Hunde im Winter: Helfen Hundemantel und Schuhe gegen Kälte?

    Hundemäntel und Co. gegen Kälte?:Was für Hunde im Winter zu beachten ist

    von Valentina Kurscheid
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    Wenn es draußen kalt und früh dunkel wird, greifen Hundebesitzer gerne zu Hundemänteln, Pfotenschuhen und Leuchthalsbändern. Doch ist dies zu empfehlen? Tipps für Hunde im Winter.

    Lea Schmitz und Nadine Krüger im Gespräch
    Lea Schmitz, Pressesprecherin vom Deutschen Tierschutzbund e.V., erklärt, was Hunde im Winter brauchen und was nicht.04.12.2023 | 7:52 min
    Galt ein Mantel- oder ein Strickpullover für Hunde vor Jahren noch als Vermenschlichung, ist heutzutage gefühlt jeder zweite Hund auf der Straße eingepackt in eine spezielle regenfeste Vierbeiner-Jacke. Die Angst vor Erkältungen besteht bei den meisten Hundebesitzern.

    Durch Kälte und Wind kann ein Hund mit nassem Fell schnell auskühlen und es besteht die Gefahr, dass der Hund daraufhin eine Lungenentzündung bekommt.

    Lea Schmitz, Deutscher Tierschutzbund

    Bei Hündinnen sei auch eine Blasenentzündung denkbar, ähnlich wie beim Menschen, zum Beispiel durch längeres Sitzen auf kalten Untergründen, betont Lea Schmitz vom Deutschen Tierschutzbund e. V.
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    Bei manchen Hunden wärmt Fell nicht genug

    Aus Tierschutzsicht ist es abzulehnen, einen Hund mit modischen Accessoires oder Kleidungsstücken einzukleiden, nur weil es modern oder schick erscheint. Allerdings ist bei manchen Hunderassen eine wärmende Kleidung sinnvoll, wie zum Beispiel bei Hunden ohne Unterwolle (Windhunde oder Rhodesian Ridgeback-Afrika) oder bei Hunden mit Hauterkrankungen (lichtem Fell) oder auch bei älteren, kranken Vierbeinern, die Unterstützung bei ihrer Temperaturregulation benötigen.

    Dahingegen haben gesunde, nicht fehlgezüchtete Hunde ein Fell, das sie nicht nur im Sommer vor Wärme, sondern auch im Herbst und Winter vor Kälte und Nässe schützt.

    Lea Schmitz, Deutscher Tierschutzbund

    Gestreute Bereiche beim Gassigehen meiden

    Schuhe oder Socken sollten Hunde nur tragen, wenn ein Tierarzt dies angeordnet hat. Im Normalfall sind sie nicht notwendig und nicht geeignet, weil Hunde sie oft als Fremdkörper empfinden.
    Wenn es keinen medizinischen Grund für Hundeschuhe gibt, sollten nach dem Gassigehen die Pfoten mit lauwarmem Wasser abgespült - oder mit einer weichen Bürste abgebürstet werden. Auch Pfotensalben lehnt Lea Schmitz ab: "Sie sind überflüssig, zumal sich Hunde zu einem kleinen Teil über die Pfoten temperieren und Salben zum Teil auch die Ballen aufweichen können."
    Wichtig ist, gestreute Bereiche bei den Gassirunden zu meiden und darauf zu achten, dass der Hund auf Schnee anstelle auf dem gestreuten Bereich läuft.
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    Dürfen Hunde Schnee fressen?

    Naturbelassener Schnee ist unbedenklich. Da der Schnee allerdings in städtischen Gebieten häufig auch mit Streusalz vermischt sein kann, ist dort Vorsicht geboten. Das Streusalz kann den empfindlichen Magen reizen und zu Übelkeit und Durchfall führen.

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    Hunde nach dem Spaziergang waschen

    Nach einem Regen-Spaziergang im Matsch und Dreck können Hunde in der Dusche, in der Badewanne oder auch in einer Hundewaschanlage warm abgeduscht werden. Die Hunde sollten allerdings langsam an dieses Prozedere gewöhnt und auf keinen Fall dazu gezwungen werden.
    Hundetrainerin Jenny Käferböck empfiehlt, Hunde auf keinen Fall zu oft mit Shampoo zu waschen.

    Hundefell und Hundehaut haben einen selbstreinigen Effekt. Durch zu häufiges Baden mit Shampoo trocknet die Haut aus und die rückfettende Wirkung geht verloren.

    Jenny Käferböck, Hundetrainerin

    Nur stark verschmutzte Hunde (in Aas oder Mist gewälzt) sollten mit einem milden Spezial-Reinigungsmittel gewaschen werden. "Nach der Wäsche dann den Vierbeiner föhnen oder mit einem Handtuch trockenrubbeln", rät die Hundetrainerin.
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    Sicherheit beim Hundespaziergang

    Blinkende Geschirre, Leuchthalsbänder und reflektierende Leinen sind in der dunklen Jahreszeit beim Spaziergang zu empfehlen. Ihr Umfang sollte an die Größe des Hundes angepasst werden.
    Blinkende Anhänger für das Halsband oder das Geschirr lehnt Lea Schmitz vom Deutschen Tierschutzbund ab. "Diese können je nach Blickwinkel vom Hund verdeckt und dann gegebenenfalls je nach Stärke des Lichtes nicht mehr gut sichtbar sein."

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    Parasitenbefall bei Hunden im Winter?

    Flöhe sind ganzjährig aktiv und auch einige Zeckenarten. Auch das Risiko von Endoparasiten wie Würmer, die über den Kot anderer Tiere aufgenommen werden können, ist das ganze Jahr hindurch gleich, weiß Lea Schmitz. Ihr Tipp: Ein ganzjähriger Schutz vor Parasiten ist zu empfehlen. Die Tierarztpraxis kann hier beraten.

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    Valentina Kurscheid ist Redakteurin der ZDF-Sendung "Volle Kanne - Service täglich".
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