Demonstranten stürmen Trump Tower nach Verhaftung von Aktivist
Nach Verhaftung von Aktivist:Demonstranten stürmen Trump Tower
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Demonstranten protestierten im Trump Tower gegen die Festnahme eines palästinensischen Aktivisten. Der Uni-Aktivist hatte Proteste an der Columbia University mitorganisiert.
Nach der Festnahme und geplanten Abschiebung des palästinensischen Uni-Aktivisten Mahmoud Khalil demonstrierten Aktivisten im Trump Tower.
Quelle: AP
Ungefähr 150 Aktivisten haben laut Polizei am Donnerstag den Trump Tower in New York gestürmt und die Freilassung des palästinensischen Studenten und Aktivisten Machmud Chalil gefordert.
Mehrere Menschen wurden von der Polizei abgeführt, wie ein Korrespondent der Nachrichtenagentur AFP berichtete. Nach Angaben der Polizei wurden 98 Menschen unter anderem wegen des Vorwurfs des unerlaubten Betretens festgenommen.
In Folge pro-palästinensischer Proteste im Frühjahr 2024 suspendierte die Columbia University in New York mehrere Studierende.30.04.2024 | 0:15 min
Demonstranten überraschten Sicherheitskräfte
Zu der Protestaktion hatte die umstrittene Organisation "Jewish Voice for Peace" (Jüdische Stimme für Frieden) aufgerufen. Die Gruppe, die offenbar die Sicherheitskräfte und die Polizei überrumpelt hatte, rief "Bekämpft Nazis, nicht Studenten".
Die "Jewish Voice for Peace" ist eine linke, antizionistisch eingestellte politische Organisation in den USA. Seit den 1990er Jahren setzt sie sich gegen die israelische Besatzung palästinensischer Gebiete ein. Dabei befürwortet sie etwa Maßnahmen, die "Boykott, Desinvestition und Sanktionen" (BDS) umfassen.
Kritiker werfen ihr hingegen vor, das Existenzrecht Israels zu leugnen und antisemitische Positionen zu verbreiten. Insbesondere innerhalb der jüdischen Community in den USA ist sie umstritten. Vertreter der Organisation werfen ihren Gegnern hingegen vor, legitime Kritik an der israelischen Regierung unterbinden zu wollen.
Die "Jewish Voice for Peace" schreibt selbst auf ihrer Webseite, dass Mitglieder nicht jüdisch sein müssen. In Deutschland gibt es mit der Gruppe "Jüdische Stimme für einen gerechten Frieden in Nahost" eine inhaltlich ähnlich ausgerichtete Gruppe, die auch hier regelmäßig bei Protesten mit Nahost-Bezug in Erscheinung tritt.
Dabei handelte es sich um eine Anspielung auf das Vorgehen von US-Präsident Donald Trump gegen ausländische Studenten, die an pro-palästinensischen Protesten beteiligt waren. "Lasst Machmud frei, Freiheit für Palästina" stand auf einem Banner.
US-Präsident Trump will, dass die USA den Gazastreifen kontrollieren und dass die palästinensischen Bewohner umgesiedelt werden. Doch der Vorschlag wurde weltweit kritisiert.06.02.2025 | 2:39 min
Khalil war Gesicht der Columbia-Proteste
Am Wochenende war Machmud Chalil, der sich rechtmäßig in den USA aufhält und bis Dezember an der Columbia University in New York studierte, von Mitarbeitern der Einwanderungs- und Grenzschutzbehörde festgenommen worden. Ihm wird vorgeworfen, während pro-palästinensischer Proteste an der Universität im vergangenen Jahr Hamas-freundliche Ansichten vertreten zu haben.
Chalil war eines der bekanntesten Gesichter der Proteste gegen den Krieg im Gazastreifen an der Universität. Ihm droht wegen angeblicher Untergrabung der US-Außenpolitik die Abschiebung.
Die Gewalt an US-Unis bei Protesten rund um den Gaza-Krieg eskalierte im Frühjahr 2024. An mehr als 30 Hochschulen gab es Festnahmen. Die Polizei stürmte ein Gebäude an der Columbia University.01.05.2024 | 1:33 min
Kritiker sind nicht nur alarmiert, weil Chalil bisher kein ordentliches Verfahren bekommen hat und stattdessen im Tausende Kilometer von New York entfernten Louisiana festgehalten wird. Sie befürchten auch, dass das Weiße Haus mit einer vagen Begründung einen Präzedenzfall schafft, um künftig mehr solcher Abschiebungen vorzunehmen und Kritiker mundtot zu machen.
Columbia University bestraft Campusbesetzer
Unterdessen hat die Columbia University einige Studierende wegen der Besetzung eines Campusgebäudes bei propalästinensischen Protesten im vergangenen Jahr vorübergehend ausgeschlossen oder exmatrikuliert.
Bei Protesten an der Columbia University im letzten Jahr kam es auch zu antisemitischen Anfeindungen - kein Einzelfall an US-Elite-Hochschulen.23.04.2024 | 1:55 min
Einigen Absolventen seien zudem ihre Uniabschlüsse aberkannt worden, die sie seitdem erlangt hätten, teilte die New Yorker Universität am Donnerstag in einer Email mit.
Mit dem Hamas-Angriff auf Israel ist der Nahost-Konflikt eskaliert. Anfang des Jahres 2025 konnte eine Waffenruhe vereinbart werden. News und Hintergründe im Liveblog.
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Quelle: dpa
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