Papierfischchen bekämpfen: Warum Hausmittel nicht helfen
Unbeliebtes Ungeziefer:Was man über Papierfischchen wissen sollte
von Sarah Hufnagel
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Papierfischchen sehen Silberfischchen zwar zum Verwechseln ähnlich, richten aber mehr Schaden an. Wie man die Insekten erkennt und was man tun kann, um sie loszuwerden.
Papierfischchen ernähren sich ihrem Namen entsprechend vor allem von Papier und Kartonage. Hat man sie einmal im Haus, wird man die Schädlinge nur schwer wieder los.
Quelle: Colourbox
Wer in Bad oder Küche schon einmal mit Silberfischchen zu kämpfen hatte, der weiß: Die ungefährlichen Insekten lieben hohe Luftfeuchtigkeit und treiben sich vor allem in der Dunkelheit herum. Regelmäßiges Lüften und Heizen sorgt dafür, dass die Tierchen sich nicht mehr wohlfühlen. Der Lästling verschwindet.
Wer allerdings ein Fischchen im Wohn- oder Schlafzimmer sichtet, sollte das Insekt genauer unter die Lupe nehmen, denn es könnte sich um ein Papierfischchen handeln. Es ist mit dem Silberfischchen verwandt und tritt seit etwa 2007 zunehmend in deutschen Haushalten auf.
Quelle: picture alliance / SZ Photo
Das Papierfischchen ähnelt dem Silberfischchen in Sachen Aussehen stark, ist mit etwa 15 Millimetern Körperlänge aber etwas größer als sein Verwandter, der auf etwa 12 Millimeter kommt. Außerdem zeichnet sich das Papierfischchen häufig durch die eher braune und matte Färbung aus. Noch sicherer identifizieren kann man das Tierchen anhand seiner "Filamente". Diese drei antennenartigen Fortsätze befinden sich am Ende des Körpers und sind bei Papierfischchen deutlich länger als bei Silberfischchen. Sie können in etwa so lang werden wie der Insektenkörper selbst.
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Papierfischchen mögen es trocken und warm
Der entscheidende Unterschied zwischen Silberfischchen und Papierfischchen liegt im Lebensraum der Insekten: Papierfischchen sind zwar nachtaktiv, treiben sich aber auch bei Tageslicht in Wohnungen herum. Sie können deshalb auch tagsüber gesichtet werden.
Papierfischchen mögen es außerdem eher trocken und warm. Die für sie ideale Luftfeuchtigkeit und Raumtemperatur liegen bei etwa 50 Prozent und 20 Grad Celsius. In gut gedämmten Wohnungen und Häusern, vor allem in Neubauten mit geringen Temperaturschwankungen, fühlen sich die Tiere besonders wohl.
So ernähren sich Papierfischchen
Die Insekten ernähren sich von stärkehaltigen Materialien. Besonders Papier und Kartonage stehen auf ihrem Speiseplan. Das macht Papierfischchen zu einem Problem: Sie verursachen Fraßschäden und können so vor allem für Archive, Museen oder Bibliotheken zur regelrechten Plage werden. Doch auch Privathaushalte können betroffen sein.
Lästige Schädlinge, die ungefährlich sind
Der Befall durch Papierfischchen ist oft unangenehm. Wichtig zu wissen ist, dass die Insekten keine gesundheitliche Gefahr für den Menschen darstellen und ein Befall nicht im Zusammenhang mit mangelnder Haushaltshygiene steht. Die Schädlinge können stattdessen über Verpackungen, Umzugskartons oder Baumaterialien in Wohnungen und Häuser eingeschleppt werden.
Vorsorge ist besser als Nachsorge
Wer über einen längeren Zeitraum einige wenige Papierfischchen zu Hause entdeckt, der kann vor allem der Ausbreitung der Insekten vorbeugen. Papierfischchen verstecken sich tagsüber in winzigen Spalten von Möbeln, hinter Fußleisten und in anderen Hohlräumen. Wer diese Ritzen gut abdichtet, macht es den Insekten schwerer.
Außerdem sollten Umzugskartons oder Verpackungsmaterialien aus Papier nicht über längere Zeiträume gelagert werden. Wichtige Dokumente und Bücher in Plastikboxen zu verstauen, verhindert eine Beschädigung durch Papierfischchen. Ihnen die Nahrungsgrundlage vollständig zu entziehen, ist aber kaum möglich, da sich die Insekten auch von Tapeten oder Hautschuppen ernähren können und bis zu 300 Tage ohne Nahrung auskommen.
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Papierfischchen bekämpfen mit Hilfe vom Profi
Um Papierfischchen vollständig loszuwerden, bleibt daher oft keine andere Möglichkeit, als sich an einen professionellen Schädlingsbekämpfer zu wenden und sich zu einem möglichen Vorgehen gegen die Insekten beraten zu lassen. Vom eigenständigen Einsatz von Pestiziden oder anderen Gefahrstoffen ist ausdrücklich abzuraten, wie auch Bärbel Holl vom Verein zur Förderung ökologischer Schädlingsbekämpfung e. V. betont.
Sind mehrere Parteien eines Wohnhauses betroffen, kann es sinnvoll sein, sich zu vernetzen und die Hausverwaltung gemeinsam auf den Befall aufmerksam zu machen. So kann das Problem geschlossen angegangen und gelöst werden.
Wer auf der Suche nach einem professionellen Schädlingsbekämpfer ist, kann sich zum Beispiel an einen Mitgliedsbetrieb des Deutschen Schädlingsbekämpfer Verbandes e. V. oder des Vereins zur Förderung ökologischer Schädlingsbekämpfung e. V. wenden. Fachkompetenz und die Einhaltung gesetzlicher Bestimmungen sind hier gewährleistet.
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