Frankreich ist zum vierten Mal Handball-Europameister. Der Olympiasieger setzte sich im EM-Finale gegen Weltmeister Dänemark mit 33:31 (27:27, 14:14) nach Verlängerung durch und sicherte sich nach 2006, 2010 und 2014 erneut den Titel. Vor 19.750 Zuschauern in Köln war Ludovic Fabregas mit acht Toren bester Werfer des neuen Champions.
Partie auf Weltklasse-Niveau
Beide Mannschaften suchten direkt den Weg nach vorne. Nach Ballgewinnen oder Gegentoren ging es sofort auf das gegnerische Tor, das Tempo war von Beginn an enorm hoch. Auffällig: Der dänische Routinier Mikkel Hansen führte direkt die Regie und traf immer wieder gute Überzahlentscheidungen. Auch Emil Nielsen, Torhüter der Dänen, stand nach unglaublichen Paraden früh (13.) bei sechs abgewehrten Bällen.
Die Franzosen liefen sich mehr und mehr fest und die dänische Abwehr provozierte immer wieder leichte Fehler. Doch die Equipe Tricolore steckten nicht auf und konterten einen 3:0-Lauf der Dänen mit einem eigenen 3-0-Lauf zum 9:9-Ausgleich (22.). Dieses Spiel hatte in der ersten Halbzeit alles: Emotionen, Kampf, schöne Tore, gute Paraden. Beide Seiten schenkten sich nichts, dementsprechend auch der Halbzeitstand 14:14.
Entscheidung in der Verlängerung
Beide Mannschaften kamen nach der Pause gut zurück in die Partie und schienen sich noch besser auf die individuellen Stärken des Gegners eingestellt zu haben. Es blieb das erwartete Spiel auf Augenhöhe. In der zweiten Halbzeit dominierten die Torhüter, die Abwehrreihen glänzten. Dreh- und Angelpunkt bei den Dänen: Mathias Gidsel, der als hervorragender Vorbereiter glänzte, heute aber noch mehr als Vollstrecker mit sechs Toren aus sechs Versuchen zur 19:21-Führung (47.). Nach 60 Minuten stand es 27:27 zwischen Olympiasieger Frankreich und Weltmeister Dänemark. Die packende Handballpartie um die Krone Europas ging in die Verlängerung.
Auch in den ersten fünf Minuten der Verlängerung konnte sich keine Mannschaft entscheidend absetzen. Ludovic Fabregas stellte mit dem Pausenpfiff mit seinem achten Treffer auf 29:29. Nach dem Seitenwechsel war Samir Bellahcene (67.) gegen den Rückraumwurf von Mikkel Hansen zur Stelle. Er entschiedt sich frühzeitig für die richtige Ecke. Dika Mem vom FC Barcelona, der auf der anderen Seite im Zeitspiel das Leder über den Block donnerte, erhöhte auf 31:29. Den Schlusspunkt zum erlösenden 33:31-Endstand setzte Yanis Lenne und ließ Frankreich jubeln.
Die Kader
Frankreich: Bellahcene (GK), Desbonnet (GK), Lenne, Remili, Prandi, Nem, Tournat, N. Karabatic, Mahé, N’guessan, L. Karabatic, Fabregas, Descat, Kounkoud, Nahi, Konan
Trainer: Guillaume Gille
Dänemark: N Landin Jacobsen (GK), Nielsen (GK), Kirkeløkke, M. Landin Jacobsen, Jakobsen, Lauge Schmidt, Jensen, Lindberg, Gidsel, Møllgaard Jensen, Mensah Larsen, Hansen, Jørgensen, Damgaard Nielsen, Hald Jensen, Pytlick
Trainer: Nikolaj Jakobsen
Schiedsrichter: Andreu Marín, Ignacio Garcia