Kleidermotten bekämpfen: Welches Mittel am besten hilft

Mottenlöcher in der Kleidung:Kleidermotten erkennen und wirksam bekämpfen

von Thilo Hopert
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Kleine Löcher, großer Schaden: Kleidermotten machen sich unbemerkt über Pullover und Wollmäntel her. So erkennen Sie einen Befall und werden die Schädlinge und Larven wieder los.

Larven der Kleidermotte, Larven, teilweise im Kokon, auf einem Wollpullover in Nahaufnahme.
Löcher im Lieblingspullover? Das möchte niemand. Wer Kleidermotten im Kleiderschrank hat, sollte schnell handeln.
Quelle: Imago / blickwinkel

Wer kleine Löcher in seinem Lieblingspullover oder dem Wollmantel sieht, sollte seinen Kleiderschrank auf einen Befall von Kleidermotten prüfen. Mit den richtigen Maßnahmen lässt sich das Problem nachhaltig lösen.

Woher Kleidermotten kommen

Kleidermotten können auf zwei Wegen in die eigenen vier Wände gelangen. Es ist möglich, dass sie sie durch geöffnete Fenster oder Türen einfliegen.

Sie können aus benachbarten, stark befallenen Wohnungen kommen oder auch aus Vogelnestern.

Dr. Juliane Fischer, Tierärztin beim Umweltbundesamt

Eine häufigere Ursache ist jedoch das Einschleppen von befallenen Textilien.
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Dass die kleinen Falter bei einem "einziehen", ist kein Ausnahmefall oder gar ein hygienisches Problem. Kleidermotten kommen weltweit und zahlreich in Menschennähe vor.

Kleidermotten erkennen: So sieht ein Befall aus

Kleidermotten (Tineola bisselliella) sind kleine Falter, die bis zu einem Zentimeter groß werden. Sie haben eine gelbe bis dunkelbraune Färbung und schimmernd glänzende Flügel.
Löcher in der Kleidung sind ein guter Hinweis für einen Mottenbefall. Um sicherzugehen, können Pheromonfallen helfen. "Diese enthalten weibliche Sexuallockstoffe, die paarungsbereite Männchen anlocken. So lässt sich überprüfen, ob Kleidermotten vorhanden sind", erklärt Juliane Fischer vom Umweltbundesamt. Pheromonfallen sind in Drogerien erhältlich.
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Kleidermotten bekämpfen: So wird man sie wieder los

Auf chemische Mittel wie Mottenpapier sollte man weitestgehend verzichten. Sie enthalten Insektizide wie zum Beispiel Transfluthrin, Naphthalin oder Prallethrin. Die Stoffe können Haut, Augen oder Atemwege reizen.

Oft reichen nichtchemische Bekämpfungsmaßnahmen aus.

Dr. Juliane Fischer, Umweltbundesamt

Befallene Kleidung, die nicht mehr zu retten ist, sollte sofort beseitigt werden. Die Textilien sollten in verschlossenen Plastiktüten über den Hausmüll entsorgt werden, um zu verhindern, dass die Motten entweichen.

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Alle anderen Textilien im Kleiderschrank waschen, idealerweise bei über 50 Grad. Empfindliche Kleidung, die nicht heiß gewaschen werden kann, sollte für mindestens eine Woche in einem Plastikbeutel eingefroren werden. Dabei ist darauf zu achten, dass der gesamte Inhalt durchfriert.
Saubere Kleidung sollte in fest verschließbaren Boxen oder Tüten aufbewahrt werden.

Auf Hygiene und Sauberkeit achten

Schränke und Schubladen gründlich aussaugen und abwischen. Es empfiehlt sich außerdem, Fugen und schlecht zugängliche Ecken mit einem Föhn zu erhitzen, um Eier und Larven möglichst restlos abzutöten.
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Die Larven der Kleidermotte ernähren sich von keratinhaltigen Materialien wie Wolle, Federn oder Fellen - dadurch entstehen Löcher. "Auch Wollflusen oder Haare, zum Beispiel in Spalten von Dielen oder auf Haustierbetten, können eine willkommene Nahrungsquelle sein. Daher ist es wichtig, auch hier gründlich zu reinigen", rät Juliane Fischer.

Bei einem Befall durch Kleidermotten ist der Einsatz von Schlupfwespen (Trichogramma evanescens) möglich. Sie sind natürliche Feinde der Kleidermotte. Die winzigen Insekten legen ihre Eier in die Motteneier, die dadurch absterben.

Warum Lavendelsäckchen nur bedingt helfen

Lavendelsäckchen, Zedernholz oder andere natürliche Duftstoffe werden oft als Mottenabwehr empfohlen. Allerdings würden diese allenfalls eine geringe abweisende Wirkung haben, sagt Juliane Fischer vom Umweltbundesamt. Als alleinige Maßnahme zur Bekämpfung sind sie deshalb eher ungeeignet.

Tipps zur Vorbeugung von Kleidermotten

Da die Bekämpfung von Kleidermotten ein langwieriger Prozess ist, sollte man sich gut vor ihnen schützen - vor allem, wenn man bereits einen Mottenbefall hatte.
Wichtig ist, alle Textilien regelmäßig zu kontrollieren und gerade saisonale Kleidung wie dicke Pullover aus Wolle oder anderen Naturfasern in luftdichten Boxen oder Vakuumbeuteln zu verstauen, wenn sie nicht benötigt werden. Die Kleidung vorher waschen.
Kleidung, die regelmäßig genutzt wird, sowie der Kleiderschrank sollten regelmäßig gelüftet werden. Ratsam ist auch, die Textilien gut auszuklopfen.

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Quelle: dpa

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