Krimi ohne Happy End:DHB-Team kassiert bei EM die erste Niederlage
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Dämpfer für die deutschen Handballer bei der EM: Im letzten Vorrundenspiel muss sich die Mannschaft gegen Frankreich mit 30:33 geschlagen geben.
Die deutschen Handballer sind gegen Frankreich gut im Spiel. Zu viele Fehler zum Ende beider Halbzeiten münden aber in einem 30:33. In die Hauptrunde geht das DHB-Team ohne Punkt.16.01.2024 | 4:48 min
Die deutsche Handball-Nationalmannschaft hat zum Abschluss der Vorrunde bei der Heim-EM ihre erste Niederlage kassiert. Gegen Rekord-Weltmeister Frankreich unterlag das Team von Bundestrainer Alfred Gislason mit 30:33 (15:17).
Deutscher Zwischenspurt wird nicht belohnt
Im Hexenkessel von Berlin kam die DHB-Auswahl vor 14.000 lautstarken Fans nach Pausenrückstand und einem schlechten Start in den zweiten Durchgang zwischenzeitlich wieder ran, musste den Gegner in der Schlussphase wegen zu vieler Fehler aber erneut ziehen lassen.
Bester deutscher Werfer war Spielmacher Juri Knorr mit acht Toren. Auch etliche Paraden von Torhüter Andreas Wolff konnten die Niederlage nicht verhindern. Für die Franzosen, die im Gegensatz zum DHB-Team zwei Punkte mit in die Hauptrunde nehmen, traf Kentin Mahe am häufigsten (5 Tore).
Österreich steht nach einem dramatischen Unentschieden gegen Spanien sensationell in der EM-Hauptrunde. Für den Mitfavoriten aus Spanien ist die EM in Deutschland hingegen beendet.16.01.2024 | 4:59 min
Am Donnerstag in Köln gegen Island
Statt am Mittwochvormittag wie erhofft mit dem dritten EM-Sieg im Gepäck nach Köln zu fahren, starten Kapitän Johannes Golla und seine Mitspieler ohne Punkte in die nächste Turnierphase.
Dort ist am Donnerstag (20:30 Uhr/live im ZDF) in der Domstadt Island der erste deutsche Gegner. Zudem trifft die Auswahl in der nächsten Turnierphase auf Österreich, Kroatien und Ungarn. Nur die beiden Erstplatzierten der Sechsergruppe erreichen das Halbfinale.
Zweites Spiel, zweiter Sieg: Die deutschen Handballer feiern gegen Nordmazedonien einen am Ende deutlichen Erfolg und stehen vorzeitig in der Hauptrunde.14.01.2024 | 4:37 min
Wolff: Niederlage "kein Weltuntergang"
"Es sind Kleinigkeiten, die bei uns gefehlt haben. Es ist die Breite der Franzosen, es ist eine Weltauswahl. Wir haben insgesamt trotzdem gut dagegen gehalten, wir haben über lange Zeit mit den Franzosen mitgehalten", sagte Torhüter Wolff in der ARD. "Gegen Frankreich zu verlieren, ist kein Weltuntergang."
Auch Bundestrainer Gislason hob die Breite des französischen Kaders hervor und sagte: "Natürlich wäre es großartig gewesen, wenn wir die zwei Punkte von heute hätten mitnehmen können. Das haben wir nicht gemacht und nicht verdient. Aber da war sehr viel Positives dabei."
"Wir müssen eines unserer besten Spiele der letzten Zeit machen", hatte Gislason vor der Partie gefordert und zugleich bekräftigt: "Alle freuen sich auf dieses Spiel und wissen, was sie können." Und seine Schützlinge lieferten zu Beginn.
Im Tor lief Routinier Wolff gleich heiß und parierte die ersten drei Würfe der Franzosen. Seine Vorderleute nutzten dies zu einer schnellen 3:0-Führung. Doch der mit etlichen Weltklassespielern besetzte WM-Zweite des Vorjahres ließ sich dadurch ebenso wenig beeindrucken wie von der lautstarken Kulisse.
Erfolgreicher Start für die deutschen Handballer bei der EM: Gegen die Schweiz feiert die DHB-Auswahl vor Weltrekordkulisse einen 27:14-Sieg. Torwart Wolff ist fast unüberwindbar.10.01.2024 | 4:58 min
Knorr Vorbereiter und Vollstrecker
Der Titelanwärter arbeitete sich langsam in die Partie hinein und lag nach elf Minuten beim 7:6 erstmals vorn. Doch auch die deutsche Mannschaft hatte einiges zu bieten. Vor allem Regisseur Knorr war ein ständiger Unruheherd. Der 23-Jährige war Vorlagengeber und Vollstrecker in Personalunion und trieb das deutsche Spiel immer wieder an.
Und doch ging das DHB-Team mit einem Zwei-Tore-Rückstand in die Pause, weil sich in der Schlussphase der ersten Halbzeit einige leichte und unnötige Fehler einschlichen.
Franzosen in der Schlussphase abgezockter
Nach Wiederbeginn zogen die Franzosen sogar auf vier Tore davon. Deutschland blieb aber dran und ließ den Favoriten nicht weiter davonziehen. Zehn Minuten vor dem Ende war beim 27:27 weiter alles offen. Doch in der Schlussphase fehlten die Cleverness und das nötige Quäntchen Glück.