinten Nationen (UN).
Israelische Kreise dämpften jedoch die Erwartungen. Bei den amerikanisch-französischen Bemühungen seien bislang keine nennenswerten Fortschritte erzielt worden, sagten drei mit der Angelegenheit vertraute Personen aus israelischen Kreisen. Israel begrüße zwar einen Waffenstillstand und bevorzuge eine diplomatische Lösung im Libanon, sagte der israelische UN-Botschafter Danny Danon. Sollte die Diplomatie jedoch scheitern, werde Israel alle ihm zur Verfügung stehenden Mittel einsetzen.
Weitere Truppen in Norden verlegt
Im Kampf gegen die Hisbollah hatte die israelische Armee zuvor zwei weitere Reservebrigaden mobilisiert und in den Norden verlegt. Ziel seien "operative Einsätze im nördlichen Bereich", erklärte die Armee. Der für den Nordabschnitt Israels zuständige Kommandeur, Ori Gordin, hatte zudem betont, Israel müsse für ein Bodenmanöver bereit sein. Dies wurde auch als Hinweis für ein möglicherweise bevorstehende Bodenoffensive im Libanon gedeutet.
Bei einem neuen Luftangriff in Beirut hat Israels Militär den Leiter der Raketeneinheit der Hisbollah getötet. Die Miliz bestätigte das. Die Sorge vor einer Eskalation wächst.25.09.2024 | 1:21 min
Israel: 280 Ziele der Hisbollah attackiert
Israel hatte seit Mittwochmorgen nach eigenen Angaben rund 280 Ziele der Hisbollah angegriffen. Die Luftwaffe habe unter anderem Abschussrampen attackiert, mit denen die Hisbollah die israelischen Städte Safed und Naharija beschossen habe. Weitere Ziele seien Hisbollah-Kämpfer gewesen, Gebäude, in denen Waffen gelagert werden, und einsatzbereite Raketenwerfer sowie etwa 60 Ziele, die dem Geheimdienst der Hisbollah gehören.
Das erklärte Ziel Israels ist es, die Rückkehr von rund 60.000 geflüchteten Einwohnern des israelischen Nordens in ihre Wohngebiete zu ermöglichen. Die Armee droht seit Monaten damit, dass eine Bodenoffensive notwendig werden könnte, sollte die Hisbollah ihre am 7. Oktober aufgenommenen Angriffe auf Israel nicht einstellen und ihre Truppen von der Grenze abziehen.
Aus Kreisen der als Terrororganisation eingestuften Hisbollah hieß es zur möglichen Bodenoffensive, die Kämpfer der Miliz seien "bereit, sich jeglicher möglichen Bodeninvasion entgegenzustellen".
Viele Tote durch israelischen Luftangriff
Derweil dauert das Leid der Zivilbevölkerung an: Durch die israelischen Luftangriffe sind nach jüngsten Angaben der Regierung in Beirut mindestens 51 Menschen getötet worden. Weitere 223 Menschen seien seit dem Morgen durch diese Angriffe verletzt worden, teilte der libanesische Gesundheitsminister Firass Abiad mit.
Mit dem Hamas-Angriff auf Israel eskalierte der Nahost-Konflikt. Anfang des Jahres konnte eine Waffenruhe vereinbart werden. Nun fliegt Israel wieder Angriffe in Gaza.
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