Winterpflanzen: Tipps für Hyazinthen, Christrosen und Co.
Pflanzen verschenken im Winter:Glücksklee bis Hyazinthe: Tipps zur Pflege
von Anja Koenzen
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Pflanzen machen sich auch als Geschenk zu Weihnachten oder Silvester gut. Warum eigentlich Glücksklee zu Neujahr? Und was blüht am längsten im Winter und macht die größte Freude?
Das perfekte Geschenk zu finden ist nicht immer einfach. Gartenexpertin Anja Koenzen verrät, welche Pflanzen sich besonders gut dazu eignen, anderen eine Freude zu bereiten.21.12.2023 | 8:54 min
Glücksklee stammt ursprünglich aus Mexiko
Man benötigt jede Menge Glück oder Geduld, um ein vierblättriges Kleeblatt auf der Wiese zu finden. Nur eines von etwa Tausend dreiblättrigen Kleeblättern des Weißklees (Trifolium) ist vierblättrig. Wer ein solches Glückskleeblatt verschenkt, zeigt damit, wie wichtig ihm die beschenkte Person ist. Je nach Lesart kann jedes Blatt nacheinander für einen positiven Bereich im Leben (Liebe, Gesundheit, Ruhm, Reichtum) stehen.
Jedes Jahr im Dezember heißt es: einen Weihnachtsbaum kaufen. Doch der Klimawandel setzt ihm zu. Journalistin Sabine Platz auf der Suche nach dem "Weihnachtsbaum der Zukunft".21.12.2023 | 28:37 min
Findige Gärtner helfen daher nach und kultivieren seit 200 Jahren eine Pflanze, die naturgemäß immer vierblättrige Kleeblätter ausbildet. Dieser "Glücksklee" mit vier Blättern stammt ursprünglich aus Mexiko und gehört botanisch betrachtet zu der weiter entfernten Gattung des Sauerklees (Oxalis tetraphylla).
Sauerklee bildet kleine Zwiebeln aus und blüht mit fünfzähligen Blüten zwischen Juni und Oktober in rosa oder je nach Sorte auch in weiß. Er ist nicht sonderlich winterhart und sollte daher sicherheitshalber im Haus überwintert werden.
Je kühler das Zimmer, desto stabiler die Glücksklee-Pflanzen. Regelmäßiges Gießen ohne Staunässe und leichte Düngegaben bescheren der Pflanze ein langes Leben. Ab Ende Mai kann die Glückspflanze draußen an einem windgeschützten Standort stehen.
Damit die Pflanzen sich nicht verausgaben, benötigen sie eine achtwöchige Ruhepause. Diese kann im März/April erfolgen oder im Oktober/November. Einfach die Pflanzen an einen kühlen, dunklen Platz stellen und nicht mehr gießen. Das Laub vergilbt und kann abgeschnitten werden, wenn es vollständig eingetrocknet ist.
Nach der Ruhephase ins warme Zimmer (oder ab Mai ins Freiland) bringen und vorsichtig mit dem Gießen beginnen. Die Pflanzen treiben bei 18 bis 20 Grad und gleichmäßiger Bodenfeuchte wieder neu aus und sind ein Blickfang zu Silvester.
Im Advent schmückt der Weihnachtsstern viele Wohnzimmer und wird danach oft in den Müll geschmissen. Doch mit der richtigen Pflege erblüht die mehrjährige Pflanze wieder neu.
von Alice Schirasi
FAQ
Christrosen - üppige Blütenfülle für Balkon und Garten
Wer blühende Pflanzen schenken möchte, an denen man viele Jahre Freude hat, der kommt an Christrosen (Helleborus niger) und ihren Verwandten aus der Gattung der Nieswurze (Helleborus) nicht vorbei. Bis März öffnen sich immer neue Schalenblüten, die oftmals bis in den Mai hinein attraktiv bleiben. Nur wenige Gartenpflanzen können mit einer derart reichhaltigen und lang anhaltenden Blühweise auftrumpfen.
Die vielen europäischen und kleinasiatischen Wildformen der Gattung Helleborus lassen sich nahezu alle miteinander kreuzen. Dementsprechend groß sind Sortenvielfalt und Blütenfarben. Diese reichen von weiß über rosa zu bordeaux, grün, gelb und einem fast schon schwarz zu nennenden Purpurton. Es gibt sowohl gefüllte, gepunktete und auch gestreifte Blüten.
Die Blütenköpfe bei den Wildformen neigen sich aus Gründen des Wetterschutzes nach unten - so können Schnee und Regen den Staubgefäßen nichts anhaben. Doch Züchter haben jahrelang daran gearbeitet, dass die Blüten sich dem Betrachter entgegenrecken.
Quelle: imago/blickwinkel
Ideal für Christrosen ist ein halbschattiger geschützter Standort und ein kalkhaltiger Boden. Sollen die Pflanzen im Topf auf dem Balkon oder der Terrasse wachsen, brauchen sie ausreichend Platz, um ihre langen Wurzeln in die Erde austrecken zu können.
Nicht alle Neuzüchtungen sind langlebig, dabei kommt es auf die Elternteile der Kreuzungen an. Während die klassische Christrose (Helleborus niger) und auch die Lenzrosen (Helleborus orientalis) mehrere Jahrzehnte alt werden können, gibt es auch kurzlebigere Arten wie die stammbildende Korsische Nieswurz (Helleborus argutifolius) oder auch die Palmblatt-Nieswurz (Helleborus foetidus).
Vorgetriebene Hyazinthen - jede Menge Farbe und Duft
Für einen Hauch von Frühling im dunklen Winter sorgen vorgezogene Hyazinthen. Sie bringen nicht nur Farbe ins Haus, sondern auch einen immensen Duft. Wer es sich einfach machen möchte, kauft vorgezogene Hyazinthen als Topfpflanzen, die in kleinen Töpfen gefüllt mit Erde angeboten werden. Eine andere Möglichkeit ist die Tradition der Treiberei im Wasserglas, bei dem man sich zusätzlich an dem Spektakel des enormen Wurzelwachstums erfreuen kann.
Unabhängig von der Methode der Vortreiberei kann jede Hyazinthe später in den Garten oder in den Balkonkasten gesetzt werden und kommt jedes Jahr aufs Neue im Frühling zu Blüte.
Quelle: picture-alliance / OKAPIA KG, Germany
Man kann speziell präparierte Zwiebeln erwerben, die bereits mehrwöchig kühl gelagert wurden, um schneller Blüten auszubilden. Mit etwas mehr Geduld funktioniert es aber auch mit normalen Hyazinthenzwiebeln.
Ideal sind spezielle Hyazinthengläser, also kleine Vasen, die der Zwiebel oben Halt geben und unten viel Platz für das Längenwachstum der Wurzeln bieten. Wasser abkochen, abkühlen lassen und in die Gläser füllen. Die Zwiebel darüber setzen, so dass sich der Zwiebelboden knapp über dem Wasser befindet. Sie dürfen nicht ins Wasser ragen, da sie sonst zu faulen beginnen können. Die Gläser zunächst kühl (ca. fünf bis neun Grad) und dunkel stellen und auf ein kräftiges Wurzelwachstum warten.
Danach die Gläser hell, aber immer noch kühl stellen und mit Antriebshütchen vor zu viel Licht schützen. Wenn die Zwiebel das Grün austreibt, kann der Belichtungsschutz entfernt werden und nach rund acht Wochen erscheinen die Blüten und damit jede Menge Farbe und Duft.