Rasenpflege im Herbst: So machen Sie Ihren Rasen winterfest
Rasenpflege im Herbst:So machen Sie Ihren Rasen winterfest
von Julia Ludolf
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Viel düngen, noch einmal mähen: Was im Herbst außerdem wichtig ist für den Rasen im Garten, damit er den Winter gut übersteht.
Elmar Mai erklärt, warum gerade jetzt der richtige Zeitpunkt ist, sich um seinen Rasen im Garten zu kümmern. 05.10.2023 | 8:25 min
"Der ungewöhnliche Sommer hat dem Rasen arg zugesetzt. Oft sind ganze Partien abgestorben", weiß Garten-Experte Elmar Mai. "Grund dafür ist, dass der Rasen entweder zu trocken oder, im Gegenteil, zu nass geworden ist."
Hygiene ist jetzt für alle Rasenflächen im Garten sinvoll. Im Winter kann beispielsweise Rasenfilz, sprich die dicht verwobene Schicht nicht verrotteter Pflanzenfasern, von Pilzen infiziert werden und das Gras zum Absterben bringen.
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Geschädigten Rasen retten
"Das Schadensbild ist etwa eine Woche nach einem Regen oder dem Bewässern erkennbar", erklärt Mai. "Die Stellen, die bis dahin nicht deutlich grün geworden sind, sind abgestorben." Ein leicht geschädigter Rasen ist durch Flecken, die einem Leopardenfell ähneln, ersichtlich. Bei völlig abgestorbenem Rasen ist der nackte Boden zu sehen.
Leicht geschädigter Rasen lässt sich meistens noch ohne großen Aufwand retten, abgestorbener Rasen muss hingegen völlig neu angelegt werden. Dazwischen gibt es je nach Schaden verschiedene Stufen der "Reanimation".
Wenn die Kahlstellen im Rasen Handteller groß oder noch größer sind, dann ist eine Reparatur erforderlich. Von einer kompletten Neuanlage des Rasens im Herbst rät Garten-Experte Elmar Mai aber ab.
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Mähen wichtig, aber nicht zu kurz
Der Rasen sollte im Herbst regelmäßig gemäht werden, damit die Hormone in den Grasspitzen nicht verhindern, dass Seitenknospen austreiben. Allerdings sollte das Mähwerk beim Rasenmäher auf die höchste Stufe eingestellt sein, damit die Grashalme möglichst lang bleiben. Nur so können sie auch im Winter ausreichend Photosynthese betreiben und dadurch den Rasen stärken.
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Abgestorbenes Material mit einem Lüfter entfernen
Anschließend sollte das abgestorbene Material mit einem Lüfter entfernt werden. So werden auch Moos und Unkräuter eingedämmt, das Gras kann in die entstandenen Lücken wachsen. Lüfter gibt es in verschiedenen Varianten vom Handgerät bis zum komfortablen Elektro-Komplettgerät.
Es sollte keinesfalls ein Vertikutierer eingesetzt werden, um den Schaden nicht größer zu machen. Der Rasen sollte zudem frei von Laub oder Fremdstoffen gehalten werden, denn darunter stirbt das Gras aufgrund von Lichtmangel ab.
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von Karen Grass
mit Video
Gras viel düngen
Nach dem Mähen und Lüften sollte der Rasen mit einem guten Rasendünger gedüngt und anschließend gewässert werden, falls es nicht ohnehin regnet. Danach kann eine Bodenkur mit einem Bodenhilfsstoff erfolgen, um den Boden zu vitalisieren.
So ist das Motto im Herbst. Das Gras brauche die Energie, um sich gegen die Konkurrenz im Boden durchsetzen, erklärt Elmar Mai. "Gras ist ein Starkzehrer." Andere Kräuter zum Beispiel hingegen seien Schwachzehrer, die durch den Dünger eher geschädigt würden. "Dann kann das Gras die Lücken schließen." Es sollte auf keinen Fall Unkrautvernichter eingesetzt werden, so Mai. Dieser ist im Privatbereich verboten.
Mitte Oktober sollte noch einmal Herbst-Rasendünger auf alle Rasenflächen gestreut werden, um die Winterhärte zu erreichen. Darin ist viel Kalium für stabile Zellwände enthalten.
Beim Nachsäen Rasenmischungen verwenden
Schließlich sollten die kahlen Stellen nachgesät werden. Dafür gibt es praktische Streudosen für kleine Flächen. Alternativ kann dies per Hand oder dem Streuwagen erfolgen. "Bei der Saat gibt es verschiedene Qualitäten für unterschiedliche Beanspruchung", weiß Elmar Mai. "Das Gras sollte immer in Mischungen angewandt werden, Monokulturen ergeben ein schlechtes Resultat."
Im Oktober könnte eine Nachsaat noch klappen, je nach Wetterkapriolen könnte es auch schief gehen. "Dann sollte es im Frühjahr ab Mitte April nochmals versucht werden," rät Mai. Kleine Stellen lassen sich auch mit Fertigrasen reparieren.
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