Hausstauballergie: Was tun gegen Milben in Matratze und Bett
Tipps gegen Milben im Bett:Wie man Milben in Matratzen effektiv bekämpft
von Friederike Trumpa
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Sie teilen sich mit uns das Bett und lösen Allergien aus: Hausstaubmilben. Sie ganz loszuwerden ist kaum möglich. Mit ein paar Tricks aber lassen sich die Tiere in Schach halten.
Die Reinigung der Matratze gehört zu den wichtigen und regelmäßigen Haushaltsaufgaben, jedoch wird sie oft vernachlässigt. Wie aufwendig ist die Reinigung wirklich und mit welchen Hausmitteln gelingt sie?06.12.2024 | 5:59 min
Dass Milben in unseren Wohnungen und vor allem unseren Matratzen vorkommen, sei ganz normal, erklärt Anja Schwalfenberg vom Deutschen Allergie- und Asthmabund, DAAB. Mit verminderter Hygiene habe das nichts zu tun. Wegen der Wärme und Feuchtigkeit, die wir beim Schlafen abgeben, fühlen sich Hausstaubmilben in Matratzen besonders wohl. Ihr Vorkommen lässt sich aber eindämmen, wenn ein paar Dinge beachtet werden.
Lüften gegen Feuchtigkeit
Moderne Bauweisen und dichte Fenster führen zu einem geringeren natürlichen Luftwechsel, was wiederum einen Anstieg der relativen Luftfeuchtigkeit zur Folge hat. Zusammen mit Temperaturen über 20 Grad Raumtemperatur führt das zu guten Lebensbedingungen für Hausstaubmilben. Innenräume wie das Schlafzimmer sollten daher regelmäßig gelüftet werden. Idealerweise liegt die relative Luftfeuchtigkeit zwischen 40 bis höchstens 60 Prozent, so Schwalfenberg. Dies lässt sich mit einem Hygrometer kontrollieren.
Wer gut schlafen will, der sollte auch auf die Hygiene im Bett achten. Dazu zählt nicht nur der regelmäßige Bettwäschewechsel, sondern auch die Reinigung der Bettdecke.
05.03.2024 | 2:44 min
Auch die Matratzen selbst sollten von oben und unten gut belüftet werden, damit sie trocknen können und sich kein Schimmel bildet, sagt Kerstin Effers von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Dafür sollte die Bettdecke morgens zurückgeschlagen werden. Außerdem sollte man darauf achten, dass die Luft auch unter dem Bett zirkulieren kann. Das heißt, bestenfalls auf Kastenbetten oder Lager unter dem Bett zu verzichten. Matratzen sollten zudem regelmäßig gewendet werden, sowohl Kopf- und Fußteil als auch Ober- und Unterseite.
Hausstaubmilben ernähren sich von menschlichen Hautschuppen und sind als ganzjährige Allergieauslöser bekannt. Die Milbenallergene befinden sich vor allem im Milbenkot aber auch in den Milbenkörpern. Im Herbst und Winter sind die allergischen Reaktionen meist stärker, da die meisten Hausstaubmilben in dieser Zeit durch die warme und trockene Heizungsluft in unseren Innenräumen absterben. Die Kotbällchen und die Milbenkörper zerfallen nach dem Austrocknen in kleine Teilchen, die sich dann mit dem Hausstaub verbinden und immer wieder aufgewirbelt werden können.
Quelle: Deutscher Allergie- und Asthmabund e. V., DAAB
Regelmäßige Matratzenpflege
Unterstützend kann man die Matratze auch langsam absaugen - am besten mit einem Staubsauger mit HEPA-Filter. Der filtert die Abluft und hält allergieauslösende Partikel eher zurück. Sinnvoller als eine Matratzenreinigung sei vor allem aber eine regelmäßige Matratzenpflege, meint Kerstin Effers von der Verbraucherzentrale. Denn bleiben die Lebensbedingungen für die Milben gleich, dürften diese auch nach einer Reinigung mit dem Staubsauger wieder zurückkommen.
Vor allem muss die Matratze gut trocknen können, damit Schimmel und Haustaubmilben keine guten Wachstumsbedingungen vorfinden.
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Kerstin Effers, Referentin Umwelt und Gesundheitsschutz, Verbraucherzentrale NRW
Auf das Ausklopfen der Matratze sollte man verzichten. Viele Hersteller warnen davor, weil dadurch der komplexe Aufbau im Inneren beschädigt werden könnte, so Effers. Aus hygienischen Gründen empfehlen einige Hersteller außerdem, die Matratze alle zehn Jahre auszutauschen. Verschmutzungen und Flecken lassen sich vorbeugen, indem waschbare Matratzenauflagen verwendet werden.
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Encasings: Spezielle Bezüge für Allergiker
Bei einer Hausstauballergie rät der Deutsche Allergie- und Asthmabund zu speziellen, allergendichten Matratzenbezügen, den sogenannten Encasings. Diese umschließen die Matratze komplett und verringern so den Kontakt zu Milben und ihren Ausscheidungen. Wenn mehrere Personen in einem Raum schlafen, sollten auch die Matratzen der Partner- oder Geschwisterbetten mit einem Encasing versehen werden, so Anja Schwalfenberg. Encasings sind waschbar, sollten aber nicht häufiger als zwei bis viermal pro Jahr abgenommen werden.
Hausstaubmilben gehören zur Familie der Spinnentiere. In Europa gibt es vor allem die Hausstaubmilbenarten "Dermatophagoides pteronyssinus" und "Dermatophagoides farinae".
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Die speziellen Zwischenbezüge gibt es auch für Bettdecken und Kopfkissen. Damit die Nähte nicht durch zu häufiges Waschen undicht werden, solle man in puncto Waschintervalle die Herstellerempfehlungen beachten, so Anja Schwalfenberg. Sind Bettdecke und Kopfkissen nicht von einem Encasing umschlossen, sollten sie etwa alle drei Monate bei mindestens 60 Grad gewaschen werden, bei einer stärkeren Allergie alle vier bis sechs Wochen, rät der DAAB. Die Bettwäsche sollte alle zwei Wochen bei 60 Grad gewaschen werden. Menschen, die allergisch auf Hausstaub reagieren, können auch wöchentlich neu beziehen.
Friederike Trumpa ist Redakteurin der ZDF-Sendung "Volle Kanne - Service täglich".
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Quelle: dpa
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